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Arverio feiert Jubiläum und diskutiert die Zukunft des Bahnverkehrs
Bahnverkehr

Arverio feiert Jubiläum und diskutiert die Zukunft des Bahnverkehrs

Zahlreiche Gäste kamen zur Geburtstagsfeier von Arverio am Tag der Schiene in den Bahnpark Augsburg. Von links Bärbel Fuchs (Bay
Zahlreiche Gäste kamen zur Geburtstagsfeier von Arverio am Tag der Schiene in den Bahnpark Augsburg. Von links Bärbel Fuchs (Bayerische Eisenbahngesellschaft), Landtagsabgeordneter Andreas Jäckel, Dr. Andreas Geißler (Allianz pro Schiene), Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, Staatssekretär Ulrich Lange vom Bundesverkehrsministerium, Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und Arverio-Chef Fabian Amini. Foto: Winfried Karg

Das Eisenbahnunternehmen Arverio feierte anlässlich seines Jubiläums gemeinsam mit zahlreichen Gästen im Bahnpark Augsburg. Dabei wurde nicht nur die eigene Entwicklung betrachtet, sondern auch die Zukunft des Schienenverkehrs in Bayern in den Blick genommen.

Die Veranstaltung am bundesweiten Tag der Schiene bot ein vielfältiges Programm: vom Kinderangebot über Führerstandbesichtigungen bis hin zu politischen Diskussionen mit hochrangigen Gästen. Dabei wurde der Bahnpark in Augsburg zu einer Plattform für Karriereaustausch, Branchendialog und Infrastrukturdebatten. Der Veranstaltungsort, bei dem es sich um einen historischen Eisenbahnstandort handelt, lieferte dabei das passende Ambiente.

Ausbaupläne und Engpässe

Im Zentrum der Veranstaltung stand eine Talkrunde mit politischen und unternehmerischen Akteuren aus der Bahnbranche. Mit dabei waren Ulrich Lange, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, Arverio-Geschäftsführer Fabian Amini sowie Michael Mayinger, Geschäftsführer der Augsburger Localbahn.

Bernreiter verwies auf die Bedeutung eines flächendeckenden Infrastrukturausbaus. Bereits in den Koalitionsverhandlungen sei der Ausbau vereinbart worden, nun gehe es um die konkrete Umsetzung. Im Hinblick auf fehlende Planungskapazitäten stellte Bernreiter jedoch auch klar, dass auf absehbare Zeit gewisse Strecken in Bayerisch-Schwaben nicht elektrifiziert werden könnten, weshalb der Freistaat auf Akkuzüge als Übergangstechnologie setze.

Staatssekretär Lange betonte die Notwendigkeit von Neubaustrecken trotz öffentlicher Kritik. Während das sogenannte Sondervermögen für Sanierung und Digitalisierung des Bestandsnetzes vorgesehen sei, bestehe beim Aus- und Neubau noch Nachbesserungsbedarf. Dabei handele es sich um ein Thema, das in den Haushaltsberatungen für 2026 verhandelt wird.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Bahnunternehmen im Fokus

Auch die privatwirtschaftliche Perspektive kam zur Sprache. Michael Mayinger von der Augsburger Localbahn thematisierte die finanzielle Belastung nicht-staatlicher Infrastrukturbetreiber. Während öffentliche Betreiber staatlich gestützt werden, blieben private Anbieter oftmals außen vor. Ein Umstand, den er als strukturelles Problem sieht.

Arverio-Geschäftsführer Fabian Amini nutzte die Gelegenheit, auf konkrete Herausforderungen hinzuweisen, denn neben der Streckenkapazität sieht er einen akuten Mangel an Abstell- und Serviceeinrichtungen. Auch die Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bahnsektor wurde kritisch angesprochen. Amini forderte, Haushaltsmittel überjährig nutzbar zu machen, um langfristige Investitionen nicht durch kurzfristige Finanzierungslogiken zu behindern. 

Abschluss und Ausblick auf 2026

Ein besonderes Highlight war die Präsentation einer Lokomotive, die künftig als Botschafterin für den Tag der Schiene 2026 eingesetzt wird. Die Allianz pro Schiene stellte die Lok gemeinsam mit Railpool, Lokomotion und Minister Bernreiter vor. Mit der Feier verband Arverio damit nicht nur ein Firmenjubiläum, sondern stellte auch einen Raum für eine klare Positionierung in aktuellen Debatten um Mobilitätswende, Fachkräftemangel und Infrastrukturausbau voranzutreiben.

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