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Insgesamt 65 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen haben Mitte September den Ernstfall in Gersthofen geprobt. Auf dem Gelände der Lechwerke (LEW) nahe des Lechwehrs in Gersthofen im Landkreis Augsburg wurden unterschiedliche Hochwasserschutzmaßnahmen unter realistischen Bedingungen überprüft. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf einem bislang nur theoretisch diskutierten Szenario: der gezielten Sprengung eines Musterdeichs. Laut LEW wurde diese Maßnahme sorgfältig vorbereitet, um in einer Extremsituation einen Notüberlaufbereich zu aktivieren. Die kontrollierte Öffnung eines Damms könne im Ernstfall besiedelte Gebiete und kritische Infrastrukturen vor Überschwemmungen schützen. Nach dem Jahrhunderthochwasser 2024 sind sich der Landkreis Augsburg und LEW einig, dass die Krisenvorsorge und Hochwasserübungen weiterhin gefördert werden müssen und es mehr Hochwasserschutz für die Region benötigt.
Das Training begann am Samstagmorgen und dauerte bis in den Nachmittag. Beteiligt waren Teams der LEW, des Technischen Hilfswerks aus Augsburg und Schwabmünchen, der Wasserwachten Gersthofen und Steppach, der Freiwilligen Feuerwehren Gersthofen und Batzenhofen sowie Drohneneinheiten des THW Freising und des BRK Augsburg-Land.
Die Fachgruppe Sprengen des THW Augsburg übernahm die technische Umsetzung der kontrollierten Deichöffnung. Diese wurde im Vorfeld eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt und unter strengen Sicherheitsauflagen durchgeführt. Der Musterdeich wurde auf einer Länge von acht Metern geöffnet, sodass das Wasser gezielt in den Lechkanal abfließen konnte.
Gezielte Deichöffnungen gelten als effektive Maßnahme, um bei Extremhochwassern Überschwemmungen in sensiblen Bereichen zu verhindern. Laut LEW hat die Übung gezeigt, dass das koordinierte Vorgehen verschiedener Organisationen unter realitätsnahen Bedingungen entscheidend für den Katastrophenschutz ist.
Die LEW führen regelmäßig gemeinsame Trainings und Krisenübungen mit Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Behörden durch. Ziel ist es, die Einsatzbereitschaft zu erhöhen und die Abstimmung zwischen den Beteiligten zu verbessern. LEW betreibt 36 Wasserkraftwerke in der Region und ist für den Hochwasserschutz im Unterhaltsbereich dieser Anlagen verantwortlich. Das aktuelle Training stellt nach Einschätzung der Beteiligten einen wichtigen Schritt dar, um im Ernstfall schnell und effizient handeln zu können.