Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari.
Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”.
Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen!
Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
B4BSCHWABEN.de: Herr Rixecker, welche konkreten Aufgaben haben Sie in Ihrem neuen Verantwortungsbereich?
Georg Rixecker: In erster Linie die Leitung und strategische Weiterentwicklung der R&D-Organisation der AL-KO VT-Gruppe – das ist ein internationaler Verbund von mehr als 200 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit hervorragenden Produkt- und Technologiekenntnissen und hoher Motivation an wegweisenden Innovationen in den Produktbereichen von AL-KO arbeiten. Dabei geht es von den klassischen Kernbereichen des Portfolios, wie Fahrgestelle und mechanische/mechatronische Komponenten für Caravans, Nutzanhänger, Freizeitmobile und leichte Nutzfahrzeuge über Bodengruppen für Tiny Houses, Sitzsysteme, Anhängerkupplungen für Pkw und geländegängige Fahrzeuge, Hydraulik für die Bremsanlagen von Bau- und Landmaschinen, bis hin zu Elektronik und digitalen Lösungen für das Bordnetz von Freizeitfahrzeugen.
Das übergeordnete Ziel ist es, die erfolgreiche Expansion der AL-KO VT-Gruppe nachhaltig zu unterstützen – durch die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit mit den umsatzstarken Produkten des bestehenden Portfolios wie auch durch das Eröffnen zusätzlicher Wachstumschancen mit neuen, margenstarken High-Tech-Lösungen.
Wir haben sowohl die Originalausrüstung als auch den Markt für Nachrüstlösungen im Blick und fokussieren unter anderem auf mechatronische und elektronische Produkte für die besonders aktuellen Anwendungsfelder Fahrsicherheit, Bedienkomfort und Konnektivität sowie auf Hydrauliksysteme für den Niveauausgleich von Freizeit- und für die Bremsanlagen von Off-Road-Fahrzeugen wie zum Beispiel Baufahrzeuge und Traktoren.
Starkes Wachstum lässt sich vor allem in neuen Marktsegmenten generieren. Die erfolgversprechendste Strategie besteht darin, diese Wachstumschancen frühzeitig zu erkennen und dann rechtzeitig über die entscheidenden Technologien zu verfügen, um Lösungen mit größtmöglichem Kundennutzen anbieten zu können, sobald der Markt bereit ist, sie aufzunehmen. Deswegen setzen wir substanzielle Ressourcen für das Trend- und Technologiescouting, für die Vorentwicklung innovativer Technologien und für den Patentschutz unserer guten Ideen ein.
Der große Paradigmenwechsel hin zur Elektromobilität ist gerade dabei, die leichten Nutzfahrzeuge zu erfassen, wobei den Lieferfahrfahrzeugen für kurze, innerstädtische Distanzen (Last Mile Delivery) eine Vorreiterrolle zukommt. Diese Umwälzung kündigt sich auch bereits bei den Freizeitfahrzeugen an, wobei sich hier aber im deutlichen Unterschied zu den Pkw, deren batterieelektrische Zukunft schon sehr klar erkennbar ist, gerade noch keine allgemein akzeptierten Systemauslegungen herausgebildet haben.
Es ist nicht ohne weiteres klar, welche Antriebs- und Energiespeicherkonzepte bei Wohnmobilen und Wohnwagen schlussendlich zum Mainstream werden, und ob Caravans und Anhänger zukünftig beispielsweise über eigene Traktionsbatterien, Wasserstoffspeicher oder sogar angetriebene Achsen verfügen könnten, um auch im Gespann auf akzeptable Reichweiten zu kommen.
AL-KO VT beobachtet diese Entwicklungen genau und wird, sobald Trends sich verfestigen, die dadurch neu entstehenden Marktnischen entschlossen besetzen. Bereits geschehen ist dies bei den eingangs angeführten Last-Mile-Delivery-Fahrzeugen, bei denen sich AL-KO schon ganz zu Anfang als ein führender Systemzulieferer für Fahrwerke, Sitze und weitere Komponenten etablieren konnte.
_______
*1966, Physikstudium in Saarbrücken, Promotion in Werkstoffwissenschaften, Forschungsaufenthalt an der Universiteit van Amsterdam mit Forschungsarbeiten zu Magnetmaterialien in Zusammenarbeit mit Philips, Eindhoven. 1997-2005 Leitung einer Arbeitsgruppe für Keramik-Technologie am Max-Planck-Institut für Metallforschung und Lehrtätigkeit im Stuttgarter Studiengang Werkstoffwissenschaft. Danach Wechsel in die Automobilzulieferindustrie: zunächst in den Zentralbereich Angewandte Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH, mit Zuständigkeit in der Abgassensor-Technologie, 2009 dann zur Beru AG in Ludwigsburg, die kurze Zeit später eine Tochtergesellschaft der NASDAQ-notierten BorgWarner, Inc. mit Hauptsitz in der Nähe von Detroit wurde. Rollen mit zunehmender Verantwortung, zuletzt als Chief Engineer für Themen wie Zündung für Verbrennungsmotoren und Heizung für Elektrofahrzeuge sowie als Prokurist für das German Tech Center der Business Unit Emissions & Thermal Systems.