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Am Rande der Aufsichtsratssitzung bei ZF Friedrichshafen haben das Unternehmen sowie der Betriebsrat und die IG Metall ein „Bündnis für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung“ geschlossen. Seit Monaten wird über die Zukunft der Antriebssparte, auch Division E genannt, spekuliert. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass das Unternehmen prüft, ob die Antriebssparte ausgegliedert oder verkauft wird oder ob Investoren einsteigen.
Bis 30. September wollen nun ZF Friedrichshafen und die Arbeitnehmervertretung die Restrukturierungsmaßnahmen für die Antriebssparte definieren. Gemeinsames Ziel sei eine nachhaltige und zukunftsweisende Neuausrichtung der Antriebssparte. „Beide Seiten bekennen sich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Ziel, tragfähige Lösungen im Sinne der Beschäftigten und des Unternehmens zu finden“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
In einer eigenen Mitteilung führen der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall das Bündnis auf die Proteste der ZF-Mitarbeitenden zurück. Allein vor der Zentrale in Friedrichshafen hatten Anfang der Woche rund 6.000 Mitarbeitende protestiert.
Trotz des Bündnisses geben sich die Arbeitnehmervertreter weiterhin kämpferisch: „Mit dem Eckpunktepapier ist die Auseinandersetzung nicht beendet, sondern vorerst lediglich ausgesetzt. Ob es gelingt, hängt von den Ergebnissen der Gespräche bis zum 30. September ab“, sagt Barbara Resch, IG-Metall-Bezirksleiterin und stellvertretende Vorsitzende des ZF-Aufsichtsrats.
Das Tabu aus Sicht der Arbeitnehmervertreter ist hierbei schon jetzt klar: Eine Einigung kann für Betriebsrat und IG Metall nur zustande kommen, wenn die Ausgliederung und der Verkauf der Antriebssparte vom Tisch sind. „Die geplante Ausgliederung oder gar der Verkauf der Division E ist keine Strategie, die wir mittragen können“, sagt Achim Dietrich, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. „Elektromobilität ist kein Randthema, sondern das Herzstück der Transformation. Sie muss bei ZF bleiben – Ausgliederung oder Verkauf wären ein fataler Fehler“, so Dietrich weiter.
Die Pläne, die im Aufsichtsrat vorgestellt wurden, bezeichnen die Arbeitnehmervertreter als „weiteren Kahlschlag“.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steck schon länger in der Krise. Im ersten Halbjahr 2025 ist bei ZF der Umsatz zurückgegangen. 2024 hat das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen mehr als eine Milliarde Euro Verlust gemacht.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bezeichnet das Bündnis zur Zukunft der Antriebssparte als wichtiges Signal für die Beschäftigten. „Ich hoffe, dass sich bei ZF durch Anpassungen und im bewährten sozialpartnerschaftlichen Dialog die Chancen für den Erhalt möglichst vieler Stellen bei ZF erhöhen“, schreibt er in einer Mitteilung. Um die bayerischen Standorte von ZF wie in Schweinfurt zu erhalten, sei Bayern im Austausch mit ZF und bereit, einen Beitrag zu leisten.