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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Herr Sokcevic, die Corona-Pandemie zieht sich mittlerweile schon ein Jahr hin. Wie wirkt sich die Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Christian Sokcevic: In den vergangenen Monaten haben wir verstärkt darauf geachtet, unsere Prozesse noch schlanker und digitaler zu gestalten und da hat Corona tatsächlich sogar einen Schub nach vorne gebracht. Trotz hohen administrativen Aufwands, den beispielsweise die Mehrwertsteuer-Umstellungen mit sich gebracht haben, konnten wir immer schnell auf alle Anforderungen von außen reagieren. Diverse Lockdown-Phasen haben uns natürlich immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil in diesen Zeiten europaweit ein Großteil unserer Absatzmärkte schließen musste. Unsere Mitarbeiter waren und sind auch aktuell von Kurzarbeit betroffen. Alles in allem konnten wir diese Problematik aber gut kompensieren und das Jahr 2020 wirtschaftlich gesehen zufriedenstellend abschließen.
Sie sind einer der größte Arbeitgeber im Donau-Ries. Wie kommen Ihre Mitarbeiter durch die Krise?
Homeschooling, geschlossene Kindergärten, Kurzarbeit und auch das Arbeiten von zuhause stellt unsere Mitarbeiter vor immense Herausforderungen. Wir versuchen, bestmögliche Unterstützung anzubieten und auch schnell und unbürokratisch Lösungen zu finden. Wo es möglich ist, bieten wir mobiles Arbeiten an und für alle, die weiterhin vor Ort arbeiten, haben wir umfangreiche Maßnahmen zur Infektionsprävention ausgearbeitet. Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, die alle an einem Strang ziehen und dafür sorgen, dass alles bestmöglich weiterläuft.
Was glauben Sie, wie lange Hama die wirtschaftlichen Nachwehen von Corona spüren wird?
Wir haben im Jahr 2020 viele Prozesse den Corona-Herausforderungen angepasst und gut gewirtschaftet. Mit dem ersten Quartal 2021 sind wir den Umständen entsprechend zufrieden. Unseren Handelspartnern in Europa stehen wir stets zur Verfügung und erarbeiten gemeinsam mit ihnen langfristige Strategien. Schwer abzuschätzen sind allerdings die Auswirkungen des fehlenden persönlichen Austauschs mit unseren Partnern. Nicht vor Ort sein und mit den Menschen direkt sprechen zu können, ist auf lange Sicht durchaus ein Manko, das sich nur schwer ausgleichen lässt.
Welche Geschäftsfelder haben sich Corona-bedingt eher positiv und welche eher negativ entwickelt?
Es liegt auf der Hand, dass unser Sortiment für die Home-Office-Ausstattung natürlich gefragt wie nie war. Wer plötzlich seine gesamte Arbeitszeit zu Hause verbringt, benötigt zusätzliches Equipment: Headsets, Tastaturen und Mäuse, Webcams für Online-Konferenzen sind einige Beispiele. Endverbraucher haben aber auch in ihr Zuhause investiert und technisch nachgerüstet. Smart Home ist der Schlüsselbegriff. Licht, Heizungsthermostate, Steckdosen, das alles kann man einfach nachrüsten und dann per Sprachbefehl oder Handy-App bedienen. Aus Vertriebssicht waren der Online-Handel, Drogerien und SB-Warenhäuser die Profiteure der Pandemie. Der stationäre CE-Handel hat mit den Schließungen dagegen sehr zu kämpfen, ist von Inzidenzen abhängig und kann die Verluste in unseren Sortimenten mit Bestellungen oder Terminvereinbarungen nicht ausgleichen.
Welche Erkenntnisse konnten Sie bereits aus der Krise mit in die Zukunft nehmen?
Positiv ist auf alle Fälle, wie schnell wir es geschafft haben, Prozesse und Kommunikationsmöglichkeiten auf die digitale Ebene zu bringen. Es ist jedoch etwas anderes, wenn man vor Ort ist – Teamarbeit ist ein großer Schlüssel zum Erfolg und dazu gehört auch, sich in regelmäßigen Abständen persönlich zu treffen. Für die Zukunft in nach-Corona-Zeiten wird es wohl hybride Arbeitsmodelle geben, die die Vorzüge des mobilen Arbeitens mit denen von Präsenszeiten im Büro paaren.
Sie haben Ende letzten Jahres Weihnachtswünsche für den guten Zweck erfüllt und Digitalradios an das Monheimer Seniorenheim gespendet. Wie wichtig ist soziales Engagement für Unternehmen?
Soziales Engagement ist uns sehr wichtig und wir versuchen, überwiegend regionale Projekte zu unterstützen. Unser Unternehmen ist in dieser Region seit Jahrzehnten verwurzelt, für uns ist es also nicht nur eine Verpflichtung. Wir wollen der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.
Welche Ziele haben Sie sich für das laufende Jahr 2021 gesetzt?
Trotz der durchaus nicht leichten Situation haben wir uns für 2021 schon auch Wachstum zum Ziel gesetzt. Dafür wurden bereits in Vor-Corona-Zeiten die Weichen gestellt, wir haben neue Sortimente in unser Portfolio aufgenommen und auch neue Absatzmärkte erschlossen. Wie bereits erwähnt, ist das aber immer unsere unternehmerische Herausforderung. Neben den gefragten Produkten fürs Home-Office und Smart Home stehen beispielsweise Digitalradios oder Bluetooth-Lausprecher und -Kopfhörer oder, um einen ganz anderen Bereich zu nennen, auch Schulranzen und Freizeitprodukte ganz oben auf unserer Prioritätenliste.
Welche Ansätze hätten Sie sich von politischer Seite im Lockdown-Hin-und-her gewünscht?
Politik ist nicht unser Business. Man wünscht sich an der einen oder anderen Stelle schon mehr Klarheit und Planbarkeit. Aber die Regierung trägt eine riesige Verantwortung und muss täglich neue Herausforderungen meistern. Die Situation ist nur im gemeinsamen Austausch zu bewältigen.