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Wie klassische Geschlechterrollen den Fachkräftemangel verstärken
Girls‘ und Boys‘ Day 2025

Wie klassische Geschlechterrollen den Fachkräftemangel verstärken

Symbolbild. Noch immer entscheiden sich junge Frauen seltener für eine Ausbildung in einem gewerblich-technischen Beruf als junge Männer. Foto: stock.adobe.com / Nassorn
Symbolbild. Noch immer entscheiden sich junge Frauen seltener für eine Ausbildung in einem gewerblich-technischen Beruf als junge Männer. Foto: stock.adobe.com / Nassorn

Anlässlich des Girls' und Boys' Day hat sich die IHK Schwaben das Ziel gesetzt, Geschlechterklischees innerhalb der Berufswelt weiter aufzubrechen. Denn: Mädchen zieht es nach wie vor deutlich seltener in gewerblich-technische Berufe. Wie das mit dem Fachkräftemangel zusammenhängt.

„Vor allem junge Frauen schöpfen ihre beruflichen Optionen oft nicht voll aus, sondern beschränken sich auf vermeintliche Frauenberufe“, erklärt Dr. Christian Fischer, Leiter der Abteilung Ausbildung bei der IHK Schwaben.

Der Girls‘ und Boys’ Day 2025 findet am 3. April statt.

Gewerblich-technische Ausbildungsplätze zu 85 Prozent männlich besetzt

In Bayerisch-Schwaben absolvieren aktuell rund 20.500 Menschen ihre duale Ausbildung, davon 9.000 in gewerblich-technischen Berufen wie der Elektro- und Metalltechnik oder der Physik. Von diesen 9.000 jungen Menschen sind laut Angaben der IHK Schwaben nur 1.300 weiblich, also weniger als 15 Prozent. Grund hierfür ist nicht mangelndes Talent; Mädchen und Frauen bewerben sich laut Fischer schlicht nicht auf diese Positionen.

Diese Jobs wählen Azubis

Unter den zehn häufigsten gewählten IHK-Berufen weiblicher Auszubildender sei kein einziger Teil der genannten Branche. Stattdessen würden sich die jungen Frauen für Berufsbilder wie Industriekauffrau und Verkäuferin entscheiden. Bei jungen Männern sei die Verteilung nach wie vor umgekehrt; sie tendieren zu Berufen wie Industriemechaniker und Fachinformatiker.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es aktuell fast doppelt so viele männliche (13.500) wie weibliche Azubis (7.000) gibt.

Junge Menschen wissen oft nicht, welche Möglichkeiten sie haben

„Allein im Bereich Produktion, Handel und Dienstleistungen gibt es mehr als 250 verschiedene Berufsbilder. Da ist für jedes Talent und jedes Interesse das Passende dabei. Wichtig ist, dass die jungen Menschen wissen, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen. An diesem Wissen mangelt es derzeit leider noch oft“, so Fischer.

Die Folge sei, dass sich junge Menschen bei der Bewerbung auf Berufe konzentrieren, die stereotypisch zu ihrem Geschlecht passen. Dort ist die Konkurrenz dadurch jedoch oft besonders hoch. Bekommen sie die Ausbildungsstelle nicht, entscheiden sich viele Mädchen und Jungs für andere Bildungswege oder betreten den Arbeitsmarkt gar nicht.

Der Girls‘ und Boys’ Day soll hier Abhilfe schaffen und Berufsorientierung jenseits von Klischees ermöglichen.

Klassische Rollenbilder vermindern Bewerberpool

Bereits herrscht in Bayerisch-Schwaben und darüber hinaus ein akuter Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren voraussichtlich noch verschlimmern wird. Für Unternehmen sei es deshalb entscheidend, dass sie ihre Stellen mit den passenden Personen besetzen können – unabhängig vom Geschlecht der Bewerber. „Wir müssen uns daher dafür stark machen, dass junge Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt finden, der optimal zu ihnen passt. Da stehen uns klassische Rollenvorstellungen oft noch im Weg“, schließt Fischer ab.

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