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Die Bahninfrastrukturkonferenz in Kaufbeuren im Ostallgäu brachte führende Verkehrsexperten und politische Entscheidungsträger an einen Tisch. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange (CSU) und des Memminger Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek (CSU) diskutierten sie gemeinsam mit Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, über konkrete Maßnahmen für einen stabileren und leistungsfähigeren Bahnverkehr in der Region. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter brachte die Sichtweise des Freistaats in die Debatte mit ein. Im Mittelpunkt sollten drängende Themen wie Langsamfahrstellen, Modernisierung der Bahnhöfe und der Fortschritt bei Elektrifizierungsprojekten stehen.
Die Konferenz setzte klare Prioritäten für einen zukunftsfähigen Schienenverkehr. Besonders relevant war zum Beispiel die Herausforderungen auf der Strecke München–Buchloe: Weil die Strecke in schlechtem Zustand ist, müssen die Züge im kommenden Jahr langsamer fahren. Das wirkt sich auch auf den Zugverkehr ins Allgäu aus: Züge Richtung Füssen fahren nur noch bis bzw. ab München-Pasing und nicht mehr zum Münchner Hauptbahnhof. Fahrgäste Richtung Lindau, Memmingen und Kempten müssen sich auf längere Fahrzeiten einstellen.
Aber auch der Zustand zahlreicher Bahnhöfe im Allgäu sowie geplante Elektrifizierungen und Modernisierungen wurden diskutiert. Mehrere Maßnahmen sollen künftig Sicherheit, Betriebsqualität und den Nutzen für Fahrgäste erhöhen. Der Freistaat Bayern bestätigte zudem, sein freiwilliges Engagement zur Verbesserung der Bahninfrastruktur in Schwaben fortzusetzen. Dazu gehören barrierefreie Stationen, neue Haltepunkte und langfristig die Abkehr vom Dieselbetrieb.
Lesen Sie hier Teil 2 unserer Bahn-Serie:Wie steht es um den Bahnverkehr im Allgäu?
Nagl stellte die bundesweiten und regionalen Investitionen der DB InfraGO AG heraus. „Wir modernisieren mit aller Kraft die Schieneninfrastruktur im Bahnland Bayern, um den Zustand von Gleisen, Weichen und Anlagen zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern“, erklärte er. Für 2026 seien über vier Milliarden Euro vorgesehen. Im Allgäu sollen bestehende Langsamfahrstellen beseitigt und Bahnhöfe erneuert werden. „Wir wissen, dass die damit verbundenen Baustellen den Reisenden viel Geduld abverlangen. Gleichzeitig sind sie die Voraussetzung für eine bessere Bahn“, betont Nagl außerdem.
Ein zentrales Thema war die langfristige Finanzierung der Schieneninfrastruktur. Lange verwies auf die zugesicherten Mittel des Bundes, denn mithilfe des Bundeshaushalts 2026 sollen insgesamt 21,9 Mrd. Euro investiert werden. Zusätzliche Gelder wurden jüngst für die Sanierung von Strecken und Bahnhöfen freigegeben. Besonders Bayern nehme dabei eine prioritäre Rolle ein. Gleichzeitig machte Lange deutlich, dass nicht nur die Höhe der Mittel entscheidend sei, sondern auch deren zielgerichteter Einsatz.
Holetschek betonte die hohen Erwartungen der Bevölkerung und die Notwendigkeit verlässlicher Planungsprozesse. In Schwaben stünden zahlreiche Projekte auf der Agenda, beginnend bei der Weiterplanung der ICE-Neubaustrecke Ulm–Augsburg bis zu Elektrifizierungen im Allgäu.
„Die Menschen erwarten, dass es hier vorangeht!“, sagte Holetschek und ergänzte, dass die Politik hier nicht nachlassen werde. Er forderte jedoch auch Verbesserungen bei der Deutschen Bahn abseits der Infrastruktur. Besonders kritisierte er mangelhafte Informationen über Verspätungen und Ausfälle in der App.
Bayerns Verkehrsminister Bernreiter legte den Fokus auf verbindliche Sanierungs- und Ausbaupläne. „Für die Strecke München-Buchloe brauchen wir einen verbindlichen Sanierungsplan mit schneller Rückkehr zum Regelbetrieb“, betont Bernreiter.
Weiter setze der Freistaat auf emissionsärmere Antriebstechnologien: Der Dieselbetrieb der bayerischen Regionalzüge soll bis 2040 auslaufen. Der Freistaat investiere hierfür rund 100 Millionen Euro in die Planungen zur Umstellung auf Elektro- und Akku-Züge.