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Kreditfaktor Nachhaltigkeit: Wenn Banken von Unternehmen Nachhaltigkeit fordern
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Kreditfaktor Nachhaltigkeit: Wenn Banken von Unternehmen Nachhaltigkeit fordern

Warum Nachhaltigkeit die Kreditvergabe von Banken beeinflusst, erklärt Laurin Flörke, operativer Geschäftsführer der nunc sustainability consulting GbR. Foto: Katharina Seeburger/ B4B
Warum Nachhaltigkeit die Kreditvergabe von Banken beeinflusst, erklärt Laurin Flörke, operativer Geschäftsführer der nunc sustainability consulting GbR. Foto: Katharina Seeburger/ B4B

Nachhaltigkeit von Unternehmen und Projekten wird bei der Kreditvergabe immer wichtiger. Das hat der Workshop von A³ gezeigt. Wie Unternehmen darauf reagieren können.

Was bedeutet Nachhaltigkeit aus der Sicht von Banken und welche Nachhaltigkeits-Faktoren beeinflussen das Kreditrating eines Unternehmens? Dieses Verständnis wollte der Workshop von A³ gemeinsam mit Nunc, eine Agentur für Nachhaltigkeitsberatung, bei den Teilnehmenden schaffen.

Denn immer häufiger fragen Banken bei der Kreditvergabe nach der Nachhaltigkeit von Unternehmen und deren Projekten.

Banken fragen Nachhaltigkeit an

„Nachhaltigkeit ist ein Risikofaktor, wenn ich mich nicht auf die Folgen des Klimawandels vorbereite. Und dann ist das auch ein Risiko bei der Kreditvergabe“, erklärt Laurin Flörke, operativer Geschäftsführer von nunc. „Bereits in den vergangenen Monaten haben wir in unserer Beratung vermehrt festgestellt, dass inzwischen auch kleinere Banken Fragen zur Nachhaltigkeit stellen – weil sie nachweisen müssen, wohin ihr Geld fließt“, erklärt Flörke weiter. Auch bei der Stadtsparkasse Augsburg hängen Nachhaltigkeit und Kreditvergabe bereits zusammen.

Denn ab dem 11. Januar 2026 gilt die Richtlinie EBA/GL/2025 der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde für alle Institute, ausgenommen kleine und nicht-komplexe. Kleine und nicht-komplexe Institute müssen das ab 11. Januar 2027. Demnach müssen die Institute Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG-Risiken) in ihre Geschäftsstrategien, Risikosteuerung und Aufsichtspraxis integrieren. Das wirkt sich auch darauf aus, an welche Unternehmen Kredite vergeben werden.

Nachhaltigkeitsberichte nach VSME-Standard

Relevante Daten sind hierbei unter anderem der CO₂-Ausstoß, die Ressourcennutzung sowie Umweltrisiken; die Arbeitsbedingungen im Unternehmen, Einhaltung der Menschenrechte sowie das gesellschaftliche Engagement; die Unternehmensethik, Transparenz und Aufsichtsstrukturen.

Lukas Vollmman, kaufmännischer Geschäftsführer von nunc, rät Unternehmen dazu, einmal jährlich zu prüfen, welche ESG-Themen die eigenen Finanzen beeinflussen, die eigenen ESG-Risiken zu ermitteln und den Banken zu zeigen, wie man damit umgeht. Für Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitenden reiche hier ein Nachhaltigkeitsbericht nach VSME-Standard. Dieser wurde im Auftrag der Europäischen Kommission für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt.

Nachhaltigkeit beeinflusst Kreditkonditionen

„Eine hohe Transparenz über die eigene Nachhaltigkeit bringt bei den Banken ein besseres Scoring, weil diese dann das Risiko besser einschätzen können“, erklärt Vollmann. Wer beispielsweise keine Daten zu den eigenen Klimarisiken und Co2-Ausstoß hat, bekommt möglicherweise Risikoaufschläge und eine schlechtere Bonitätsbewertung. Oder andersrum: Wer diese Daten nachweisen kann, bekommt zum Beispiel bei der L-Bank bessere Konditionen und Zinsverbilligung.

„Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist oft der erste Impuls, dass das was kostet“, stellt Flörke fest. „Wir sollten die Frage aber umdrehen und fragen, welchen finanziellen Nutzen oder zum Beispiel Kundenvorteil man daraus ziehen kann.“ Nachhaltigkeit, rät er, sollte man als Risikomanagement verstehen. Mit Blick auf die Kreditvergabe und die Unternehmenszukunft.

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