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ZF Friedrichshafen steckt in der Krise und kämpft schon länger mit Verlusten. Zuletzt hat der Automobilzulieferer für rund 2.800 Beschäftigte in der Konzernzentrale in Friedrichshafen die Arbeitszeiten reduziert. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass ZF die Zukunft seiner Antriebssparte – Division E genannt – prüft. Verkauf, Verbleib oder Investor waren damals die Möglichkeiten.
Laut einem Bericht der WirtschaftsWoche ist indessen eine weitere Möglichkeit hinzugekommen: der komplette Ausstieg aus der Antriebssparte. Dass ein sogenannter Ramp-Down der Division E geprüft wurde, hat ZF Friedrichshafen auf Anfrage bestätigt. Es gehöre zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht, alle möglichen Szenarien zu prüfen. Der Ausstieg aus der Antriebssparte wird laut ZF Friedrichshafen aber nicht aktiv verfolgt.
„Die präferierte Lösung ist eine Partnerschaft für die gesamte Sparte oder zur Unterstützung zumindest von Teilen der Sparte“, so ein Sprecher von ZF. „Die Prüfung der Optionen beinhaltet auch Szenarien, in denen wir keinen Partner finden. Die ungünstigste Variante wäre ein Auslaufen des aktiven Geschäfts, die allerdings wenig wahrscheinlich und strategisch nicht wünschenswert ist“, so ein Sprecher von ZF Friedrichshafen weiter.
Dem Gesamtbetriebsrat wurden nach eigenen Angaben verschiedene Zukunftsszenarien für die Antriebssparte vorgestellt. Einer kompletten Ausgliederung der Division E und damit auch deren Verkauf erteilt der Gesamtbetriebsrat weiterhin eine Absage. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen können wir uns eine Ablenkung vom operativen Geschäft durch einen Carve-Out nicht leisten“, so der Pressesprecher des Gesamtbetriebsrats auf Anfrage.
Das begründet der Gesamtbetriebsrat mit der engen Verzahnung zwischen der Division E, dem Konzern und anderen Divisionen. Ein Carve-Out würde zu deutlichen Mehrkosten und operativen Ineffizienzen führen. „Zudem würde durch eine Abspaltung oder einen Verkauf Know-how unwiederbringlich verloren gehen“, sagt der Pressesprecher des Gesamtbetriebsrats weiter.
Der Gesamtbetriebsrat bevorzugt daher ebenfalls Partnerschaften mit anderen Unternehmen, um die Antriebssparte technologisch weiterzuentwickeln und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. „Einen solchen Partner sehen wir aber derzeit nicht.“
Dennoch ist der Gesamtbetriebsrat weiter von der Antriebssparte überzeugt. ZF habe hier gute Technologien, um die Zukunft gestalten zu können. Er fordert indes, die Antriebssparte wettbewerbsfähig aufzustellen und Arbeitsplätze zu sichern. „Dazu gehört unter anderem, Kunden mit innovativen Produkten zu beeindrucken, anstatt die Zukunft durch einen Entwicklungsstopp bzw. überzogene Sparmaßnahmen abzuschneiden“, sagt der Pressesprecher des Gesamtbetriebsrats.
Zudem fordert er, dass ZF Preise bildet, die das Unternehmen bei konventionellen Antrieben und bei neuen E-Produkten eine auskömmliche Rendite sichert.