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Rund 1.000 ehemalige Mitarbeitende des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen kamen Mitte Dezember 2025 im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen am Bodensee zur jährlichen Weihnachtsfeier zusammen. Die Veranstaltung bot dem Konzernvorstand und dem Gesamtbetriebsrat Gelegenheit, die derzeitige wirtschaftliche Lage von ZF sowie die Entwicklung der Automobilindustrie einzuordnen und zugleich die Rolle der Ruheständler für das Unternehmen zu würdigen.
In seiner Ansprache hob Dr. Peter Holdmann, Vorstandsmitglied bei ZF und unter anderem verantwortlich für die Division Chassis Solutions sowie Forschung und Entwicklung, die anhaltende Bindung der ehemaligen Beschäftigten an den Konzern hervor. „Ich bin tief beeindruckt von der großen Zahl an Teilnehmern der heutigen Weihnachtsfeier. Es zeigt, welch große Verbundenheit Sie mit Ihrem Unternehmen ZF über Ihre aktive Zeit hinaus zeigen. Das ist ein schönes Zeichen dafür, wie gut die ZF-Familie als lebenslanger Verbund funktioniert“, so Holdmann. Die hohe Beteiligung wertete er als Ausdruck einer über die aktive Erwerbsphase hinausreichenden Identifikation mit dem Unternehmen.
Holdmann nutzte die Gelegenheit, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzusprechen, unter denen ZF derzeit operiert. Er verwies auf eine Abfolge externer Krisen, die die Branche seit mehreren Jahren prägen. „Nach sechs Jahren Dauerkrise – Stichworte Corona, Halbleiter-Krise, Krieg in der Ukraine, US-Zölle, Chip-Krise – ist ein Ende der sehr anspruchsvollen Zeiten noch immer nicht abzusehen“, erklärte er. Die globale Fahrzeugnachfrage liege weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2019. Besonders angespannt ist die Situation in der Antriebssparte, die ZF seit Mitte 2024 kontinuierlich neustrukturiert, Stellenabbau inklusive.
Trotz der angespannten Marktlage zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, dass ZF die aktuelle Phase bewältigen könne. Er verwies auf das konzernweite Bündnis zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen. „Kern des Bündnisses für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung sind verkürzte Arbeitszeiten, freie Tage statt mehr Geld sowie eine verschobene Tariferhöhung“, sagte Holdmann. Auch Führungskräfte beteiligen sich an den Einsparmaßnahmen. „Die aktiven Mitarbeiter aller Ebenen beteiligen sich solidarisch daran, ZF mit einem Fitnessprogramm wieder in die wirtschaftliche Erfolgsspur zu bringen“, betonte er.
Einen zentralen Hoffnungsträger sieht der Vorstand in der technologischen Ausrichtung des Konzerns. „Trotz aller Herausforderungen leuchtet für ZF als Technologieunternehmen ein besonders strahlendes Licht: unsere Technologie“, erklärte Holdmann. In der Elektromobilität habe ZF nach eigenen Angaben frühzeitig relevante Produkte entwickelt. In der Fahrwerktechnik sei das Unternehmen bereits einen Schritt weiter. So führen Brake-by-Wire- und Steer-by-wire-Technologien bereits zu ersten Serienanläufen bei Kunden in Europa, China und den USA. Diese Entwicklungen eröffneten aus Sicht des Vorstands langfristige Perspektiven in einem sich wandelnden Marktumfeld.
Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Achim Dietrich richtete sich an die ehemaligen Beschäftigten und stellte deren Beitrag zur Unternehmensentwicklung heraus. „Ihr habt die ZF über mehrere Dekaden geprägt. Euer Erfindergeist und die Hingabe für unsere ZF haben die Basis für den heutigen Weltkonzern gelegt“, sagte Dietrich. Der strukturelle Wandel verlange heute jedoch ein hohes Anpassungstempo. „Ihr habt uns gezeigt, dass man den Wandel nicht fürchten muss, wenn man ihn gemeinsam mit den Beschäftigten gestaltet“, schließt er ab.