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Handwerk in Schwaben: Warten auf die Trendwende?
KWK Konjunkturumfrage

Handwerk in Schwaben: Warten auf die Trendwende?

Symbolbild. Das Gebäude der Handwerkskammer Schwaben. Foto: Handwerkskammer Schwaben
Symbolbild. Das Gebäude der Handwerkskammer Schwaben. Foto: Handwerkskammer Schwaben

Die angekündigte wirtschaftliche Trendwende lässt weiter auf sich warten. Laut der dritten Konjunkturumfrage der HWK Schwaben schwindet in vielen Betrieben die Zuversicht. Doch gibt es auch Anzeichen für Optimismus?

Trotz stabiler Geschäftslage bleibt die wirtschaftliche Zuversicht im schwäbischen Handwerk gedämpft. Die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Schwaben für das dritte Quartal 2025 zeigt weiter, dass einer Trendwende weiterhin keine Rede sein kann. Zwar halten die meisten Betriebe ihre Lage für solide, doch die nötigen neuen Impulse bleiben aus, sowohl seitens der Politik als auch auf den Märkten.

Stagnation statt Aufschwung

85 Prozent der befragten Handwerksbetriebe bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend. Ein Wert, der sich im Vergleich zum Vorquartal kaum verändert hat. 15 Prozent sehen ihre Situation als schlecht an. Nur 11 Prozent erwarten in den kommenden Monaten eine Verbesserung.

„Einmal mehr haben sich die Erwartungen, dass es endlich aufwärts geht, nicht erfüllt. Die Politik hat die angekündigte wirtschaftliche Trendwende noch nicht geschafft“, fasst HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner die Situation zusammen. Er kritisiert insbesondere die fehlende Umsetzung zentraler Entlastungsmaßnahmen. „Die versprochene, aber ausgebliebene Stromsteuersenkung für alle Unternehmen oder der angekündigte Bürokratieabbau, der jedoch viel zu zögerlich umgesetzt wird, sind nur zwei Punkte, die wir kritisieren“

Schwächere Auftragslage belastet Betriebe

Die Umfrage zeigt deutlich: Die Auftragspolster schrumpfen. Im dritten Quartal sank die durchschnittliche Auftragsreichweite von 9,7 auf 9,1 Wochen. Rund ein Viertel der Betriebe meldet rückläufige Auftragseingänge, während nur 14 Prozent ein Plus verzeichnen. Wagner warnt vor einer sich selbst verstärkenden Zurückhaltung. Bei Unternehmen und Verbraucher scheint Unsicherheit zu herrschen. Das aktuelle Klima lasse weder Investitionen noch entscheidenden Konsum zu. Er fordert von der Politik mehr Klarheit und Konsequenz: „Hier ist noch deutlich Luft nach oben.“

Bauhandwerk setzt auf Infrastrukturinvestitionen

Im Bauhauptgewerbe konnte sich die Lage leicht stabilisieren, bleibt aber angespannt. 82 Prozent der Bauunternehmen bewerten ihre Situation als zufriedenstellend. Die Auftragsreichweite ist allerdings von 12,8 auf 11,5 Wochen gesunken. Jeder dritte Betrieb verzeichnet weniger Neuaufträge. Hoffnungen liegen auf dem geplanten Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität, welche über 500 Milliarden Euro umfasst. Davon sollen jährlich knapp 19 Milliarden Euro in den Tiefbau fließen, insbesondere in Straßen- und Brückenprojekte. Doch schnelle Entlastung ist nicht zu erwarten. „Erste spürbare Effekte sind jedoch frühestens in 2026 zu erwarten“, betont Wagner.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Gewerken

Während das Ausbaugewerbe insgesamt etwas positiver auf die Gegenwart blickt – 89 Prozent bewerten ihre Lage als zufriedenstellend –, zeigt sich auch hier eine abnehmende Dynamik. Die Auftragsreichweite ging von 13,4 auf 12,7 Wochen zurück. Besonders betroffen sind Schreinereien und Elektrohandwerke. Dagegen verzeichnet das Kfz-Handwerk einen deutlichen Stimmungssprung. 94 Prozent der Betriebe sind zufrieden, acht Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf melden eine deutliche Verbesserung, denn es verzeichnet sich ein Anstieg der Zufriedenheit um zehn Prozentpunkte auf 82 Prozent.

Spitzenreiter bleiben die Lebensmittelgewerke. 96 Prozent berichten von einer zufriedenstellenden Geschäftslage. Davon profitieren allerdings nicht alle verbrauchernahen Branchen. Bei Friseuren und Optikern liegt die Zufriedenheit lediglich bei 77 Prozent.

Die Skepsis dominiert

Im Frühjahr fiel die Umfrage noch positiver aus. Die Erwartungen für die kommenden Monate bleiben eher verhalten. Nur 11 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung, während 73 Prozent von einer gleichbleibenden Situation ausgehen. 16 Prozent erwarten eine Verschlechterung – insbesondere im Bauhauptgewerbe mit 24 Prozent. Die Ursachen scheint klar: schwache Auftragseingänge, zurückhaltende Investitionen und sinkende Umsätze. Der Optimismus, dass eine wirtschaftliche Erholung bald einsetzt, ist gering. Abschließend fasst die HWK Schwaben die Stimmung im Handwerk zusammen: „Die Unternehmen befinden sich unverändert in Wartestellung.“

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