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Mit viel Tunnels und Geleisen: Wie steht es um die ICE-Neubaustrecke Ulm–Augsburg?
Bahn-Serie Teil 1

Mit viel Tunnels und Geleisen: Wie steht es um die ICE-Neubaustrecke Ulm–Augsburg?

Auch die neue ICE-Strecke soll die Autobahn A8 kreuzen. Foto: DB AG / Thomas Kiewning
Auch die neue ICE-Strecke soll die Autobahn A8 kreuzen. Foto: DB AG / Thomas Kiewning

Kommt die ICE-Neubaustrecke Ulm – Augsburg? Denn das wichtige Projekt könnte auf der Kippe stehen. In unserer Bahn-Serie schauen wir uns die Bahnsituation in Bayerisch-Schwaben an.

In den vergangenen Monaten gab es viel Wirbel um Bahnprojekte in Bayerisch-Schwaben. Erst wurde bekannt, dass die Bahn die IC-Verbindung Hamburg – Oberstdorf streichen wird. Dann, dass dem Neubau der ICE-Strecke Ulm – Augsburg das Aus drohen könnte. Reisende und Pendler mussten zwischen Augsburg, Donauwörth und Treuchtlingen wochenlang mit Ersatzbussen fahren. Wie steht es also um den Bahnverkehr rund um das Allgäu, Augsburg und das Donau-Ries? Diese Frage beantworten wir in einer Serie – Teil eins dreht sich um die ICE-Neubaustrecke Ulm – Augsburg.

Wie steht es um die ICE-Neubaustrecke Ulm – Augsburg?

Jahrelang wurde geplant und gestritten, bis im Juni 2024 die Deutsche Bahn die Vorschlagstrasse für die ICE-Neubaustrecke zwischen Ulm und Augsburg vorgestellt hatte. Damit soll die Fahrtzeit zwischen Ulm und Augsburg nur noch 26 Minuten dauern.

Mitte September dieses Jahres dann der Schock: Laut einem Bericht der Augsburger Allgemeinen, die sich auf interne Dokumente des Bundesverkehrsministeriums bezog, soll die ICE-Neubaustrecke auf einer Streichliste stehen.

Eine klare und definitive Aussage zur Zukunft des Projekts will bislang niemand machen. Anfang Oktober hatte der Koalitionsausschuss beschlossen: „Alles, was baureif ist, wird auch gebaut.“ Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, interpretiert das als gute Nachricht für die Neubaustrecke. „Für die Bahnstrecke Ulm – Augsburg werden wir so schnell wie möglich die parlamentarische Befassung einleiten“, teilte er nach dem Koalitionsausschuss mit. Lange ist auch CSU-Bundestagsabgeordneter für die Kreise Donau-Ries, Dillingen und Teile des nördlichen Kreises Aichach-Friedberg.

Das Bundesverkehrsministerium will sich indes noch nicht klar äußern und verweist in der Antwort an unsere Redaktion auf die laufenden Haushaltsaufstellungsverfahren für 2026. „Hier setzen wir uns für eine auskömmliche Finanzierung auch für den Neu- und Ausbau der Schiene ein“, heißt es weiter.

So soll die ICE-Neubaustrecke einmal verlaufen. Foto: Screenshot, Deutsche Bahn
So soll die ICE-Neubaustrecke einmal verlaufen. Foto: Screenshot, Deutsche Bahn

Nächster Schritt: Parlamentarische Befassung

Das bayerische Verkehrsministerium teilte mit, es erwarte, dass der Bund das Sondervermögen konsequent für wichtige Infrastrukturprojekte nutzt. „Der Freistaat setzt sich gegenüber dem Bund intensiv dafür ein, dass bei diesem zentralen Schienenprojekt für Bayern die nächsten Realisierungsschritte so schnell wie möglich durchgeführt werden“, so ein Sprecher weiter.

Und die Deutsche Bahn? Die verweist bei Fragen zur Finanzierung an das Bundesverkehrsministerium. Eine Sprecherin teilte aber mit: „Wir setzen weiter darauf, das Projekt weiterführen zu können, schließlich gibt es einen breiten Konsens in der Region und bei den politischen Entscheidungsträger:innen, dass dieses Projekt notwendig und die gewählte Trasse die beste Lösung ist.“

Noch steht für die Neubaustrecke die parlamentarische Befassung aus. Der Bundestag muss grünes Licht geben, erst dann kann das Projekt in die nächste Phase gehen: die weitere Planung für die Baugenehmigung.

Was bedeutet die ICE-Neubaustrecke für die Region?

Sollte die ICE-Strecke zwischen Ulm und Augsburg doch nicht neu gebaut werden, wäre es ein herber Schlag für die Region: Laut der IHK Schwaben ist das Projekt unverzichtbar für das wirtschaftliche Wachstum der Region. Auch der Augsburger Landrat Martin Sailer (CSU) pocht auf den Neubau. „Die Strecke ist kein Luxusprojekt, sondern ein notwendiger Baustein für moderne Mobilität, für mehr Kapazität im Schienenverkehr und für den Anschluss Süddeutschlands an ein leistungsfähiges Fern- und Nahverkehrsnetz. Wir brauchen kürzere Reisezeiten, mehr Verbindungen, besseren Lärmschutz und eine nachhaltige Entlastung der Bestandsstrecken“, sagt Sailer.

Im Oktober haben unter anderem die Städte Augsburg und Ulm, der Landkreis Günzburg sowie die IHK Schwaben und die HWK Ulm gemeinsam von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder gefordert, sich zu dem Ausbauprojekt zu bekennen.

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