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IHK-Konjunkturumfrage: Stillstand in der Allgäuer Wirtschaft
Wirtschaft im Allgäu

IHK-Konjunkturumfrage: Stillstand in der Allgäuer Wirtschaft

Symbol-/Archivbild: Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt das schlechte Stimmungsbild in der Allgäuer Wirtschaft auf. Bildquelle: IHK Schwaben
Symbol-/Archivbild: Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt das schlechte Stimmungsbild in der Allgäuer Wirtschaft auf. Bildquelle: IHK Schwaben

Trotz leichter Verbesserung der Geschäftslage in Allgäuer Unternehmen sieht die Stimmung zum Jahresbeginn 2025 eher schlecht aus. Der IHK-Konjunkturindex verzeichnet lediglich einen leichten Anstieg.

Im Herbst noch war die Geschäftslage in Unternehmen im Allgäu optimistisch betrachtet worden, doch die aktuelle Bewertung der Geschäftslage fällt erneut schlechter aus als erwartet. Die Wirtschaft befindet sich im Stillstand, statt im erhofften Wachstum. Die Region Allgäu verzeichnet einen Verlust an wirtschaftlicher Substanz, vor allem hinsichtlich Investitionen und Beschäftigungen.

Bewertung bleibt hinter Wachstumsschwelle zurück

Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen-Unterallgäu, bemängelt das fehlende Wachstum in der Allgäuer Wirtschaft: „Der IHK-Konjunkturindex bleibt erneut hinter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten zurück, ebenso wie hinter seinem langjährigen Durchschnitt. In der regionalen Wirtschaft herrscht Stillstand statt Wachstum.“ Julia Zwicker, IHK-Regionalvorsitzende Oberallgäu und Region Kempten, stellt allerdings auch Positives fest: „Im Vergleich der bayerisch-schwäbischen Regionen nimmt das Allgäu nach dem Wirtschaftsraum Augsburg den zweiten Platz ein. Dem Allgäu kommt zugute, dass seine Wirtschaft so breit aufgestellt ist.“ Der Allgäuer Wirtschaft hilft zudem der Tourismus: „In unserer Region wirtschaften Produzenten neben Einzelhändlern und der Tourismus neben den Dienstleistern. Dieser breite Branchenmix gibt uns auch in konjunkturell schwierigen Zeiten eine gewisse Stabilität“, so der Vorsitzende der Region Lindau-Bodensee, Rolf Thomann.

Regionaler Vergleich zeigt unterschiedliche Stimmungsbilder

Im Januar wurde im gesamten Gebiet der IHK Schwaben eine Umfrage zur aktuellen Lage unter den Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel, Tourismus und Dienstleistungen vorgenommen. Der Querschnitt zeigt ein gemischtes Stimmungsbild von Kaufbeuren bis Lindau. So ist die Region Lindau-Bodensee mit 102 Punkten weiterhin Spitzenreiter, verzeichnet allerdings auch herbe Verluste. Im Oberallgäu und Kempten ist der IHK-Konjunkturklimaindex auf 101 herunter gesunken und befindet sich noch knapp im positiven Bereich. Anders sieht es im Ostallgäu und Kaufbeuren aus, wo sich die Stimmung zwar seit dem Herbst sogar verbesserte, jedoch bei 97 Punkten liegt. Das Unterallgäu und Memmingen bildet trotz deutlicher Verbesserungen (um 9 Punkte) im Vergleich zur Vorumfrage das Schlusslicht. Die Region hat durch eine schlechte Ausgangslage im Herbst lediglich 92 Punkte zu verzeichnen und liegt damit erheblich unter der Wachstumsschwelle.

Dienstleistungen kurbeln die Stimmung an

„Die größeren Städte Kempten, Memmingen und Kaufbeuren sind attraktive Wissens- und damit auch Dienstleistungsstandorte. Von der Konzentration der Dienstleistungen im städtischen Umfeld profitiert das gesamte Allgäu“, so Julia Zwicker. Dienstleistungen, vor allem unternehmensnahe Dienstleistungen, sind damit der Stimmungsmotor in der Allgäuer Wirtschaft – gefolgt von Tourismus, Handel und Industrie, wobei diese Branchen jedoch alle unterhalb der Wachstumsschwelle verweilen. „Das verarbeitende Gewerbe leidet im Vergleich aller Branchen mit am stärksten unter den ungelösten strukturellen Problemen unseres Wirtschaftsstandortes. Der IHK-Konjunkturindex macht diesen Nachteil im globalen Wettbewerb sichtbar“, sagt Andrea Thoma-Böck über die schwierige Phase in der Allgäuer Wirtschaft.

Forderung nach Wirtschaftswende

Mit der bevorstehenden Bundestagswahl wird auch der Ruf nach einer Wirtschaftswende immer lauter. Peter Leo Dobler, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren-Ostallgäu und stellvertretender Präsident der IHK-Schwaben, fordert „eine Wirtschaftswende für Deutschland, und damit eine Agenda 2030 nach dem Vorbild der Agenda 2010. Die seit Jahren erhoffte Trendwende bleibt weiterhin aus, die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen im Allgäu können sich nicht von der deutschlandweiten Stimmung abheben. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen auch in unserer Region so zu stellen, dass wirtschaftliches Wachstum wieder möglich ist. Das beginnt bei den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, geht weiter über die schwache Inlandsnachfrage und mündet in den zu hohen Kosten für Arbeit und Energie. Deutschland braucht eine Wirtschaftswende. Die Wahl zum Deutschen Bundestag bietet dafür eine Chance, denn viele unserer konjunkturellen Risiken sind hausgemacht und lassen sich durch eine mutige Wirtschaftsagenda 2030 lösen.“ 

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