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Nach den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen vergangenen Monat äußert sich die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erneut zu den Ergebnissen. Die vbw befürchtet mit der Amtsübernahme von Donald Trump deutliche negative Folgen für die eigene Wirtschaft. Im Jahr 2023 waren die USA mit einem Handelsvolumen von 42,2 Millionen Euro auf Platz zwei der wichtigsten Handelspartner des Freistaats, berichtet der Hauptgeschäftsführer der vbw, Bertram Brossardt, im Rahmen eines Kongresses bezüglich der Perspektiven für die transatlantischen Beziehungen nach der US-Wahl. „Als exportorientierte bayerische Wirtschaft sehen wir vor allem Trumps Ankündigungen von Strafzöllen mit Sorge. Diese würden Produkte bayerischer Hersteller teurer und damit weniger wettbewerbsfähig auf dem US-Markt machen.“
Die USA seien auch das Hauptziel bayerischer Direktinvestitionen. Zwischen 2017 und 2021 wären diese auf insgesamt 94 Milliarden Euro gestiegen. Das beträgt knapp ein Drittel der gesamten Direktinvestitionen in die USA. Durch ihre Investitionen, ihre Produktion und ihre Geschäftstätigkeiten konnte die bayerische Wirtschaft in den USA einen erheblichen positiven Einfluss auf die dortige Wirtschaft erzielen. „Demnach sorgen laut einer aktuellen Studie der vbw in den USA 701 bayerisch kontrollierte Unternehmen für mehr als 728.000 Arbeitsplätze und tragen mehr als 131,5 Milliarden Euro zur gesamten Bruttowertschöpfung der USA bei. Der künftige US-Präsident Trump sollte also nicht übersehen, dass der internationale Handel und grenzüberschreitende Investitionen auch den USA nützen“, führt Brossardt weiter aus.
Besonders die Automobilindustrie profitiert vom US-Geschäft. „2023 ging jedes fünfte aus Bayern ausgeführte Auto in die USA. Insgesamt hatten die bayerischen Pkw-Exporte dorthin einen Wert von acht Milliarden Euro. Käme es als Folge der US-Zollanhebungen auch noch weltweit zu einem Anstieg der Handelshemmnisse oder gar einem Handelskrieg mit China, wären wir im Exportland Bayern zusätzlich betroffen“, befürchtet Brossardt. Es sei eine bedeutende Aufgabe für die EU-Kommission, einen Handelskrieg abzuwenden und gegenüber der künftigen Trump-Administration mit einer einheitlichen und starken Stimme zu sprechen. Europa müsse mehr Eigenverantwortung übernehmen. Brossardt spricht damit auch die neue Bundesregierung an, welche die Standortbedingungen zunächst grundlegend verbessern muss. „Wenn die USA mit niedrigen Steuern, billiger Energie und überschaubarer Bürokratie lockt, dann müssen wir dringend umsteuern und nachziehen“, fordert Brossardt abschließend.
Die vbw geht davon aus, dass die US-Wirtschaft durch Trumps angedachte Maßnahmen geschwächt werden. Zwar würden die geplante Deregulierung und die angekündigten Steuersenkungen für Impulse sorgen, gleichzeitig wird durch Importzölle die Inflation in den USA vorangetrieben. Potenzielle Gegenmaßnahmen der Handelspartner würden zudem die US-Exporte bremsen. Diese Schwächung der Wirtschaft würde im Nachhinein auch negative Folgen für die lokale Wirtschaft bedeuten.