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Gemeinsam nach Lösungen suchen, Synergien finden und Ideen für den Wirtschaftsraum Augsburg entwickeln – das waren die Ziele des CSR-Netzwerktreffens von A³. Dazu sind rund 60 Interessierte, darunter auch Nachhaltigkeitsmanager von Unternehmen in der Region, in den Kaiserhofsaal der Stadtsparkasse Augsburg gekommen.
Petra Schöll, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Stadtsparkasse Augsburg, gab einen Einblick, welchen Einfluss die Nachhaltigkeit von Unternehmen auf die Risikobewertung hat. „Wer sich nicht jetzt mit Nachhaltigkeit beschäftigt und die Pause durch die Omnibus-Verordnung nutzt, wird in der Zukunft ein Problem haben“, warnte Schöll.
Ein Grund ist, dass die Nachhaltigkeit von Unternehmen sich inzwischen auf die Vergabe von Krediten auswirkt. Zum einen, weil die Banken selbst berichtspflichtig sind – die Stadtsparkasse Augsburg muss seit 2017 Nachhaltigkeitsberichte entsprechend der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) schreiben und etwa ihren CO₂-Ausstoß nachweisen. Im Fall der SSKA ist der jährliche CO₂-Ausstoß, der in den Kreditportfolios steckt, mit 480.958 Tonnen CO₂ 352-mal so groß wie der Ausstoß über den reinen Geschäftsbetrieb. „Wir müssen also bei den Kreditportfolios ansetzen“, sagte Schöll.
Zum anderen nehmen die physischen und transitorischen Risiken durch den Klimawandel zu. Das zeigte Schöll am Beispiel gewerblicher Immobilien: Durch Sachschäden oder Betriebsunterbrechungen aufgrund von Extremwettern oder steigende Preise steigt auch das Unternehmensrisiko. Das wiederum führt zu einem höheren Risiko für die Banken: Kreditausfälle, Wertverlust von Sicherheiten und Reputationsrisiken werden wahrscheinlicher.
Dementsprechend fließt bei der Kreditvergabe der Stadtsparkasse Augsburg inzwischen mit ein, wie die Unternehmen Nachhaltigkeit in ihren Vorhaben berücksichtigen und wie Nachhaltigkeit ein Unternehmen generell ist. Markus Kratzer, Betreuer von Unternehmenskunden bei der Stadtsparkasse, berichtete von einer Anfrage, bei der ein Kunde ein Gebäude mit 100 Wohnungen kaufen wollte. Weil das Gebäude aber eine schlechte Energieeffizienz hatte, verlangte die Sparkasse ein Sanierungskonzept. „Wir wollen keine Projekte begleiten, die nicht saniert werden“, sagte Kratzer. Weil der Kunde das Gebäude nicht sanieren wollte, hat er den Kredit nicht bekommen.
Dabei bewertet die Sparkasse zum einen die Nachhaltigkeit und Risiken der Branche des Unternehmens und wie die Nachhaltigkeit des Unternehmens selbst ist. Dazu gehören neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch die Unternehmensführung und die soziale Nachhaltigkeit – etwa die Quote der Leiharbeiter, die Zahl geringfügig Beschäftigter oder der Gender Pay Gap im Unternehmen.
Laut dem Nachhaltigkeitsmonitor von A³ fehlen 75 Prozent der Unternehmen die personellen Ressourcen, um sich mit Nachhaltigkeit zu befassen. 125 Unternehmen haben an der ersten Umfrage des Nachhaltigkeitsmonitors teilgenommen. Die zweite Umfrage wird derzeit ausgewertet. Ziel der Umfrage ist es herauszufinden, wie weit die Unternehmen in der Region in Sachen Nachhaltigkeit sind und wobei sie Unterstützung brauchen. Der größte Unterstützungsbedarf besteht laut Umfrage beim Know-how: 40 Prozent der Unternehmen wünschen sich hier Hilfe.
Beim CSR-Netzwerktreffen sollten die Teilnehmenden für die drei Nachhaltigkeitsbereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung Ideen, Tipps und Einblicke aus ihrer Erfahrung austauschen. Mit den Ergebnissen will A³ weitere Handlungsempfehlungen für die Unternehmen herausgeben.
So schlugen die Teilnehmenden etwa vor, Arbeitskreise zu gründen, um den Austausch und die Kooperation mit Stakeholdern zu fördern. Über Klimaspiele sollen Unternehmen sensibilisiert werden, wie sie von Extremwettern betroffen sein können. Externe Dienstleister könnten für Arbeitsplatzprobleme sensibilisieren und die Mitarbeitenden psychologisch unterstützen.
Die Handlungsempfehlungen entwickelt A³ kontinuierlich fort.