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Die finanziellen Schwierigkeiten der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen sind seit Jahren bekannt: Allein 2024 muss der Landkreis 18 Millionen Euro bereitstellen, um die Liquidität der Kliniken zu gewährleisten. Aufgrund dieser alarmierenden Entwicklung beauftragte der Kreistag bereits im September 2024 die Geschäftsführung, ein Zukunftskonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept liegt nun vor und sieht einschneidende Maßnahmen vor, die Landrat Markus Müller als „alternativlos“ bezeichnet.
Die geplante Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries erfolgt als Reaktion auf das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), das 2024 beschlossen wurde. Dieses Gesetz bringt neue regulatorische Anforderungen mit sich und stellt insbesondere kleinere Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bietet es Chancen für eine effizientere und zukunftssichere Gesundheitsversorgung.
Durch die strategische Kooperation soll ein regionales Netzwerk geschaffen werden, das die unterschiedlichen medizinischen Leistungsschwerpunkte der beteiligten Kliniken optimal aufeinander abstimmt. Jürgen Busse, Vorstand der Donau-Ries Kliniken, und Sonja Greschner, Geschäftsführerin der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen, betonen die Notwendigkeit, die begrenzten Ressourcen gezielt einzusetzen und medizinische Leistungen innerhalb der Region strategisch zu bündeln.
Ein zentrales Ergebnis der neuen Planung ist die Sicherstellung der Notfallversorgung im Landkreis Dillingen. Eine Analyse des Instituts für Notfallmedizin an der LMU München ergab, dass die flächendeckende Versorgung ohne ein entsprechendes Notfallangebot gefährdet wäre. Daher bleibt die Klinik in Dillingen als Grundversorger mit den Fachbereichen Notfallmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie & Geburtshilfe sowie Intensivmedizin bestehen.
Am Standort Wertingen hingegen setzt man auf ein innovatives Zukunftsmodell mit Spezialisierung auf die Altersmedizin. Ein Zentrum für Geriatrie mit Rehabilitationsangeboten und einer engen Verzahnung von stationären und ambulanten Leistungen soll hier entstehen. Dieses Konzept berücksichtigt den demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an altersmedizinischen Versorgungsstrukturen.
Um die wirtschaftliche Lage der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen nachhaltig zu verbessern, hat der Kreistag beschlossen, ein Schutzschirmverfahren zu beantragen. Dieses Verfahren soll die finanzielle Stabilität der Klinik sichern und gleichzeitig den laufenden Betrieb an beiden Standorten gewährleisten. Landrat Markus Müller betont, dass alle medizinischen Leistungen wie gewohnt erbracht werden.
Mit der neuen Zielstruktur und der geplanten Integration in den Versorgungsverbund Nordschwaben streben die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen eine langfristige Stabilisierung an. Durch die strategische Ausrichtung an den neuen gesetzlichen Vorgaben und die gezielte Spezialisierung der einzelnen Standorte soll eine qualitativ hochwertige und wirtschaftlich tragfähige medizinische Versorgung in der Region sichergestellt werden.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die geplanten Maßnahmen umzusetzen und den Versorgungsverbund Nordschwaben zu etablieren. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass dieser Schritt notwendig ist, um die Gesundheitsversorgung in Nordschwaben zukunftssicher aufzustellen.