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Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH setzen ihre strategische Neuausrichtung im Rahmen des gerichtlichen Sanierungsverfahrens fort. Die Sanierung in Eigenverwaltung bietet die Chance, die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH strukturell und wirtschaftlich so aufzustellen, dass eine langfristige Perspektive für beide Standorte entsteht. Das Amtsgericht Nördlingen hat das gerichtliche Sanierungsverfahren am 26. Mai 2025 planmäßig eröffnet. Seit dem 19. März 2025 befindet sich die Gesellschaft im Verfahren.
Die Kreisklinik richtet sich mit ihren zwei Standorten für die Zukunft aus. Ziel bleibt weiterhin die nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung und Zukunftssicherung der Klinikstandorte. Dazu gehört ein "sozialverträglicher" Personalabbau. 190 Mitarbeiter sind an beiden Standorten in Dillingen und im Zuge der Schließung der Fachbereiche Zentrale Notaufnahme und Chirurgie mit Orthopädie am Standort Wertingen betroffen.
Geschäftsführerin Sonja Greschner äußert sich wie folgt dazu: „Das ist ein schmerzhafter Einschnitt, aber es gibt leider keine Alternative. Wir müssen in der Verantwortung für die gesamte Belegschaft und die medizinische Versorgung der Region handeln. Unser Ziel ist es, die Klinikstandorte in Dillingen und Wertingen zu erhalten und auch künftig als verlässliche Säulen der Gesundheitsversorgung in der Region zu erhalten. Die Bürger im Landkreis Dillingen können sich weiter auf uns verlassen. Der Betrieb läuft weiter, aber ab Juni 2025 in veränderten Strukturen.“
Die Klinik in Dillingen soll wie bisher als zentraler Akut- und Notfallversorger mit Zentraler Notaufnahme, Innerer Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie & Geburtshilfe und Anästhesie/Intensivmedizin eine wichtige Rolle für die Region einnehmen. Der Standort Wertingen soll sich auf die Versorgung älterer Menschen mit Innerer Medizin und Akutgeriatrie konzentrieren und sich zu einem Krankenhaus mit stationären, rehabilitativen und ambulanten Säulen entwickeln.
Diese zukünftige Struktur entspricht dem vom Kreistag mit großer Mehrheit am 14. März 2025 beschlossenen „Medizinkonzept 2025“. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hatte zuletzt das vom Kreistag beschlossene Konzept als „richtig“ bewertet und dabei darauf hingewiesen, dass die neuen gesetzlichen Anforderungen mit dem KHVVG und der starke Trend zu mehr Ambulantisierung sowie der Fachkräftemangel eine Anpassung der Strukturen zwingend erforderten. Zudem schrieb es der für den Standort Wertingen vorgesehenen Etablierung der Altersmedizin mit Akutgeriatrie mit Blick auf den demografischen Wandel eine zunehmende Bedeutung zu.
„Wir arbeiten an einer langfristigen Lösung für die beiden Klinik-Standorte. Mit dem Medizinkonzept und den Sanierungsmaßnahmen stellen wir die gemeinnützige Gesellschaft zukunftsfähig auf. Es geht darum, die beiden Kliniken wirtschaftlich zu betreiben“, so der Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta. Ein Restrukturierungsteam von Pluta unterstützt die Klinik seit mehreren Monaten. Neben Dr. Maximilian Pluta arbeiten im Team Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern, die Rechtsanwälte Florian Zistler, Markus Fünning, Daniel Barth, Peter Roeger sowie die Wirtschaftsjuristen Dennis Stroh und Celine Plaschke.
Der vorläufige Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte erklärt: „Das Verfahren verläuft planmäßig. Die vergangenen Monate waren sehr konstruktiv, alle Beteiligten arbeiten sehr gut zusammen. Die erfolgte Eröffnung des Verfahrens ist ein wichtiger Schritt und bestätigt, dass der eingeschlagene Sanierungskurs fortgesetzt werden kann.“