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vbw: „Die Preis-Ampel steht auf Dunkelrot“
Energiewende

vbw: „Die Preis-Ampel steht auf Dunkelrot“

Archivbild. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, zeigt sich besorgt hinsichtlich des Umbaus des Energiesystems. Bild: vbw
Archivbild. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, zeigt sich besorgt hinsichtlich des Umbaus des Energiesystems. Bild: vbw

Laut vbw, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., stagniert der Umbau des Energiesystems in weiten Teilen. In beinahe allen Bereichen verfehlt der Ausbaufortschritt weiterhin die vorgegebenen Ziele. Ein Überblick über die Ergebnisse und Forderungen.

Das 13. Monitoring der vbw zieht mit Blick auf Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Energieeffizienz / erneuerbare Energien und Umweltverträglichkeit eine ernüchternde Bilanz: in nahezu allen Bereichen verfehlt der Energieausbau die von Bund und Freistaat gesetzten Ziele. Besonders der Ausbau erneuerbarer Energien sowie der Netzausbau kommen nur langsam voran, während die Energiepreise auf einem hohen Niveau verbleiben.

Energiesystem besorgt Brossardt

Die Tendenz besorgt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Die Energiewende kommt nicht voran, bleibt einmal mehr hinter den Erwartungen zurück. Erneut können wir keine Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr erkennen. Das ist alarmierend. Die Preis-Ampel steht auf Dunkelrot. Das schadet unserem Standort und ist eine der Ursachen für die zunehmende Deindustrialisierung. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Es gibt keinen Anlass, sich über eine bessere Bewertung bei den Treibhausgas-Emissionen zu freuen, wenn das maßgeblich auf einen Produktionsrückgang der energieintensiven Industrien als Folge der Konjunkturkrise zurückzuführen ist. Ein Erfolg ist die Energiewende dann, wenn diese Unternehmen mit bezahlbarer, nachhaltiger Energie versorgt sind.“ Optimistischer blickt die vbw auf den Ausbau von Photovoltaik. Denn dieser läge weit vor dem jährlichen Ziel. Allerdings merkt Brossardt an: „Bei Windkraft und beim Ausbau der Energienetze hinken wir aber weit hinter den Zielen hinterher. Zwar gehen die Planungen endlich schneller voran, echte strukturelle Verbesserungen sind aber weiterhin nicht zu erkennen.“

Forderungen an die neue Bundesregierung

Um die gesetzten Ziele zu erreichen, muss sich die neue Bundesregierung zu den zentralen Zielen einer Energiewende bekennen. Laut Brossardt muss dazu der Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen massiv beschleunigt werden. Die Dauer von Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozessen hingegen grundlegend verkürzt werden. Additiv müssen die Kosten für Energie weitreichend gesenkt werden, damit Bayern, aber auch Deutschland, als Standort international wieder wettbewerbsfähig wird. „Der Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie ist überfällig und die dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau für die gesamte Wirtschaft ebenso“, betont der vbw Hauptgeschäftsführer. Auch für eine bessere Versorgungssicherheit soll die neue Regierung sorgen. Brossardt führt aus: „Unser Stromverbrauch in Deutschland wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Wir brauchen daher bis 2030 ausreichend Backup-Kapazitäten. Das wird vorübergehend nur mit Gaskraftwerken erreicht werden können. Phänomene wie die ‚Dunkelflaute‘ dürfen unserer Industrie nicht die Schweißperlen auf die Stirn bringen. Zukünftig gilt es, diese Gaskraftwerke dann schrittweise auf Wasserstoff umzustellen. Als Bayerische Wirtschaft setzen wir bei der Energiewende auf ein hohes Umsetzungstempo und eine konsequente energiepolitische Aufholjagd. Das erwarten wir von der neuen Bundesregierung.“

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