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In Friedrichshafen haben am Dienstag vor der Unternehmenszentrale von ZF Friedrichshafen rund 6.000 Mitarbeitende protestiert. Das hat der Betriebsrat mitgeteilt. Auch an den Standorten in Saarbrücken und Schweinfurt sind ZF-Mitarbeitende auf die Straße gegangen. Grund ist, dass die Mitarbeitenden mit den aktuellen Spar- und Restrukturierungsplänen von ZF Friedrichshafen unzufrieden sind.
Parallel trifft sich am Dienstag und Mittwoch der ZF-Aufsichtsrat in Friedrichshafen. Medienberichten zufolge soll auch über die Zukunft der Antriebssparte entschieden werden.
ZF Friedrichshafen hat im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Euro Verlust gemacht. Um zu sparen, hat das Unternehmen die Arbeitszeiten für rund 2.800 Beschäftigte reduziert. Zudem ist schon länger bekannt, dass rund ein Viertel der Stellen in Deutschland abgebaut werden sollen.
Auch die Zukunft der Antriebssparte – Division E genannt – ist ungewiss. Das Unternehmen prüft, ob diese verkauft werden kann oder ein Investor einsteigt. „Die Automobilindustrie in Deutschland steckt in einer sehr schwierigen Situation. Die Pkw- und Nutzfahrzeug-Nachfrage ist durch Zölle und den Konflikt um Seltene Erden weiter eingebrochen“, sagt der Unternehmenssprecher.
Ein Sprecher von ZF-Friedrichshafen verteidigt die Strategie des Unternehmens: „Unser Ziel als Unternehmen ist, möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten, die in Gefahr geraten, wenn wir nicht rasch handeln.“ Dazu gehöre es auch, Stellen abzubauen und Gehälter zu reduzieren – gezielt und nicht flächendeckend.
Der Betriebsrat hat indes kein Verständnis mehr für die Maßnahmen von ZF Friedrichshafen. Laut Achim Dietrich, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, komme ZF mit Stellenabbau, Sparprogrammen und Standortverlagerungen ins Ausland nicht aus der Krise. „Wir rufen den Vorstand von ZF auf, endlich wieder verantwortungsvoll zu handeln und einen Kurswechsel vorzunehmen. Wir wehren uns dagegen, dass die Beschäftigten Management-Fehler ausbaden sollen“, sagt Dietrich.
Durch eine Ausgliederung der Antriebssparte befürchtet Franz-Josef Müller, Vorsitzender des Betriebsrats Z, Auswirkungen auf andere Zentralbereiche und auch dort weiteren Stellenabbau. „Mit einer Ausgliederung der Division E würde der ZF das Herzstück herausgerissen. Allein am Standort Friedrichshafen wären 1500 Beschäftigte direkt betroffen“, sagt Müller weiter.
Um ZF zu sanieren, will das Unternehmen weiter Gespräche mit den Vertretern der Arbeitnehmer führen. „Wir verstehen die Sorgen unserer Mitarbeiter – und sie lautstark zu äußern ist ihr gutes Recht“, heißt es vom ZF-Sprecher weiter.
Wie ernst die Lage ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen: Am 31. Juli stellt ZF seine Halbjahresbilanz vor.