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IHK-Konjunkturumfrage zeigt Verbesserungspotenzial für die Wirtschaft im Allgäu
Analyse

IHK-Konjunkturumfrage zeigt Verbesserungspotenzial für die Wirtschaft im Allgäu

Archivbild. Peter Leo Dobler ist stellvertretender Präsident der IHK Schwaben und Geschäftsführer der Dobler GmbH & Co. KG.
Archivbild. Peter Leo Dobler ist stellvertretender Präsident der IHK Schwaben und Geschäftsführer der Dobler GmbH & Co. KG. Foto: Peter Fastl

Vom 16. bis zum 26. September 2024 führte die IHK Schwaben ihre IHK-Konjunkturumfrage durch. Die IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren und Ostallgäu stellte die Ergebnisse vor. Wie die Einschätzung der Unternehmen zur wirtschaftlichen Situation ist.

Im September 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, den zukünftigen Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Die Ergebnisse für Kaufbeuren und Ostallgäu stellte die IHK-Regionalversammlung im Rahmen eines Pressegesprächs vor. Entgegen der Annahme kam die Wirtschaft im Allgäu nicht in den Vorzug einer noch zu Jahresbeginn erhofften konjunkturelle Trendwende.

Rückfall hinter den Durchschnitt

Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen in Kaufbeuren und Ostallgäu abbildet, bleibt mit 94 Punkten deutlich hinter seinem langjährigen Durchschnitt zurück. Grund sei laut Peter Leo Dobler, stellvertretender Präsident der IHK Schwaben und Geschäftsführer der Dobler GmbH & Co. KG, ein zunehmender Vertrauensverlust in die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Dies hemme die Inlandsnachfrage und infolgedessen das Wachstum der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen. Dobler fordere die Politik daher auf, noch vor der Bundestagswahl 2025 die notwendigen Reformen zugunsten eines Wirtschaftswachstums umzusetzen.

Fallender Index für Landkreis und Stadt

Der IHK-Konjunkturindex für das Ostallgäu und Kaufbeuren liegt im Herbst 2024 bei 94 Punkten, der für die Region Allgäu bei 96 Punkten und der Wert für Bayerisch-Schwaben bei 99 Punkten. Der regionale IHK-Konjunkturindex als geometrische Mittel aus Geschäftslage und Erwartungen liegt damit unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten und unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 117 Punkten. Im Vergleich zum Frühjahr 2024 ist der Index für den Landkreis und die Stadt um drei Punkte gefallen. Ein Grund hierfür ist die schlechtere Lagebewertung der Unternehmen.

Die Top 5 der wirtschaftlichen Risiken

Auf Platz 1 der wirtschaftlichen Risiken liegt die schwache Inlandsnachfrage. In der Risikobewertung der befragen IHK-Mitgliedsunternehmen stieg sie auf ein Allzeithoch von 66 Prozent. Auf dem zweiten Platz folgen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 60 Prozent. Den dritten Platz belegen die Arbeitskosten mit 52 Prozent. Etwas an Bedeutung verloren – doch weiterhin für annähernd die Hälfte der Unternehmen ein Risiko – sind die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Arbeits- und Fachkräftemangel mit jeweils 49 Prozent.

Stagnierende Wirtschaft

Im Inland stehen die Investitionsabsichten der Firmen auf einem sehr niedrigen Niveau. Seit Frühjahr 2024 sind sie sogar erneut gesunken. Eine Aussicht auf Besserung sei derzeit nicht in Sicht. Auch die Auslandsinvestitionen sind rückgängig. Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen kommen laut Dobler nur eine geringe Rolle zum Tragen. Viele Unternehmen investieren stattdessen in den Erhalt der Substanz oder in Rationalisierungen. Ein klares Anzeichen für Dobler, dass die Wirtschaft aktuell stagniere.

Situation auf dem Arbeitsmarkt

Mit 3,4 Prozent liegt die bayerisch-schwäbische Arbeitslosenquote unter dem bayerischen und dem deutschen Durchschnitt. Im Arbeitsamtsbezirk Kempten – Memmingen liegt sie aktuell bei 2,9 Prozent. Trotz der robusten Zahlen sei für Dobler mit Blick auf die Beschäftigungspläne der regionalen Betriebe erkennbar, dass die schwache Konjunktur auch den Arbeitsmarkt erreiche. Die Anzahl der Firmen, die aktuell keiner Neueinstellungen bedürfen, hat sich 2023 von 31 Prozent auf 66 Prozent mehr als verdoppelt. Eine Aussicht aus der Situation sieht die IHK in der Erhöhung des Arbeitsvolumens durch geeignete Reformen, einer Senkung der steuerlichen Belastung der Unternehmen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau und in einer Begrenzung der Energie- und Stromkosten.

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