Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari.
Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”.
Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen!
Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Heute ist es soweit: Alle Allgäuer Hotels bis auf die im Unterallgäu dürfen wieder öffnen. Die Vorfreude ist sowohl bei den Hoteliers als auch Gästen groß. „Es ist so ein Glücksgefühl heute öffnen zu können. Unsere Mitarbeiter sind alle hochmotiviert“, erzählt Hans-Jörg Lingg, Chef vom Hotel Bergkristall in Oberstaufen. „Wir haben Gäste, die haben seit November darauf gewartet, zu uns kommen zu können. Unser Haus im am Freitag ausgebucht“, freut sich der Hotel-Chef. Doch seine Freude wird von den Corona-Maßnahmen getrübt.
Fürs Allgäu gelten andere Regeln als für Auslandsreisen
„Für mich ist es ein Unding, dass innerhalb der Europäischen Union so unterschiedliche Regeln gelten“, berichtet Lingg. Denn seit dem 13. Mai können sich alle Urlaubsrückkehrer auch aus Risikogebieten mit einer Inzidenz zwischen 50 und 200 frei testen und so ist keine Quarantäne mehr erforderlich. Damit Hotels in Bayern öffnen dürfen ist eine stabile 7-Tage-Inzidenz unter 100 des entsprechenden Landkreises nötig. Daher bleibt das Unterallgäu nach wie vor geschlossen. Außerdem droht den Allgäuer Hotels eine erneute Schließung der Betriebe, wenn die 100er Marke an 3-Folgetagen überschritten wird.
Lingg fühlt sich von Politik im Stich gelassen
„Für uns ist eine inzidenzabhängige Öffnung fast nicht machbar. Uns Hoteliers kostet das Hochfahren von 0 auf 100 – je nach Größe des Hotels – eine hohe sechsstellige Summe“, verrät Lingg. Die Angst, bald wieder zu machen zu müssen, ist groß.
„Theoretisch könnte die Inzidenz am Montag bei über 100 sein und wenn das drei Tage so bleibt, muss ich am Freitag wieder alle Gäste und meine rund 100 Mitarbeiter nachhause schicken. Da verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Wenn wir wieder zumachen müssen, dann können wir das nicht mehr auffangen“, ärgert sich der Hotel-Chef . „Uns hat man 7 Monate aufs Abstellgleis gestellt und Berufsverbot erteilt. Die Überbrückungshilfe III, die wir seit Januar bekommen, ist nicht mehr als eine Überlebenshilfe. Uns wird unser Lebenswerk zerstört, das ist unfassbar“, so der Hotel-Chef. Er fühlt sich von der Politik im Stich gelassen.
Allgäuer Hotels fordern inzidenzunabhänge Öffnung
Die Allgäuer Hotels haben sich bereits nach München gewandt und für eine inzidenzunabhängige Öffnung eingesetzt. Bis dato habe es aber noch keine Rückmeldung gegeben. Das Problem ist: Die Corona-Notbremse, die ab einer Inzidenz von 100 automatisch greift, ist Sache des Bundes und nicht der Länder.
„Die Corona-Notbremse muss für uns ausgesetzt werden, da wir nicht dran schuld sind, wenn die Inzidenz hochgeht.“, fordert Lingg. Sollte beispielsweise in einem Betrieb nahe des Hotels Corona ausbrechen, hätte er damit keinerlei Berührungspunkte - wäre aber trotzdem direkt betroffen.
Das Hotel Bergkristall ist nun auch ein vom Gesundheitsamt zugelassenes Testzentrum. Denn die Gäste müssen alle 48 Stunden getestet werden. Sobald sie das Hotel verlassen, um zum Beispiel die Bergbahnen zu nutzen, braucht es einen tagesaktuellen Test. „Unser Hygienekonzept hat 32 Seiten. Wir machen wirklich alles, damit wir geöffnet bleiben können“, so der Hotel-Chef.
Allgäuer Hotels wollen sich wehren
„Wir waren jetzt 7 Monate still, aber nun reicht es uns. Und wir wehren uns mit Händen und Füßen“, verspricht Lingg. „Herr Söder und Herr Aiwanger brüsten sich damit, dass Bayern das Tourismusland Nummer 1 ist. Aber gleichzeitig lassen sie uns am ausgestreckten Arm verhungern“, sagt Lingg. „Zur Not gehen wir den gerichtlichen Weg, um aus diesem Schlamassel herauszukommen.“ Denn zusperren können sich die Allgäuer Hotels nicht mehr leisten.