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Zuwanderung stärkt das Handwerk
Fachkräftemangel

Zuwanderung stärkt das Handwerk

Fast ein Drittel der Handwerks-Azubis im Gebiet der Handwerkskammer Ulm haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Foto: HWK Ulm / amh-online.de
Fast ein Drittel der Handwerks-Azubis im Gebiet der Handwerkskammer Ulm haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Foto: HWK Ulm / amh-online.de

Jeder vierte Auszubildende im Gebiet der Handwerkskammer Ulm hat eine ausländische Staatsbürgerschaft. Warum niedrigere Hürden bei Zuwanderung jetzt entscheidend sind.

Um dem demografischen Wandel in Deutschland entgegenzuwirken, braucht es Fachkräfte aus dem Ausland. Das verdeutlicht auch die Zahl der aktuellen Auszubildenden im Zuständigkeitsgebiet der Handwerkskammer Ulm: 759 von 2.811 neuen Azubis sind nicht deutscher Herkunft. Besonders häufig sind die Länder Vietnam (67), Syrien (62), Türkei (62) und die Ukraine (47) vertreten.

Zuwanderung als Basis für Versorgungssicherheit

Arbeitskräfte aus dem Ausland sind essenziell, vor allem für das Handwerk. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) können bereits heute 250.000 Stellen und circa 20.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Im Gebiet der HWK Ulm sind aktuell 500 Lehrstellen unbesetzt. „Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Ausland nehmen uns keine Arbeitsplätze weg. Sie stärken vielmehr unsere Region – fachlich, wirtschaftlich und menschlich“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Durch Zuwanderung ließe sich die Versorgung mit handwerklichen Dienstleistungen und Produkten in den kommenden Jahren sicherstellen.

Wie attraktiv das Handwerk als Berufsfeld ist, zeigt sich auch in einer aktuellen Studie: Handwerkerinnen und Handwerker bewerten ihre Gesundheit deutlich besser als die Gesamtbevölkerung – ein Signal, dass die Branche nicht nur zukunftsfähig, sondern auch für das persönliche Wohlbefinden interessant sein kann.

Weniger Hürden im Einwanderungsverfahren

Mehlich betont, dass die Zuwanderungsverfahren für ausländische Fachkräfte noch weiter vereinfacht werden müssten. Das Handwerk fordert daher ein unkomplizierteres Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Die HWK begleitet jährlich über 250 Anerkennungsverfahren. Um diesen Prozess noch weiter zu beschleunigen, kooperiert sie bereits mit einigen Landkreisen und Kommunen. Dazu zählt der Alb-Donau-Kreis, Kreis und Stadt Biberach sowie die Städte Ulm, Laupheim und Leutkirch. Weitere Kooperationen sollen in Zukunft folgen. 

Ob Deutschland jedoch attraktiv für ausländische Fachkräfte bleibt, ist aktuell bislang nicht absehbar. Denn 2024 haben rund eine Million zugewanderte Menschen Deutschland wieder verlassen – oft wegen sozialer Isolation oder eines schwierigen gesellschaftlichen Klimas.

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