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bayme vbm: Stimmung der bayrischen Metall- und Elektroindustrie hellt sich auf
Konjunkturreport

bayme vbm: Stimmung der bayrischen Metall- und Elektroindustrie hellt sich auf

Nur noch 4,6 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der Inlandsgeschäfte. Fotoquelle: adobe stock/ cn.ycl
Nur noch 4,6 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der Inlandsgeschäfte. Fotoquelle: adobe stock/ cn.ycl

Die Konjunkturumfrage in der Metall- und Elektro-Industrie Schwabens zeigt Lichtblicke bei den Erwartungen. Wie die Unternehmen reagieren und welche Rolle die Bundesregierung spielt.

Die wirtschaftliche Situation der Metall- und Elektro-Industrie in Schwaben hat sich im ersten Halbjahr 2025 weiter als schwierig dargestellt. Zwar sind die aktuellen Zahlen laut Sommer-Konjunkturumfrage von bayme vbm negativ geblieben, jedoch zeichnet sich eine zunehmende Zuversicht in den Erwartungen der Unternehmen ab.

Der Vorsitzende des bayme vbm Vorstands der Region Allgäu, Michael Schuster, hebt hervor: „Die schlechte Nachricht ist, dass die strukturellen Herausforderungen nach wie vor bestehen. Die gute Nachricht ist, dass der konjunkturelle Tiefpunkt überwunden ist.“

Erste positive Inlandserwartungen?

Die aktuelle Geschäftslage habe sich gegenüber dem Winterhalbjahr um rund zehn Prozentpunkte verschlechtert. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen liegt im Inland bei -10,8 Punkten, im Auslandsgeschäft bei -13,2 Punkten.

Die Erwartungen für das Inlandsgeschäft seien seit längerer Zeit erstmals wieder positiv. 21,2 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung in den nächsten sechs Monaten, nur 4,6 Prozent mit einer Verschlechterung. Schuster betont: „Die Unternehmen sehen trotz der schwierigen Gesamtsituation Licht am Ende des Tunnels.“

Wie steht es um die Produktions- und Investitionspläne?

Die Produktionspläne der schwäbischen M+E-Betriebe bleiben mit einem Saldo von -2,2 Punkten leicht im negativen Bereich. Die Investitionspläne zeigen sich mit -19,2 Punkten weiterhin deutlich negativ, jedoch verbessert im Vergleich zur letzten Umfrage.

„Die nachlassende Investitionszurückhaltung ist nicht zuletzt auch der neuen Bundesregierung zu verdanken“, erklärt Schuster. Er fordert die zügige Umsetzung weiterer Maßnahmen aus dem Sofortprogramm, insbesondere zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten und zum Bürokratieabbau.

Wie die Trump-Politik Exporte belastet

Mehr als die Hälfte der schwäbischen M+E-Unternehmen exportiere in die USA. Etwa die Hälfte dieser Betriebe sei bereits konkret von erhöhten Zöllen betroffen. Die Handelspolitik der USA unter Präsident Trump sorge so weiterhin für Unsicherheit.

Schuster warnt: „Zölle und Handelsbarrieren schaden der Wirtschaft, sie verteuern und bremsen den Außenhandel.“ Die jüngste Verhandlungslösung zwischen der EU und den USA habe zwar einen Handelskrieg verhindert, die erhöhten Zölle von 15 Prozent würden Exporte jedoch spürbar belasten. Langfristig müsse das Ziel sein, Handelshemmnisse weiter abzubauen. Gleichzeitig steige der Druck, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Was zukünftig passieren werde, sei jedoch schwer zu prognostizieren. „Das hängt nicht zuletzt vom Charakter des US-Präsidenten ab. Dieser bringt traditionell wenig Planbarkeit mit sich.“

Auch den Wettbewerber China verliert die vbw nicht aus den Augen.

Schlagkraft ist gefordert

Der von der neuen Bundesregierung ausgelöste Stimmungsumschwung sei entscheidend, dürfe nun aber nicht verpuffen. Schuster stellt klar: „Maßnahmen, die der Wirtschaft helfen, sind keine Selbstzwecke. Wenn es der Wirtschaft gut geht, dann geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern gut – angefangen damit, dass man seinen Arbeitsplatz behält.“

Gleichzeitig mahnt er mehr Entschlossenheit an: „Was uns im Moment fehlt, ist die Schlagkraft – es muss jetzt schnell gehen.“ Die größte Herausforderung für die Bundesregierung sieht Schuster daher in der Umsetzung tiefgreifender Reformen: „Die strukturelle Erneuerung unserer Sozialsysteme ist überfällig."

Beschäftigungspläne bleiben kritisch

Die Beschäftigungspläne bleiben negativ, zeigen jedoch einen Trend zur Entspannung. Nur noch 28,3 Prozent der Unternehmen befürchten, Stellen abbauen zu müssen. Dennoch rechnet bayme vbm bis Jahresende mit dem Wegfall von rund 3.000 von 134.000 in der Region. „Die Ertragslage ist weiterhin sehr kritisch, jeder zehnte Betrieb schreibt Verluste, ein weiteres Drittel der Betriebe müssen mit einer Nettoumsatzrendite von unter zwei Prozent auskommen“, erklärt Schuster. Abschließend betont er: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer lange verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Die Wirtschaftswende hat begonnen, wird aber noch Zeit in Anspruch nehmen.“

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