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1.900 Quadratmeter ist das neue Green Data Center von LEW in Augsburg-Oberhausen groß. Bis zu 600 Server haben dort Platz. Das neue Rechenzentrum richtet sich an Unternehmen, Kommunen und Systemhäuser, aber auch an Betreiber von kritischer Infrastruktur und wird zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben. Erste Kunden hat das Rechenzentrum bereits - darunter Kuka.
LEW hat rund 30 Millionen Euro investiert. Betreiberin des Rechenzentrums ist die LEW TelNet GmbH, das Telekommunikationsunternehmen von LEW. Nach über 2,5 Jahren Bauzeit hat LEW nun das neue, grüne Rechenzentrum offiziell eröffnet. Zu Gast war auch Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler). Laut Mehring zeigt das Green Data Center, wie Digitalisierung und Klimaschutz Hand in Hand gehen können: „Mit dem LEW Green Data Center entsteht in Augsburg ein Vorzeigeprojekt für ganz Deutschland: Eine neue Generation von Rechenzentren – hochsicher, maximal energieeffizient und mit einem klaren Beitrag zur Klimaneutralität.“
Das LEW Green Data Center wird vollständig aus erneuerbaren Energien betrieben und ist damit laut LEW eins der ersten grünen Colocation-Rechenzentren in Süddeutschland. „Colocation“ bedeutet, dass sich Unternehmen mit ihren Servern in ein Rechenzentrum einmieten. Dieses stellt die Infrastruktur zur Verfügung.
Das Green Data Center ist laut LEW wie ein Hotel für Server. Die Unternehmen buchen die Kapazitäten, die sie benötigen, und richten ihre Server im Rechenzentrum ein. LEW bietet etwa die Wartung und Entstörung der Hardware und die Internetverbindung mit bis mehreren hundert Gigabit pro Sekunde.
Für die digitale Sicherheit der Server ist zwar weiterhin jedes Unternehmen zuständig und muss sich selbst gegen Hacker-Angriffe schützen.
Die LEW übernimmt aber die physische Sicherheit der Server – etwa durch Videoüberwachung, Sensorik und ein Schleusensystem – und schützt sie gegen Brand, Einbruch und Wasser. „Damit ist die Sicherheit der Server besser als bei vielen Unternehmen, die ihre Server oft im eigenen Keller stehen haben“, sagt Jörg Steins, einer der Geschäftsführer von LEW TelNet.
Im Fall eines Stromausfalls überbrückt ein kinetischer Energiespeicher die circa 12 Sekunden, bis das Notstromaggregat anspringt. Der kinetische Energiespeicher funktioniert dabei ähnlich wie ein Dynamo: Schwungräder sind ständig in Bewegung und wandeln die Energie, die durch ihre Bewegung entsteht, in Energie um. Das Notstromaggregat kann das Rechenzentrum laut LEW für 72 Stunden unter Volllast versorgen.
Laut Sebastian Haggenmüller, ebenfalls Geschäftsführer von LEW TelNet, bietet das LEW Green Data Center seinen Kunden zudem den Vorteil, dass dieses in Deutschland steht. Denn damit befinden sich auch die Server-Daten in Deutschland und unterliegen den deutschen Datenschutzgesetzen.
Nutzen Unternehmen hingegen Server, etwa von Cloudlösungen, die in den USA stehen, können die amerikanischen Behörden jederzeit auf die Daten zugreifen. Das macht laut TÜV Süd der „Cloud Act“ möglich. Haggenmüller von LEW betont: „Unsere Kunden bleiben Herren der eigenen Daten.“ Die Kunden des Rechenzentrums haben zudem rund um die Uhr Zugang zu ihren Servern.
Die Unternehmen und Kommunen können also alles rund um den Betrieb der Server in die Colocation auslagern und müssen sich nicht mehr darum kümmern. „Es gibt mehrfach redundante Wege für die Strom- und Internetversorgung. Das kann das Green Data Center für eine große Anzahl an Kunden besser und effizienter gestalten, als wenn das jeder für sich alleine macht“, sagt Haggenmüller. Dadurch können die Kunden des Rechenzentrums die Betriebskosten für ihre IT-Infrastruktur senken.
Aus Sicht von Haggenmüller liegt in dieser Art der Zusammenarbeit eine Lösung für die multiplen Herausforderungen, die sich den Unternehmen stellen. „Wir brauchen Kooperationsmodelle, vor allem Infrastruktur kann man gemeinsam nutzen.“ Dadurch lasse sich die Infrastruktur auch besser schützen und optimieren. Unternehmen könnten so ihren Fokus auf ihre Kompetenzen wieder verstärken.
Wie viel die Unternehmen für das Rechenzentrum am Ende zahlen, lässt sich laut LEW nicht pauschal beantworten. Der Preis werde individuell berechnet und hänge von den Anforderungen der Kunden sowie dem Stromverbrauch von deren Servern ab.
Laut Steins konnte LEW bereits einige Kunden für das Rechenzentrum gewinnen, hat aber noch Kapazitäten frei. Um die Anonymität ihrer Kunden zu wahren, will LEW keine weiteren Angaben zur Auslastung machen.