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Wirtschaft in Memmingen und Unterallgäu erfordert politische Maßnahmen
IHK-Konjunkturumfrage

Wirtschaft in Memmingen und Unterallgäu erfordert politische Maßnahmen

Archivbild. Andrea Thoma-Böck ist die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen/Unterallgäu und Geschäftsleiterin der Th
Archivbild. Andrea Thoma-Böck ist die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen/Unterallgäu und Geschäftsleiterin der Thoma Metallveredelung GmbH. Foto: IHK Schwaben

Während der IHK-Regionalversammlung Memmingen und Unterallgäu wurden aktuelle Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage vorgelegt. Die wirtschaftliche Lage erfordere neue Impulse. Mit welchen Herausforderungen die Unternehmen zu kämpfen haben.

Der Wirtschaft im Unterallgäu und der Stadt Memmingen benötigt gemäß den Ergebnissen der neuen IHK-Konjunkturumfrage neue Anreize und Änderungsmaßnahmen. Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen im Unterallgäu und der Stadt Memmingen abbildet, bleibt mit 83 Punkten deutlich hinter seinem langjährigen Durchschnitt zurück. Laut Regionalvorsitzende Andrea Thoma-Böck gäbe es innerhalb der Bevölkerung einen zunehmenden Vertrauensverlust in die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Das bremse die Inlandsnachfrage und das Wachstum in Produktion, Handel und Dienstleistungen aus.

Umfassende Unternehmensumfrage

Die IHK Schwaben hat im September 2024 einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Situation, den zukünftigen Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Die Ergebnisse für den Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen präsentierte die IHK-Regionalversammlung im Rahmen eines Pressetermins.

Unterallgäu/Memmingen bei 83 Punkten

Der IHK-Konjunkturindex für den Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen liegt im Herbst 2024 bei 83 Punkten. Die Region Allgäu liegt bei 93 Punkten, Bayerisch-Schwaben bei 99 Punkten. Der regionale IHK-Konjunkturindex als geometrische Mittel aus Geschäftslage und Erwartungen liegt damit unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten und unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 117 Punkten. Im Vergleich zum Frühjahr 2024 ist der Index für den Landkreis um sieben Punkte gefallen. Der Grund sind die pessimistischeren Erwartungen und die schlechtere Lagebewertung der Unternehmen.

Fehlendes Vertrauen in die Politik

Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der Regionalversammlung Memmingen/Unterallgäu, ist der Ansicht, dass das Vertrauen in die Politik sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den Unternehmen stark gesunken sei. Dies spiegelt sich in einer schwachen Inlandsnachfrage wider, die von 66 Prozent der befragten IHK-Mitgliedsunternehmen als größtes Risiko eingestuft wird – ein neuer Höchstwert. 60 Prozent der Unternehmen sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und 52 Prozent die Arbeitskosten als Risiko. 49 Prozent der Unternehmen ordnen die Energie- und Rohstoffpreise sowie den Arbeits- und Fachkräftemangel als wirtschaftliches Geschäftsrisiko ein.

Rückläufige Investitionsabsichten

Die Investitionsabsichten der Unternehmen im Inland verharren auf einem sehr niedrigen Niveau. Seit dem Frühjahr sind sie nochmals gesunken. Auch die Auslandsinvestitionen sind rückläufig – obwohl Unternehmen seit mehr als zwei Jahren planen, mehr im Ausland, statt im Inland zu investieren. Dabei kämen Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen als Investitionsmotive nur eine untergeordnete Rolle zu. Stattdessen steht der Erhalt der Substanz oder die Rationalisierungen im Fokus, sofern investiert wird. Das alles seien Zeichen einer schrumpfenden Wirtschaft.

Auswirkungen der schwachen Konjunktur auf den Arbeitsmarkt

Die bayerisch-schwäbische Arbeitslosenquote liegt mit 3,4 Prozent unterhalb des bayerischen und des deutschen Durchschnitts. Im Arbeitsamtbezirk Kempten-Memmingen liegt sie aktuell bei 2,9 Prozent. Mittelfristig werde sich laut Thoma-Böck die schwache Konjunktur allerdings noch auf den Arbeitsmarkt niederschlagen, trotz der aktuellen robusten Zahlen. Die Anzahl der Unternehmen, die keinen Bedarf für Neueinstellungen besitzen, hat sich im letzten Jahr von 31 Prozent auf 66 Prozent mehr als verdoppelt. Die IHK-Regionalvorsitzende fordere daher die Politik zum Handeln auf, damit angesichts des demografischen Wandels das Arbeitsvolumen durch wirksame Reformen erhöht werde. Auch die steuerliche Belastung der Unternehmen müsse auf ein wettbewerbsfähiges Niveau reduziert werden. Hinzukomme eine notwendige Begrenzung der Energiekosten, die etwa mit einer Senkung der Stromsteuer, den Erhalt einer bundeseinheitlichen Strompreiszone und die Begrenzung der kontinuierlich steigenden Netzentgelte gelingen würde.

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