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Im Herbst 2024 angekündigt, hat Ryanair zum Sommer 2025 den Flugverkehr ab Dortmund, Dresden und Leipzig komplett eingestellt sowie Flüge ab Hamburg, Berlin und Köln signifikant reduziert. Auf Anfrage von B4BSCHWABEN.de erklärte das Unternehmen, dass dadurch circa 1,8 Millionen Sitzplätze weggefallen sind.
In einem aktuellen Interview mit Focus Online spricht CEO Eddie Wilson davon, den Flugverkehr in Deutschland noch weiter ausdünnen zu wollen. Von „einschneidenden“ Änderungen ist die Rede.
Das größte Problem sei laut Ryanair die hohe Luftverkehrsteuer in Deutschland: pro Passagier fallen aktuell 15,53 Euro an. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung hieß es ursprünglich, dass diese gesenkt werden soll, der Haushaltsplan für 2026 sieht diese Senkung allerdings nicht mehr vor. Diese Kostenstruktur würde es immer unattraktiver machen, ab und in Deutschland zu fliegen. Länder wie Schweden und Ungarn, die die Luftverkehrsteuer abgeschafft haben, spielen stattdessen eine immer größer werdende Rolle. Dort, aber auch im außereuropäischen Raum, baut das irische Unternehmen seine Präsenz verstärkt aus, kommentiert Ryanair auf Anfrage.
Neben der Steuer sieht die Fluggesellschaft auch strukturelle Probleme bei der Flugsicherung sowie den Flughafengebühren.
Ryanair ist seit 2009 am Allgäu Airport in Memmingen aktiv und nutzt dort aktuell vier Flugzeuge. Laut der aktuellen Vorausschau auf das Luftverkehrsangebot des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) ist der Flughafen Memmingen einer der wachstumsstärksten Regionalflughäfen in Deutschland. Im Vergleich zu 2019, also vor Beginn der COVID-19-Pandemie, konnte der FMM sein Passagieraufkommen um 246 Prozent steigern. Zudem wird im Zeitraum Juli bis Dezember 2025 ein Wachstum von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erwartet. Der Flughafen selbst zeigt sich ebenfalls zuversichtlich und rechnet allein in den Sommerferien 2025 mit mehr als einer halben Million Passagiere.
Der Memminger Flughafen bietet im aktuellen Sommerflugplan rund 62 Ziele an, das Streckennetz umfasst vor allem Ziele in Süd- und Osteuropa. Mehr als die Hälfte der Fluglinien wird durch Ryanair geflogen. Pro Jahr werden so durch das irische Unternehmen circa zwei Millionen Passagiere befördert.
Ob Ryanair tatsächlich Flugverbindungen am Allgäu Airport streichen wird, bleibt derzeit offen. Auf Nachfrage der B4B-Redaktion betont das Unternehmen, dass keine deutschen Flughäfen explizit von weiteren Kürzungen ausgenommen werden. Der Flughafen Memmingen profitiert zwar von seiner Wachstumsdynamik, agiert aber selbstverständlich innerhalb der gesamtdeutschen Rahmenbedingungen. Auch erklärt Ryanair der B4B-Redaktion, dass das Wachstum des Fluganbieters – der Nettogewinn ist im ersten Quartal 2025 um 128 Prozent auf 820 Millionen Euro angestiegen – nicht im DACH-Raum stattfindet.
Entscheidend werde laut Ryanair die weitere Entwicklung der Luftverkehrsteuer sein. Sollte diese auf dem aktuellen Niveau bleiben, wie es der Haushaltsplan vermuten lässt, schließt das Unternehmen auch Streichungen ab Memmingen nicht aus. Eine endgültige Entscheidung soll in den kommenden Wochen mit der Fertigstellung des Winterflugplans folgen.