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Bislang hat das schwäbische Handwerk die pandemiebedingten Krisenfolgen vergleichsweise gut gemeistert. Das ist das Fazit des Konjunkturberichts für das 3. Quartal der HWK Schwaben. Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, erklärte dazu: „Positiv zu vermelden ist, dass die Zufriedenheit mit der eigenen Geschäftslage weiter gestiegen ist, auch wenn das Plus nur moderat ausfällt.“ So bewerten quer über alle Branchen 80 Prozent der Firmen ihre aktuelle Lage mit gut oder befriedigend. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch in der letzten Umfrage von vor drei Monaten. Die Betroffenheit durch die Corona-Krise variiert aber relativ stark von Gewerk zu Gewerk. Wagner erläuterte weiter: „Wichtig für das Handwerk ist, dass wir die Binnenwirtschaft am Laufen halten. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Mehrwertsteuersenkung verlängert wird.“
Umsatzentwicklung gewinnt Schubkraft
Aufschlussreich zeigte sich für die HWK der Vergleich mit den Vorjahreswerten aus dem 3. Quartal 2019. Damals lag der Anteil der zufriedenen Betriebe bei 94 Prozent, also um 14 Prozentpunkte höher. Die schwäbischen Handwerksunternehmen sind zwar auf Erholungs- und Aufwärtskurs, das Vorkrisenniveau ist aber noch lange nicht erreicht. Die Umsatzentwicklung hat allerdings deutlich an Schubkraft gewonnen. So verzeichnen laut aktueller Umfrage zwar noch gut ein Viertel der Betriebe ein Umsatzminus. Im Vergleich zum Vorquartal ist das allerdings eine deutliche Verbesserung. Vor drei Monaten waren es noch im Schnitt 44 Prozent, die rückläufige Umsätze meldeten.
Baugewerbe in bester Lage
Im Bauhauptgewerbe, also bei Maurern oder Zimmerern, ist die Stimmung derzeit „kaum zu toppen“, meldet die HWK. 98 Prozent der befragten Unternehmen geben an, mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden zu sein. Auch bei den Ausbauhandwerkern laufen die Geschäfte rund. Doch die Krisenfolgen sind auch hier spürbar. In beiden Gewerbegruppen – Bau wie Ausbau - sind die Auftragsbücher zwar weiterhin gut gefüllt. Die Aufträge reichen im Schnitt für 12 Wochen im Bau- und knapp 11 Wochen im Ausbausektor. Im Vergleich zum Vorquartal sind die Reichweiten jedoch um rund eine Woche gesunken. Dank niedriger Zinsen und eines erfreulich robusten Arbeitsmarktes bleibt die Nachfrage nach Bauleistungen dennoch hoch, auch wenn manche Vorhaben aufgeschoben oder gestrichen wurden.
Situation für verbrauchernahes Handwerk angespannt
Das Kfz-Handwerk kann dagegen nur in Teilen vom Konjunkturpaket der Bundesregierung profitieren, das mit hohen Kaufprämien die Elektromobilität fördern möchte. Doch viele Verbraucher und auch Firmen schieben trotz Mehrwertsteuersenkung den Neukauf eines Autos zeitlich nach hinten. Waren vor einem Jahr noch 96 Prozent der Unternehmen im Kfz-Handwerk mit ihrer Geschäftslage zufrieden, so sind es aktuell lediglich 73 Prozent. Bei den gewerblichen Zulieferern ist die Zufriedenheit ähnlich stark gesunken. Als verlängerter Arm der Industrie leiden sie besonders unter der gesunkenen Exportnachfrage und der schwächelnden Autokonjunktur, resümiert die HWK.
Unter allen Handwerksbranchen am stärksten getroffen sind jedoch die verbrauchernahen Dienstleister wie Friseure, Fotografen oder Optiker. Nur gut jeder zweite Betrieb zeigte sich mit seiner Geschäftslage zufrieden. Während der Onlinehandel gut läuft, tun sich Ladenhandwerker weiterhin schwer, Auftragseinbrüche aus dem Frühjahr zu kompensieren.
Handwerksunternehmen blicken vorsichtig in die Zukunft
Auf die kommenden Monate blicken die Handwerksunternehmen zwar mit einem gewissen Optimismus, doch die Erwartungen sind insgesamt gedämpft. Dass sich ihre wirtschaftliche Situation bessert, das glauben 12 Prozent der Betriebe. Eine Mehrheit von 70 Prozent der Unternehmen geht dagegen davon aus, dass sich an ihrer Geschäftslage nichts Wesentliches ändern wird. Eine Verschlechterung befürchten 18 Prozent.
Der Anteil der pessimistischen Stimmen ist damit etwas geringer geworden, bei der letzten Umfrage vor drei Monaten lag der Vergleichswert bei 22 Prozent. Besonders skeptisch äußern sich die gewerblichen Zulieferer und Dienstleister, aber auch für die verbrauchernahen Gewerke dürfte der wirtschaftliche Aufholprozess noch länger dauern. Trotz aller Schwierigkeiten will die überwiegende Mehrheit der Betriebe jedoch an ihren Mitarbeitern festhalten. Sechs Prozent der Befragten planen sogar zusätzliches Personal einstellen. Nur eine Minderheit von 11 Prozent befürchtet einen Stellenabbau.