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Vom 16. bis 26. September 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, den künftigen Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Die Ergebnisse für Augsburg-Land stellte die IHK-Regionalversammlung im Rahmen eines Pressegesprächs vor.
Der IHK-Konjunkturindex für den Landkreis Augsburg liegt im Herbst 2024 bei 102 Punkten, der für den Wirtschaftsraum Augsburg bei 106 Punkten und der Wert für Bayerisch-Schwaben bei 99 Punkten. Der regionale IHK-Konjunkturindex als geometrische Mittel aus Geschäftslage und Erwartungen liegt damit leicht über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten, aber deutlich unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 117 Punkten. Im Vergleich zum Frühjahr 2024 ist der Index für den Landkreis Augsburg um 3 Punkte gefallen. Der Grund sind die pessimistischeren Erwartungen der Unternehmen.
„Die Lage ist besorgniserregend“, äußert sich Paul Kienberger, stellvertretender IHK-Regionalvorsitzender und Geschäftsführer des Busunternehmens Egenberger GmbH & Co. KG, zu den Zahlen. „Die Politik hat viel Vertrauen bei den Menschen und den Unternehmen verloren. Dies zeigt sich in der schwachen Inlandsnachfrage, die in der Risikobewertung der befragen IHK-Mitgliedsunternehmen auf ein Allzeit-Hoch von 66 Prozent gestiegen ist“, äußert sich Lisa Thaler, IHK-Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin Andreas Thaler GmbH & Co. KG.
Auf Platz 2 der wirtschaftlichen Risiken folgen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 60 Prozent, den 3. Platz belegen die Arbeitskosten mit 52 Prozent. Für annähernd die Hälfte der Unternehmen sind die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Arbeits- und Fachkräftemangel (jeweils 49 Prozent) weiterhin ein Risiko. Ein Thema, das die Unternehmen ebenfalls belastet, ist die Bürokratie. „Wir haben uns in Vorschriften eingemauert“, sagt Lisa Thaler.
Die Investitionsabsichten der Unternehmen im Inland verharren auf sehr niedrigem Niveau. Seit dem Frühjahr sind sie nochmals gesunken, eine Verbesserung ist nicht in Sicht. Seit über zwei Jahren planen mehr Unternehmen im Ausland, statt im Inland zu investieren, obwohl die Auslandsinvestitionen nun ebenfalls rückläufig sind. „Besorgniserregend ist, dass Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen als Investitionsmotive eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn investiert wird, dann überwiegend in den Erhalt der Substanz oder in Rationalisierungen. Dies alles sind düstere Signale einer schrumpfenden und keiner wachsenden Wirtschaft.“
Daher fordern beide Familienunternehmer aus der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Land: „Wirtschaftliches Wachstum setzt mutige Reformen voraus. Es ist jetzt Zeit zu handeln.“ Angesichts des demografischen Wandels muss es das Ziel sein, das Arbeitsvolumen durch Reformen und bessere Anreize zu erhöhen, die steuerliche Belastung der Unternehmen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau abzusenken und die Energie- und Stromkosten zu begrenzen, beispielsweise durch die Reduzierung der Stromsteuer und dem Erhalt einer bundeseinheitlichen Strompreiszone. „Aus der Resignation kommen wir erst raus, wenn etwas getan wird“, ist Kienberger überzeugt.