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Die Einspeisesteckdose gilt als zentraler Ansatz, um die Energiewende effizient und pragmatisch umzusetzen. Dadurch werden im Stromverteilnetz vorausschauend Kapazitäten zur Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien und großen Batteriespeichern bereitgestellt. Projektierer können sich dann auf diese Kapazitäten mit ihren Vorhaben bewerben. Da der Netzanschlusspunkt von Beginn an feststeht, wird der gesamte Prozess viel effizienter umgesetzt als im bisher üblichen Verfahren. Zusätzlich ermöglicht die Durchmischung von Anlagentechnologien, die Kapazität des Transformators bestmöglich auszunutzen.
Bei der Einspeisesteckdose handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von LEW Verteilnetz und Bayernwerk, die die Ergebnisse in ihren jeweiligen Netzgebieten umsetzen. LVN konnten nun einen wichtigen Meilenstein erreichen, da sowohl der Transformator für das Umspannwerk Balzhausen eintraf als auch die Bewerbungsphase für die Einspeisesteckdose ein Ende finden konnte. Nach Veröffentlichung des Projekts erhielt LVN zahlreiches Feedback, denn innerhalb von vier Wochen verzeichnete LVN 20 Anfragen für insgesamt 445 Megawatt Leistung. Inzwischen hat LEW Verteilnetz sieben Projekten mit einer Gesamtleistung von 126 Megawatt anhand vorab veröffentlichter Kriterien zugesagt.
Durch die intelligente Kombination der Energieträger Solar- und Windkraft mit netzneutralen Batteriespeichern wird die bestehende Netzkapazität optimal genutzt. Die Gesamtleistung der angeschlossenen Anlagen liegt um fast 60 Prozent über der technischen Leistung des Transformators. Diese sogenannte Überbauung der Transformatorleistung ist möglich, da sich die Einspeiseprofile von PV- und Windenergieanlagen hervorragend ergänzen. Die angeschlossenen Batteriespeicher verhalten sich in besonders einspeiseintensiven Zeiten netzneutral, beanspruchen also zu Zeiten mit hoher Einspeisung keine zusätzliche Kapazität im Stromnetz.
Durch den Energieträgermix und die netzneutralen Speicher werden Transformator und Stromnetz nicht auf die selten auftretenden Einspeisespitzen beschränkt, sondern werden dauerhaft optimal ausgelastet. Dadurch wird das Potenzial der Einspeisesteckdose, um erneuerbare Energien effizienter zu gestalten, weiter unterstrichen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht die Einspeisesteckdose als Mittel, weiterhin Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien zu sein. „Wir schaffen Anreize für Projektierer, stellen Planungssicherheit her und treiben so den Umbau des Energiesystems voran. Das Projekt der beiden Verteilnetzbetreiber ist ein Ergebnis unserer Initiative, Verteilnetz und Erneuerbare Energien Bayern‘ und zeigt, wie Energiewende in Bayern geht – lösungsorientiert, praxisnah und für die Bevölkerung.“
Auch der Projektleiter von LVN, Marco Wagler, sieht das Projekt als richtigen Lösungsansatz für aktuell drängende Fragen beim Zubau erneuerbarer Energien. Darunter fallen beispielsweise die zeitliche und räumliche Koordination neuer Anlagen, die optimale Nutzung der Infrastruktur durch Überbauung sowie insgesamt ein schnellerer und effizienterer Prozess für den Netzanschluss als im bisherigen gesetzlichen Rahmen. „Für eine flächendeckende Umsetzung müssen allerdings noch die regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden, bisher ist die Einspeisesteckdose ein Pilotprojekt“, erklärt Wagler.
Für das Pilotprojekt baut LEW Verteilnetz das Umspannwerk im bayerisch-schwäbischen Balzhausen aus und installiert einen zusätzlichen 80-MVA-Transformator. Dieser wurde Anfang März per Schwerlasttransport ins Umspannwerk geliefert. Der Transformator misst etwa zehn Meter in der Länge, drei Meter in der Breite und neun Meter in der Höhe, bei einem Gewicht von 86 Tonnen. Vor Ort wurde er mit einem speziellen Fahrwerk auf sein Fundament positioniert. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für die geplante Inbetriebnahme der Einspeisesteckdose im Herbst 2025 erreicht.