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Gemeinsam gegen das Wasser: Hochwasserschutz an Schmutter und Zusam wird ausgebaut
Sicherheitsmaßnahmen

Gemeinsam gegen das Wasser: Hochwasserschutz an Schmutter und Zusam wird ausgebaut

Landrat Martin Sailer hat in den vergangenen Monaten Vertreterinnen und Vertreter der anliegen den Kommunen von Schmutter und Zusam zu drei umfangreichen Konferenzen ins Landratsamteingeladen, um gemeinsam Lehren aus der verheerenden Hochwasserkatastrophe 2024 zu ziehen und den Hochwasserschutz nachhaltig zu stärken. Foto: Julia Pietsch
Landrat Martin Sailer hat in den vergangenen Monaten Vertreterinnen und Vertreter der anliegen den Kommunen von Schmutter und Zusam zu drei umfangreichen Konferenzen ins Landratsamteingeladen, um gemeinsam Lehren aus der verheerenden Hochwasserkatastrophe 2024 zu ziehen und den Hochwasserschutz nachhaltig zu stärken. Foto: Julia Pietsch

Nach der Hochwasserkatastrophe 2024 plant der Landkreis Augsburg umfassende Schutzmaßnahmen. Landrat Martin Sailer erklärt, wie neue Technik und mehr Zusammenarbeit für höhere Sicherheit sorgen.

Nach den dramatischen Ereignissen der Hochwasserkatastrophe 2024 haben die Landkreise rund um Schmutter und Zusam Schritte eingeleitet, um den Hochwasserschutz in der Region deutlich zu verbessern. Landrat Martin Sailer lud in den vergangenen Monaten Vertreter der betroffenen Kommunen zu drei Konferenzen ins Landratsamt Augsburg ein, um gemeinsam ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Ziel ist ein nachhaltiger, technisch gestützter Hochwasserschutz über Landkreisgrenzen hinweg.

Frühwarnsysteme und Rückhaltebecken als zentrale Bausteine

Ein zentrales Element der neuen Strategie ist der Ausbau digitaler Messnetze. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunen werden derzeit neue Standorte für zusätzliche digitale Pegel entlang der Flüsse Schmutter und Zusam geprüft. Diese sollen das bestehende Pegelsystem des Wasserwirtschaftsamts ergänzen und für ein flächendeckendes, landkreisübergreifendes Frühwarnsystem sorgen. Landrat Martin Sailer betonte, dass eine rechtzeitige Information über steigende Wasserstände entscheidend sei, um schnell und gezielt reagieren zu können. Er unterstrich zudem die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit, denn alle Beteiligten müssten gemeinsam handeln, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Siefenwang als Beispiel für Handlungsbedarf

Zusätzlich zu den digitalen Messsystemen werde auch der zeitnahe Bau von Rückhaltebecken angekurbelt. Sailer verwies dabei unter anderem auf das Rückhaltebecken in Siefenwang, dessen Bau sich jahrelang verzögert hatte. Verzögerungen seien auf langwierige Entschädigungsverhandlungen mit Grundstückseigentümern zurückzuführen gewesen. Laut Sailer müssten solche Bauprojekte künftig sofort starten können, sobald die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien. Entschädigungsfragen sollten dabei parallel behandelt werden. Bereits seit dem Vorjahr werden zudem sogenannte Hochwasserchecks in den Gemeinden durchgeführt. Diese gemeinsamen Begehungen mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth sollen mögliche Schadenspotenziale vor Ort analysieren und erste Sofortmaßnahmen identifizieren.

Technologische Innovation und politische Unterstützung erforderlich

Auch moderne Technologien spielen in den künftigen Hochwasserschutzmaßnahmen eine wichtige Rolle. Auf Initiative des Landkreises Augsburg wurden Gespräche mit den Lechwerken aufgenommen, die bei der Entwicklung von Frühwarnsystemen beratend zur Seite stehen. Zusätzlich werde die Nutzung KI-gestützter Warnsysteme geprüft, die meteorologische Entwicklungen frühzeitig erkennen und analysieren können. Sailer erklärte, dass diese Technologien dabei helfen könnten, Gefahrenlagen präziser vorherzusagen und schnellere Reaktionen zu ermöglichen. Im Bereich Hochwasserschutz gebe es noch erhebliches technisches Potenzial, das genutzt werden solle. Abschließend machte Sailer deutlich, dass neben dem Engagement der Region auch Unterstützung von Land und Bund notwendig sei. Er kündigte an, sich an das Bayerische Innenministerium zu wenden, um eine schnelle Prüfung möglicher Fördermittel zu erreichen.

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