B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Klimafreundlich unterwegs: Landkreis Lindau startet mit Wasserstoffbussen durch
Energiewende

Klimafreundlich unterwegs: Landkreis Lindau startet mit Wasserstoffbussen durch

v.l.n.r.: Vanessa Gasser, Erik Jahn, Landrat Elmar Stegmann, Klaus Burkhard und Bürgermeister Stephan Höß.
Wasserstoffbusse stärken Energiewende im Regionalverkehr. v.l.n.r.: Vanessa Gasser, Erik Jahn, Landrat Elmar Stegmann, Klaus Burkhard und Bürgermeister Stephan Höß. Foto: Landkreis Lindau, Nadja Krassik

Der Landkreis Lindau setzt ein Zeichen für klimafreundliche Mobilität. Vier Wasserstoffbusse starten im ÖPNV durch. Mit grüner Energie und gezielter Förderung möchte die Region zum Vorreiter der Energiewende werden.

Der Landkreis Lindau zeigt, wie nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum umgesetzt werden kann. Mit der Integration von vier wasserstoffbetriebenen Regionalbussen in den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) geht der südwestbayerische Kreis einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende. Die Fahrzeuge sind Teil eines neuen ÖPNV-Konzepts und sollen als Beispiel dafür stehen, wie Technologie, Förderung und regionale Kooperation zur klimafreundlichen Transformation beitragen können.

Nachhaltige Mobilität als kommunale Aufgabe

Im Dezember 2023 wurde das neue ÖPNV-Konzept des Landkreises Lindau eingeführt. Für die Linienbündel 1 und 4 im Westallgäu wurde dabei, zusätzlich zu konventionellen Dieselbussen, erstmals die Option eines Wasserstoffantriebs verpflichtend vorgegeben. Den Zuschlag für das Linienbündel 4 erhielt das Busunternehmen Burkhard-Reisebüro.

„Mit diesen Wasserstoffbussen setzen wir nicht nur eine EU-Verordnung um, sondern investieren aktiv in eine saubere und zukunftssichere Mobilität für unsere Bürger“, betont Landrat Elmar Stegmann. Er hebt außerdem hervor, dass die spezifischen geografischen und klimatischen Bedingungen der Region ein Vorteil für die neue Technologie seien.

Wirtschaftlichkeit durch Förderung

Wasserstoffbusse sind in der Anschaffung deutlich teurer als die Diesel-Varianten. Um die Mehrkosten auszugleichen, beantragte der Landkreis Lindau 2022 Fördermittel des Bundes. Diese decken 80 Prozent der zusätzlichen Kosten gegenüber Dieselbussen. Die jährliche Förderung in Höhe von 115.200 Euro wurde an das Busunternehmen weitergegeben, das für Beschaffung und Betrieb verantwortlich ist. Insgesamt werden die Wasserstoffbusse jährlich rund 383.000 Kilometer zurücklegen, das entspricht etwa 22 Prozent der gesamten ÖPNV-Leistung im Landkreis. Der Landkreis trägt dabei Betriebskosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro jährlich nach Abzug der Fördermittel.

CO₂-freie Mobilität mit grünem Wasserstoff

Die Busse stammen vom Hersteller VEG Industrieservice GmbH aus Malsch und sollen im Herbst 2025 ausgeliefert werden. Bis dahin sind Übergangsfahrzeuge im Einsatz. Für die Betankung wurde bereits eine mobile Wasserstoff-Tankstelle in Röthenbach eingerichtet. Der benötigte grüne Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energien mittels Wasserelektrolyse gewonnen und von den Sauerstoffwerken Friedrichshafen geliefert. Damit erfolgt der Betrieb der Fahrzeuge vollständig CO₂-emissionsfrei.

Lindau als Wasserstoff-Vorreiter

Die langfristigen Pläne gehen über den aktuellen Betrieb hinaus. Das Busunternehmen Burkhard Reisen plant außerdem den Bau einer großen Wasserstoff-Tankstelle mit mehreren Zapfsäulen für Busse, Lkw und Pkw. Ergänzt werden soll dies durch eigene Photovoltaik-Anlagen, um Wasserstoff künftig lokal und unabhängig zu produzieren. Für dieses Infrastrukturprojekt wurde bereits ein Förderbescheid über zwei Millionen Euro vom Bayerischen Wirtschaftsministerium erteilt. Das entspricht etwa der Hälfte der geschätzten Baukosten.

„Dieses Projekt ist ein weiterer Meilenstein für eine nachhaltige Zukunft im Landkreis Lindau. Es zeigt, wie wir gemeinsam mit starken Partnern die Mobilität von morgen gestalten können – ökologisch, innovativ und bürgernah,“, fasst Landrat Stegmann zusammen.

Artikel zum gleichen Thema