B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Das größte Potenzial auf dem Augsburger Arbeitsmarkt sind die Frauen
Weltfrauentag

Das größte Potenzial auf dem Augsburger Arbeitsmarkt sind die Frauen

Symbolbild. Noch immer arbeiten zahlreiche Frauen in geringfügigen Beschäftigungen oder in Teilzeit. Foto: stock.adobe.com/ nicoletaionescu
Symbolbild. Noch immer arbeiten zahlreiche Frauen in geringfügigen Beschäftigungen oder in Teilzeit. Foto: stock.adobe.com/ nicoletaionescu

Die Differenz zwischen Männern und Frauen im Arbeitsmarkt ist noch immer enorm. Darauf machte die Agentur für Arbeit Augsburg im Rahmen des Weltfrauentags erneut aufmerksam. Weshalb ein Chancenausgleich längst überfällig ist.

Noch immer arbeiten zahlreiche Frauen in geringfügigen Beschäftigungen oder in Teilzeit. Das erweist sich nicht nur vor dem Hintergrund der Arbeits- und Fachkräftesicherung als problematisch, sondern ist auch im Hinblick auf die Existenzsicherung und Altersvorsorge von Frauen drastisch. Aktuelle Zahlen im Rahmen des Weltfrauentags zeigen, dass in der Region Augsburg derzeit 131.364 Frauen und 144.171 Männer beschäftigt sind. Prozentual wird ersichtlich, dass nur knapp 47 Prozent der Frauen in Vollzeit arbeiten, während es bei den Männern ganze 87 Prozent sind. Folglich fällt im Teilzeitbereich auf, dass hier 53 Prozent der Frauen, jedoch nur 13 Prozent der Männer beschäftigt sind. Deutlich wird es auch im Bereich der ausschließlich geringfügig Beschäftigten, denn hier stehen knapp 15 Prozent Frauen rund neun Prozent Männern gegenüber.

Unterstützungsangebote für den Chancenausgleich

Frauen sehen sich deutlich häufiger als Männer mit der Herausforderung konfrontiert, neben der Jobsuche allein für die Erziehung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein. Zuletzt betrug der Anteil weiblicher Alleinerziehender unter den Arbeitslosen 13 Prozent, während er bei männlichen Alleinerziehenden unter ein Prozent lag. Ein demografisch bedingter Rückgang an Arbeitskräften ist längst kein Geheimnis mehr, doch in der Erhöhung des Arbeitszeitvolumens von Frauen liegt ein großes Potenzial. „Wir unterstützen Frauen durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote, eine existenzsichernde Beschäftigung zu finden, ihre Erwerbsbeteiligung auszuweiten und damit auch ihre Altersvorsorge auszubauen“, führt Elsa Koller-Knedlik, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, aus. Weiter unterstützen sie Frauen nach einer Familienphase. Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bietet hierfür zahlreiche Veranstaltungen zur Beratung an.

Geschlechterunterschied stark Branchenbedingt

Obwohl Frauen in Bayern mittlerweile im Durchschnitt höhere Bildungsabschlüsse als Männer erzielen, besteht weiterhin eine Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Frauen sind nach wie vor stärker in schlechter bezahlten Berufen vertreten, insbesondere in personenbezogenen und kaufmännischen Dienstleistungssektoren, während Männer häufiger in Produktionsberufen sowie in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen anzutreffen sind. Diese Lohnunterschiede lassen sich nicht nur durch die höhere Teilzeitquote, sondern auch durch die tendenziell geringeren Gehälter in den Berufsfeldern erklären, in denen vor allem Frauen tätig sind. Zwar tragen Männer aufgrund ihrer stärkeren Präsenz im derzeit von der Konjunktur beeinträchtigten Verarbeitenden Gewerbe ein höheres Risiko, ihre Beschäftigung zu verlieren, jedoch haben sie auch bessere Chancen, eine neue Anstellung zu finden und ihre Arbeitslosigkeit zu überwinden.

Lohnunterschiede trotz gleicher Qualifikation

Trotz der oftmals höheren Bildungsabschlüsse werden Frauen in Helfer- oder Fachkraftberufen eingesetzt, obwohl eine Qualifikation für Spezialisten- oder Expertenrollen vorhanden wäre. Dies spiegelt sich dann im Verdienst wider. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten zuletzt in der Stadt Augsburg durchschnittlich 3.603 Euro, während Männer im Durchschnitt 4.454 Euro verdienten. Die Frauen, die über 6.000 Euro verdienten, lag in der Stadt Augsburg bei knapp neun Prozent, der Anteil der Männer lag mit 25 Prozent mehr als doppelt so hoch. Demgegenüber ist der Anteil der Frauen in der Stadt Augsburg, die unter 2.000 Euro verdienten, mit sieben Prozent doppelt so hoch wie der Anteil der Männer mit drei Prozent „Wenn es uns gelingt, die Frauen, die derzeit nicht oder nur mit reduzierter Arbeitszeit auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind, zu aktivieren, können wir einen großen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten. Unter ihnen sind oftmals gut ausgebildete Personen, die von den Arbeitgebern nachgefragt werden“, erklärt Koller-Knedlik abschließend aus.

Artikel zum gleichen Thema