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Warum Indien für Grenzebach ein Zukunftsmarkt ist
Interview

Warum Indien für Grenzebach ein Zukunftsmarkt ist

Markus Gruber, Senior Vice President Business Unit Glass und Jan Lukassek Sales Manager Business Unit Glass bei Grenzebach.
Markus Gruber, Senior Vice President Business Unit Glass und Jan Lukassek Sales Manager Business Unit Glass bei Grenzebach. Foto: Grenzebach

Indien wächst rasant. Dieses Potential haben auch Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben für sich erkannt. Markus Gruber, Senior Vice President Business Unit Glass und Jan Lukassek Sales Manager Business Unit Glass bei Grenzebach, erklären im Interview, was das südasiatische Land für ihr Unternehmen besonders interessant macht.

Seit wann ist Grenzebach am indischen Markt aktiv?

Markus Gruber: Den ersten Schritt nach Indien machte Grenzebach 1996. Damals ging es um die Installation von Stapelsystemen an einer bereits existierenden Floatglasanlage am Kalten Ende. Zehn Jahre nach der Grenzebach-Premiere in Indien, also 2006, eröffnete das Unternehmen mit Hauptsitz im Donau-Ries eine eigene Dependance in Pune, rund 90 Kilometer von Mumbai entfernt. 

Das heißt, Sie ziehen ein positives Fazit aus den Partnerschaften mit Indien?

Jan Lukassek: Über die Jahre haben wir eine enge Geschäftsbeziehung nach Indien aufgebaut. Wir schätzen die Loyalität unserer Kunden und das familiäre Miteinander. Wenn man Kontakte geknüpft hat, wird man wie ein Freund behandelt. In Indien haben wir erlebt, dass unsere Geschäftspartner nicht nur Beziehungen führen, die den geschäftlichen Teil abdecken, sondern wo auch stets die private Komponente eine Rolle spielt. Im Vergleich zu Deutschland ist dies ein anderes Kulturverständnis. 

Der indische Markt steht jedoch auch im Ruf, sehr preisbewusst zu agieren. Macht das die Zusammenarbeit – trotz freundschaftlichen Beziehungen – nicht eher schwer?

Markus Gruber: Zum Teil. Indien zeichnet hohe Qualität zu einem günstigen Preis aus. Da aber europäische Produkte in der Regel teurer sind, als indische, sind viele harte Verhandlungsschleifen üblich. Dennoch verlangt der indische Markt nach westlichen Technologien, um global wettbewerbsfähig zu sein. Deshalb ist der Markt für deutsche Unternehmen und Grenzebach sehr interessant. 

Konkretisieren Sie das bitte für Grenzebach.

Jan Lukassek: Indiens Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren starke Wachstumsimpulse gesetzt. Ziehglas für Solarmodule hat eine große Bedeutung. Indien forciert damit den Ausbau erneuerbarer Energien im eigenen Land. Wobei die Produktion von Photovoltaik-Modulen im Land die Wirtschaft auf dem Subkontinent weiter stärken soll. Grenzebach hat sein Netzwerk kontinuierlich ausgebaut und unterstützt den Solarstrom-Boom mit innovativer Produktionstechnologie für Ziehglas.

Aber Indien wächst auch im Allgemeinen sehr schnell und stark. Damit wächst auch der Bedarf für Bauglas (Floatglas)– Staatliche Verordnungen schreiben eine 3-fach / 2-fach Verglasung für die Gebäude vor – ein weiterer Markt in dem Grenzebach hervorragend positioniert ist. 

Dennoch ist das wirtschaftliche Verständnis in Indien immer noch ein anderes, als in Deutschland. Einige Unternehmen sehen etwa Schwierigkeiten in staatlichen Vorgaben. Wie erlebt Grenzebach die Situation? 

Markus Gruber: Jeder Markt hat seine Risiken und kein Markt ist perfekt. In Indien sind staatliche Regulierungen – tatsächlich sehr streng. Ebenfalls ist das Ausbildungsniveau der Menschen vor Ort sehr unterschiedlich. Deshalb ist es für unser Unternehmen wichtig, die eigenen Mitarbeiter am eigenen Standort auszubilden, um nahtlos absichern zu können, dass wir unsere Produktqualität halten können.

Nicht zuletzt ist aber auch die schiere Größe des Landes ab und an herausfordernd. Viele Baustellen befinden sich im Hinterland. Dort sind die Verhältnisse anders als das, was wir aus Deutschland gewohnt sind. Daran müssen sich unsere Mitarbeiter manchmal erst gewöhnen. 

Ein weiterer großer Markt in Asien befindet sich in China. Was unterscheidet die beiden?

Jan Lukassek: Ein ganz wichtiger Punkt ist die Sprache. In Indien sprechen die meisten Menschen sehr gut Englisch. In China ist das derzeit oft noch anders. Deshalb ist die Kommunikation in Indien – sei es auf der Baustelle oder im Büro – oftmals deutlich einfacher als in China. 

Wenn Sie nun Risiken und Chancen gegeneinander aufwiegen: Wie sieht Ihre Prognose für Grenzebach in Indien für die kommenden Jahre aus? 

Markus Gruber: Die Chancen überwiegen meiner Meinung nach. Wir erwarten auf dem indischen Markt weiteres Wachstum. Derzeit stellen wir eine erhöhte Nachfrage nach Ziehglas-Linien fest, denn das hergestellte Ziehglas wird bei PV-Modulen eingesetzt. Auch die Produktion von Floatglas wird weiter aufgebaut – um zum Beispiel die Automotive- und Baubranche mit Glasprodukten zu bedienen. Für Grenzebach ist Indien ein wichtiger Zukunftsmarkt, in den wir weiter investieren werden.

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