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Um ihre wirtschaftliche Lage zu stabilisieren und die medizinische Versorgung in der Region langfristig zu sichern, richtet sich die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH mit ihren zwei Standorten neu für die Zukunft aus. Dazu wurde ein Schutzschirmverfahren angestoßen. Das Amtsgericht Nördlingen habe dem Antrag der Klinikgesellschaft entsprochen und am 19. März 2025 die vorläufige Eigenverwaltung genehmigt. Die Geschäftsführung bleibe weiterhin im Amt und werde in der Sanierungsphase von externen Experten begleitet. Sanierungsexperte Dr. Maximilian Pluta von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH wurde zum Sanierungsgeschäftsführer ernannt, während Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte als vorläufiger Sachwalter das Verfahren beaufsichtigen soll.
Parallel zur Sanierung wollen die Kreiskliniken das neue Medizinkonzept 2025 umsetzen, das am 14. März 2025 vom Kreistag des Landkreises Dillingen a.d. Donau beschlossen wurde. Im Fokus stehe eine strategische Kooperation mit dem Landkreis Donau-Ries zur Bildung eines geplanten Versorgungsverbunds Nordschwaben. Dieses Modell soll eine nachhaltige Lösung für die Klinik an den zwei Standorten in Dillingen und Wertingen gewährleisten. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), das 2024 verabschiedet wurde, stelle viele Kliniken vor Herausforderungen. Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen reagieren darauf mit einer strukturierten Neuausrichtung, die sowohl wirtschaftliche Stabilität als auch eine wohnortnahe medizinische Versorgung sicherstellen soll.
Die Kreisklinik Dillingen wird als Grundversorger mit den Kernbereichen Notfallmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Intensivmedizin erhalten bleiben. Die Kreisklinik Wertingen soll sich hingegen verstärkt auf die Versorgung älterer Menschen spezialisieren und ein Zentrum für Altersmedizin mit rehabilitativen und ambulanten Angeboten entwickeln. Zudem ist die Einrichtung einer medizinischen Anlaufstelle für nicht lebensbedrohliche Notfälle geplant, die gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung und dem medizinischen Versorgungszentrum DLG MVZ gGmbH betrieben werden könnte.
Die Geschäftsführerin der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH, Sonja Greschner, erläutert: „Wir sind weiterhin für die Bürger im Landkreis Dillingen da. Der Betrieb läuft an beiden Standorten weiter, alle medizinischen Leistungen werden wie gewohnt erbracht. Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt notwendig und richtig ist, um die Kreisklinken Dillingen-Wertingen gGmbH langfristig als starke Gesundheitseinrichtung für die Region gemeinsam eingebettet in einem Versorgungsverbund zu erhalten und langfristig zu stärken.“
Mit der Sanierung streben die Verantwortlichen eine langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit der Kreiskliniken an. Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta erklärt: „In den kommenden Monaten werden wir eine tragfähige Lösung erarbeiten. Wir müssen die Klinik so aufstellen, dass sie langfristig erfolgreich wirtschaften kann. Das ist unser Ziel. Wir werden beide Standorte erhalten.“ In den kommenden Monaten wird ein Restrukturierungsteam von PLUTA die Klinik bei der Umsetzung begleiten. Die Gehaltszahlungen für die rund 900 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert. Der vorläufige Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann betont abschließend: „Die Eigenverwaltung bietet Planungssicherheit für die Klinik und berücksichtigt gleichzeitig die Interessen der Gläubiger. In den kommenden Monaten werde ich die Fortführung und Sanierung im Sinne der Gläubiger begleiten.“