Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Während sich die konjunkturelle Lage in vielen Teilen Bayerisch-Schwabens im Frühjahr 2025 leicht stabilisiert, schlägt im Landkreis Lindau am Bodensee die wirtschaftliche Stimmung spürbar nach unten aus. Der regionale IHK-Konjunkturindex fällt um zwölf Punkte auf nur noch 90 und unterschreitet damit erneut die psychologisch bedeutende Marke von 100 Punkten – ein klarer Hinweis auf ein zunehmend pessimistisches Geschäftsklima.
Besonders deutlich wird die Abweichung im Vergleich zu den Nachbarregionen: Der bayerisch-schwäbische Durchschnitt liegt mit 104 Punkten deutlich über dem Lindauer Wert, das Allgäu insgesamt kommt auf 102 Punkte. „Für den starken Einbruch dürfte es mehrere Gründe geben“, erklärt Annalena Haußer, Regionalgeschäftsführerin der IHK Schwaben. „Einerseits eine Korrektur überhöhter Erwartungen, andererseits eine spürbare Unsicherheit, insbesondere im Automotive-Sektor, der in unserer Region traditionell eine Schlüsselrolle spielt.“
Die Stimmung in der Wirtschaft ist laut Umfrage, an der sich über 800 Unternehmen beteiligt haben, insbesondere in den Branchen Produktion, Handel und Dienstleistungen deutlich gedämpft. Nur noch 21 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Geschäftslage als „gut“ – zu Jahresbeginn waren es noch 40 Prozent. Parallel dazu steigt die Zahl jener, die ihre Lage als lediglich „befriedigend“ einstufen, signifikant auf 50 Prozent.
Auch wenn der neue Koalitionsvertrag von Union und SPD wirtschaftspolitische Impulse setzt, bleibt die Skepsis bei den Unternehmen hoch. Nur 18 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Verbesserung der Lage, während 29 Prozent eine weitere Verschlechterung erwarten. Besonders kritisch werden die ökonomischen Rahmenbedingungen (68 Prozent) und die schwache Inlandsnachfrage (62 Prozent) bewertet.
Rolf Thomann, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Lindau-Bodensee, sieht nun die neue Bundesregierung in der Pflicht: „Die Wirtschaft in der Region sendet ein klares Warnsignal. Jetzt ist es an der Politik, Vertrauen durch konkrete, wirtschaftsfreundliche Maßnahmen zurückzugewinnen.“
Gerade die Industrie spielt in Lindau eine zentrale Rolle – nicht zuletzt aufgrund ihrer Exportorientierung. Rund 44 Prozent des Umsatzes des verarbeitenden Gewerbes stammen aus dem Ausland. Doch genau hier droht neues Ungemach: Globale Unsicherheiten, stockende Lieferketten und wachsende regulatorische Hürden erschweren die Geschäfte.
Umso größer ist die Hoffnung auf neue internationale Handelsabkommen und eine stärkere Integration des EU-Binnenmarkts. Die Forderung nach wirtschaftlicher Öffnung steht in klarem Gegensatz zu den wachsenden Tendenzen wirtschaftlicher Abschottung in Teilen der Weltwirtschaft.