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Kempten und Oberallgäu stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen
IHK-Konjunkturumfrage

Kempten und Oberallgäu stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen

Archivbild. Die Mitglieder der IHK Regionalversammlung Kempten und Oberallgäu. Foto: IHK Regionalversammlung Kempten und Oberall
Archivbild. Die Mitglieder der IHK Regionalversammlung Kempten und Oberallgäu. Foto: IHK Regionalversammlung Kempten und Oberallgäu

Laut aktuellen Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage ist die wirtschaftliche Lage in Kempten und Oberallgäu angespannt. Welche Änderungen könnten hier einen Gegentrend einleiten? Ein Ausblick auf die derzeitige Situation innerhalb der Unternehmen.

Die wirtschaftliche Lage ist in ganz Deutschland prekär – so auch in Kempten und Oberallgäu, wie die auf der IHK-Regionalversammlung vorgestellten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage beweisen. Sie wurde im September 2024 von der IHK Schwaben durchgeführt und vermittelt einen repräsentativen Querschnitt der Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, den zukünftigen Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken. Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen in Kempten und Oberallgäu abbildet, bleibt mit 104 Punkten hinter seinem langjährigen Durchschnitt zurück. Der Grund hierfür liege in einer rückläufigen Inlandsnachfrage aufgrund schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Das beeinflusse das Wachstum der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen.

Konjunkturindex über der Wachstumsschwelle

Der IHK-Konjunkturindex für den Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten beträgt im Herbst 2024 104 Punkten. Die Region Allgäu liegt hingegen bei 96 Punkten und Bayerisch-Schwaben bei 99 Punkten. Der regionale IHK-Konjunkturindex als geometrische Mittel aus Geschäftslage und Erwartungen liegt damit über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten und unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 117 Punkten. Im Vergleich zum Frühjahr 2024 ist der Index für den Landkreis um 4 Punkte gefallen. Das liegt vor allem an den pessimistischeren Erwartungen der Unternehmen.

Sinkende Inlandsnachfrage

Julia Zwicker, Vorsitzende der Regionalversammlung Kempten/Oberallgäu, bekräftigt: „Die Politik hat leider viel Vertrauen bei den Menschen und den Betrieben verloren.“ Es herrscht eine schwache Inlandsnachfrage. Unternehmen sehen dies aktuell als das größte wirtschaftliche Risiko mit 66 Prozent – was zugleich ein Allzeithoch darstelle. Im Anschluss folgen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 60 Prozent und die Arbeitskosten mit 52 Prozent. 49 Prozent der Unternehmen sehen die Energie- und Rohstoffpreise und den Arbeits- und Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko an.

Mangelnde Investitionsbereitschaft

Im Frühjahr sind die Investitionsabsichten der inländischen Firmen nochmals gesunken. Sie befinden sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau ohne Aussicht auf Besserung. Seit mehr als zwei Jahren planen Unternehmen daher mehr im Ausland zu investieren. Aber auch Auslandsinvestitionen sind rückläufig. Investitionsmotive wie Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen spielen für die Unternehmen allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen liegt der Fokus auf Investitionen in den Erhalt der Substanz oder in Rationalisierungen. Zwicker sehe darin die Signale einer schrumpfenden und keiner aufblühenden Wirtschaft.

Einfluss der Konjunktur auf den Arbeitsmarkt

Im Arbeitsamtbezirk Kempten-Memmingen liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 2,9 Prozent. Die bayerisch-schwäbische Arbeitslosenquote beträgt hingegen 3,4 Prozent. Damit liegt sie unterhalb des bayerischen und des deutschen Durchschnitts. Michael Pickert, Vorstandsmitglied der Regionalversammlung, warne aber vor der trügerischen Sicherheit der Zahlen, denn die schwache Konjunktur werde auch den Arbeitsmarkt erreichen. So hat sich die Zahl der Unternehmen, die keinen Bedarf an Neueinstellungen haben, im vergangenen Jahr von 31 Prozent auf 66 Prozent mehr als verdoppelt. Nun liege es an der Politik, sinnvolle Gegenmaßnahmen einzuleiten. Reformen und bessere Anreize können laut IHK das Arbeitsvolumen erhöhen, die steuerliche Belastung der Firmen wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau bringen sowie die Energiekosten begrenzen. Das gelinge etwa durch eine Senkung der Stromsteuer und einer bundeseinheitlichen Strompreiszone.

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