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ZF Friedrichshafen meldet Milliardenverlust
Strukturveränderungen

ZF Friedrichshafen meldet Milliardenverlust

Dr. Holger Klein, Vorstandsvorsitzender der ZF Group, präsentiert die Bilanz von ZF. Foto: ZF
Dr. Holger Klein, Vorstandsvorsitzender der ZF Group, präsentiert die Bilanz von ZF. Foto: ZF

Der Autozulieferer ZF steckt tief in der Krise. Der Konzern verzeichnete 2024 einen Milliardenverlust und steht vor einer gewaltigen Umstrukturierung. Wie die Verantwortlichen auf 2025 blicken.

Der Autozulieferer ZF hat im vergangenen Jahr massive Verluste eingefahren. Nach Angaben des Unternehmens aus Friedrichshafen vom Donnerstag beläuft sich das Minus auf über eine Milliarde Euro. Vor allem hohe Rückstellungen für Kosten für den Konzernumbau in Höhe von rund 600 Millionen Euro seien hauptverantwortlich, teilte das Unternehmen mit. Auch Zinszahlungen für die auf 10,5 Milliarden Euro gestiegenen Schulden belasten die Bilanz.

ZF kämpft mit Krise in der Autoindustrie

Noch 2023 hatte ZF einen Gewinn von 126 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen leidet wie viele andere unter der schwachen Konjunktur und der schwächelnden Nachfrage nach E-Autos. „Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, unter welch enormem Druck unsere Branche und damit auch unser Unternehmen steht“, sagte der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Friedrichshafen. „Wir begegnen diesen Herausforderungen mit einem klaren strategischen Maßnahmenplan. Dessen Ziel ist, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln. Dieser Weg, den wir bereits vor zwei Jahren eingeschlagen haben, kostet uns viel Kraft. Wir werden ihn dennoch mutig und konsequent fortsetzen, denn wir sehen, dass sich erste Erfolge einstellen.“

Zusätzlich zu diesen strategisch-strukturellen Veränderungen hat ZF 2023 Performance-Programme für das Pkw- und das Nutzfahrzeuggeschäft sowie ein weiteres Projekt zur „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit“ seiner deutschen Standorte gestartet. „Wir sind mit diesen Programmen auf Kurs, erzielen nachhaltige Verbesserungen und arbeiten weiter daran, um die zunehmenden Herausforderungen zu kompensieren. Damit machen wir unser Unternehmen und seine Arbeitsplätze zukunftsfähig“, sagte Klein.

Deutschland bleibe zentrale Säule des ZF-Konzerns

Deutschland bleibe auch in Zukunft eine zentrale Säule des ZF-Konzerns, doch brauche es eine effizientere Aufstellung und eine Anpassung der Personalkapazitäten an die weiterhin erwartbar schwächere Marktnachfrage. „Uns ist bewusst, dass dies teils große Einschnitte für unsere Mitarbeiter bedeutet. Unser Ziel ist, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und notwendige Stellenreduzierungen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen“, betonte Klein.

Stellenabbau bei ZF: Bis zu 14.000 Jobs betroffen

Im vergangenen Jahr sei in Deutschland Personalkapazität im Umfang von rund 4.000 Stellen (Vollzeitäquivalente/FTEs) reduziert worden, überwiegend durch Altersteilzeit, Fluktuation, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge sowie das kollektive Senken der wöchentlichen Arbeitszeit. Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte ZF weltweit 161.631 (2023: 168.738) Menschen, das sind rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland verringerte sich die Mitarbeiterzahl nominell ebenfalls um gut vier Prozent auf 52.027 (2023: 54.447).

Ausblick 2025

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 bleibt verhalten. Besonders für die Eurozone und Deutschland ist abermals mit einem nur schwachen Wirtschaftswachstum zu rechnen; ebenso mit Fahrzeugmärkten, die noch unter den Werten des Vorjahres verharren könnten. Zudem bleibt der Transformationsdruck hoch, ebenso die Unsicherheiten durch geopolitische und protektionistische Einflüsse. Die bereits eingeleitete Neustrukturierung werde ZF auch in diesem Jahr intensiv beschäftigen. Vor diesem Hintergrund rechnet ZF bei stabilen Wechselkursen für das Jahr 2025 mit einem Konzernumsatz von über 40 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge wird im Bereich von 3,0 bis 4,0 Prozent erwartet; der bereinigte Free Cashflow bei mehr als 500 Millionen Euro.

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