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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Ihr Unternehmen ist nach einem kleinen australischen Beuteltier benannt – weshalb?
Martin Schall: Der Namensgebung liegt zugrunde, dass wir auf der Suche nach einem Akronym waren, welches unser Produkt und unsere Leistung am treffendsten beschreibt. Numbat steht hierbei für: Nachhaltiger, umweltfreundlicher Multi-Lifecycle Batteriespeicher. Dass unser australischer Namensvetter als Sonnenanbeter bekannt ist, war eine wunderbare Fügung.
Wie kam die Idee zu Ihrem Start-up?
Angefangen hat alles bei einem Meeting mit einem Automobil-Manager. Er klagte über das Leid der Branche im Hinblick auf den Megatrend Elektromobilität. Laut ihm sei das mit generell zu hohen Kosten – insbesondere in puncto Batterie – verbunden. Gleichzeitig störte ihn das allseits ignorierte Problem, dass es noch gar keine vernünftige Schnellladeinfrastruktur gibt. Das war die Geburtsstunde des Gedankens, etwas zu entwickeln, das es so noch nicht auf dem Markt gab: ein Produkt, bestehend aus einem Batteriespeicher mit verschiedenen Mehrwerten in der Energienutzung für den Kunden und einer integrierten Schnellladesäule für den Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Sie wollen die flächendeckende Möglichkeit zur Schnellladung von E-Autos vorantreiben, also das “Henne-Ei-Problem" lösen. Wird durch Ihre Hilfe der Anteil von E-Fahrzeugen auf den Straßen steigen?
Aktuell ist die dynamische Entwicklung der Elektromobilität auf dem Vormarsch und beschäftigt die gesamte Automobilbranche, Politik, Städte, Gemeinden sowie den umweltbewussteren Bürger. Die Elektromobilität wird zudem stark durch öffentliche Förderungen vorangetrieben – jedoch fehlt es überall an einer ausreichenden und zuverlässigen Ladeinfrastruktur. Dieser Markt wird jetzt verteilt und zieht quasi nach. Wir bieten hier ein Produkt, welches auch die fortschreitenden Entwicklungen in der E-Automobil Branche nachhaltig bedienen soll.
Sie haben den Businessplan Wettbewerbs von BayStartUp gewonnen. Wie unterstützt Sie dieser Gewinn nun im Alltag?
Über die Auszeichnung haben wir uns natürlich gefreut und sie hat bestätigt, dass unser gesamtes Businessmodell fundiert ist. Eine erhöhte Aufmerksamkeit in der regionalen Presse konnten wir auch verzeichnen.
Wie finanzieren Sie die Gründung?
Zunächst werden wir über ein Exist Stipendium der Hochschule in Kempten unterstützt. Wir konnten außerdem weitere Förderungen wie zum Beispiel Bayern Innovativ für unser Konzept gewinnen. Zudem konnten wir erste Business Angels an Bord holen. Beratend stehen uns Herr Hans-Georg Frey, Aufsichtsratsvorsitz der Jungheinrich AG, sowie Prof. Dr.-Ing. Martin Steyer, Professor für Elektrotechnik, zur Seite.
Ihr Unternehmen ist aus der Hochschule Kempten hervorgegangen. Wie bewerten Sie das Allgäu als Gründungsstandort?
Wir wurden hier mit offenen Armen empfangen und haben mit dem Allgäu Digital – allen voran Frau Antonia Widmer – eine sehr gute Basis und ein förderndes Netzwerk im Rücken, das uns die Vernetzung zu wichtigen Funktionären in der Politik, Kultur und Stadtentwicklung erleichtert hat. Dafür sind wir sehr dankbar. Zudem bietet die Region den Vorteil, dass wir das Leuchtturmprojekt mit dem Ziel „100 Numbats für das Allgäu“ demnächst mittels der Gründung einer regionalen Genossenschaft das „Schnellladenetz Allgäu“ bedienen können. Da das Allgäu und die Bewohner sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit legen, passt das sehr gut zu uns und unserem Produkt.
Ihre Markteinführung ist noch nicht erfolgt. Wann ist es so weit und welche Vorbereitungen müssen bis dahin noch getroffen werden?
Wir befinden uns langsam in der sogenannten heißen Phase, der Prototyp-Fertigstellung. Unser Partner, ein langjährig erfahrener Entwickler und Hersteller im Bereich Lithium-Ionen-Technologie, hilft uns im stetigen Austausch im gemeinsamen Prozess. Vor dem Roll-Out haben wir zwei maßgebliche Themen, die uns beschäftigen: die perfekten Standorte im Allgäu zu finden und die Genossenschaft zu gründen und auszurollen. Die erste reale Installation ist für Juli 2022 geplant.
Welche Schlagzeile wollen Sie in fünf Jahren über Ihr Unternehmen lesen?
In fünf Jahren wollen wir lesen, dass Numbat als nachhaltiges Unternehmen die ersten flächendeckenden Schnell-Ladeinfrastrukturen in Europa aufgebaut hat und sich das Businessmodell erfolgreich im Markt durchgesetzt hat.
Ein weiteres Allgäuer Startup: Janine Scheiterbauer und Jessica Anders sind die Gründerinnen von Cowlick Games. Was ein Cowlick ist und warum ein Fussel und ein Staubsauger ihrem Start-up zum Erfolg verholfen haben, verraten sie im Interview.