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Metall- und Elektroindustrie: 30.000 Stellen in Bayern abgebaut
Konjunkturreport

Metall- und Elektroindustrie: 30.000 Stellen in Bayern abgebaut

Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat massiv Stellen abgebaut. Foto: Adobe Stock/ studio v-zwoelf
Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat massiv Stellen abgebaut. Foto: Adobe Stock/ studio v-zwoelf

Seit Februar 2024 sind 30.000 Stellen in der Metall- und Elektroindustrie weggefallen. Weitere werden laut bayme vbm folgen. Wie steht es um Bayerns Metall- und Elektroindustrie?

Die Zahl der Stellen in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie geht weiter nach unten – und zwar seit fünf Quartalen in Folge. Laut dem Konjunkturreport der bayme vbm haben die Unternehmen zwischen Februar 2024 und Juni 2025 rund 30.000 Arbeitsplätze abgebaut – allein 18.000 davon im ersten Halbjahr 2025. Vor allem im zweiten Quartal 2025 seien Stellen gestrichen worden, der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2009. Fast ein Drittel der Betriebe hat Kurzarbeit angemeldet.

Weiterer Stellenabbau in der Metall- und Elektroindustrie

Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Bayern bayme vbm gehen davon aus, dass der Tiefpunkt erreicht ist. „Eine echte Trendwende nach oben bleibt aber aus. Vielmehr erleben wir immer wieder Rückschläge“, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayme vbm.

Als Gründe nennt er die üblichen Verdächtigen: strukturelle Probleme des Wirtschaftsstandorts Deutschland, Konkurrenz aus China, die Handelspolitik der USA sowie geopolitische Krisen. Aktuell arbeiten laut der bayme vbm 846.800 Menschen in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Der Verband geht davon aus, dass auch weiter Stellen abgebaut werden, hofft aber, dass sich der Trend bis Jahresende verlangsamt.

Rüstungsindustrie und Flugzeugbau im Aufwind

Am meisten Stellen abgebaut haben Unternehmen aus der Metallerzeugung und -Bearbeitung mit fast zehn Prozent und Hersteller elektrischer Ausrüstungen mit rund sieben Prozent. Im Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“ wurden hingegen 2,8 Prozent mehr Menschen eingestellt. Dazu gehören der Bau von zivilen Flugzeugen und Zügen sowie Teile der Rüstungsindustrie. In diesem Bereich ist zudem die Produktion im zweiten Quartal um zehn Prozent gestiegen.

Weniger Produktion in der Metall- und Elektroindustrie

Die konjunkturelle Lage bleibt laut der bayme vmb weiter angespannt. Die Produktion ist im zweiten Quartal um 1,6 Prozent zurückgegangen, verglichen mit dem zweiten Quartal 2024 lag sie um 3,5 Prozent niedriger. Vor allem Maschinenbaubetriebe mit -5,9 Prozent und Hersteller KfZ und KfZ-Teilen mit -4,9 Prozent und die Elektroindustrie mit -4,1 Prozent sind hier betroffen. Auch hier ist der sonstige Fahrzeugbau der Ausreißer nach oben: Die Produktion ist um zehn Prozent gestiegen.

Die Kapazitätsauslastung liegt mit 77,7 Prozent deutlich unter der Normalauslastung von 85 Prozent. Mehr als jedes zweite Unternehmen nannte fehlende Aufträge als Produktionshindernis.

Metall- und Elektroindustrie: Grund zur Hoffnung?

Dennoch hat sich die Auftragslage der Unternehmen im zweiten Quartal 2025 weiter stabilisiert und ist verglichen mit dem ersten Quartal um 0,6 Prozent gestiegen. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2025 sind sie sogar um 2,8 Prozent gestiegen.

Die Stimmung der Unternehmen hat sich zudem verbessert, ist aber dennoch weiter getrübt: Der ifo-Geschäftsklimaindex ist um 15,3 Punkte auf -14,6 Punkte gestiegen. Der Index zur Bewertung der aktuellen Lage ist von -41,8 Prozentpunkten im Mai auf -21 im Juli gestiegen.

Dass die Unternehmen ihre Lage besser beurteilen, hängt für Brossardt mit der neuen Regierung zusammen. Auf diese setzt er auch weiter Hoffnung. „Es braucht jetzt einerseits eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen des Sofortprogramms. Andererseits müssen wir die Reform der sozialen Sicherungssysteme entschlossen angehen. Nur so kann die Wirtschaftswende gelingen und unser Standort wieder zu alter Stärke zurückgeführt werden“, sagt Brossardt und erneuert damit die Forderungen aus der Wirtschaft.

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