Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) setzt bei Holzheim im Landkreis Dillingen ein bundesweit wegweisendes Infrastrukturprojekt um. Mit innovativen Bau- und Betriebstechnologien entsteht dort bis Ende 2026 ein Umspannwerk, das nicht nur die regionale Stromversorgung stärkt, sondern zugleich erhebliche CO₂-Einsparungen ermöglicht. Durch die Kombination aus einer luftisolierten 20-kV-Schaltanlage und einer Holzbauweise will LVN die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen um bis zu 5.000 Tonnen reduzieren. Das entspreche dem Verbrauch rund 250 Haushalten jährlich.
Ein Kernstück des Projekts ist die erstmalige Nutzung einer Holzbauweise für die Schalt- und Technikgebäude. Die oberirdischen Gebäudeteile seien dabei komplett aus Brettsperrholz gefertigt. Die Fertigbauteile stammen von einem Holzbauunternehmen aus dem nahegelegenen Wertingen, gibt Philipp Gierl, Bauprojektleiter bei der LVN bekannt. „Dadurch reduzieren wir den CO₂-Ausstoß beim Bau und schaffen eine langlebige, wirtschaftliche Lösung mit Komponenten aus der Region“. Auch im laufenden Betrieb setzt das Umspannwerk auf Nachhaltigkeit, denn Solaranlagen auf den Gebäudedächern versorgen die Anlage mit Eigenstrom aus erneuerbaren Energien. Zudem ersetzt die neue 20-kV-Schaltanlage das bisher übliche klimaschädliche Isoliergas SF6 durch Luft. Ergänzend entstehen auf dem Gelände Biotopstrukturen wie Totholzbereiche, Sandhaufen und eine Wassermulde, die Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen sollen.
Nach der Geländevorbereitung und den Tiefbauarbeiten entstehen ab 2025 die Gebäude für Technik und Schaltanlage. Die Installation der 20-kV-Schaltanlage ist Anfang 2026 geplant, anschließend werden zwei Hochspannungs-Transformatoren mit 80 und 40 Megavoltampere Leistung geliefert. Sie bilden das Herzstück der Anlage, die künftig Strom zwischen verschiedenen Spannungsebenen umwandeln wird. Zwei 110-kV-Erdkabel binden das Umspannwerk an das Hochspannungsnetz an. Nach Abschluss aller Arbeiten soll die Anlage Ende 2026 in Betrieb genommen werden.
Das Projekt ist Teil eines umfassenden Investitionsprogramms der Lechwerke, die innerhalb von fünf Jahren rund 1,3 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes investieren. Ein wesentlicher Baustein sind langfristige Beschaffungsverträge über 300 Millionen Euro mit europäischen Herstellern, die die Versorgung mit Transformatoren, Schaltanlagen und Kabeln sicherstellen. Darüber hinaus treibt die LVN innovative Ansätze für die Digitalisierung des Stromnetzes voran. Mit Projekten wie der „Einspeisesteckdose“ will das Unternehmen den Anschluss erneuerbarer Energien an das Netz effizienter und kostengünstiger gestalten.