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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Eine Entscheidung im Bezug auf die Gleichstromtrasse „Süd-Ost“ wird wohl erst zum Ende des laufenden Energiedialogs in Bayern zu erwarten sein. Eine Sache steht dabei für Landrat Leo Schrell allerdings schon fest: Sie wird nicht durch den Landkreis Dillingen verlaufen. Seit November, dem Beginn des Energiedialoges, setzt sich der Landrat dafür ein, die Stromtrasse nicht durch die Naturschutzflächen im Landkreis Dillingen verlaufen zu lassen.
Landrat Leo Schrell spricht in Berlin mit den Verantwortlichen über die Stromtrasse
Leo Schrell legte seine Argumente bezüglich des geplanten Verlaufes der „Süd-Ost“-Trasse im November bei, von Ulrich Lange, Mitglied des Deutschen Bundestages, initiierten Gesprächen in Berlin dar. Dabei sprach der Landrat gemeinsam mit seinem Kollegen Georg Winter, Mitglied des Landtages, seine Bedenken gegenüber dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, aus. Auch den Vertretern des Netzbetreibers Amprion erklärte er seine Position.
Die naturschutzfachliche Argumente gegen den Bau der Stromtrassen im Landkreis Dillingen
Jetzt wandte sich Landrat Leo Schrell erneut in schriftlicher Form an den Präsidenten der Bundesnetzagentur und den Netzbetreiber Amprion. In seinem Schreiben ging er eindringlich auf die gelisteten naturschutzfachlichen Argumente ein, die gegen den Verlauf der Trasse durch den Landkreis Dillingen sprechen. So erstrecken sich zahlreiche Natura-2000-Gebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete) über den Landkreis. Der Flächenanteil umfasst rund 25 Prozent der Landkreisfläche. Zu diesen Gebieten kommen Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete (rund 12.500 Hektar) hinzu. „Unser Landkreis gehört zu denjenigen in Bayern, die einen sehr hohen Anteil an Schutzgebieten aufweist“, betont Schrell. Darum ist es für den Landrat unvorstellbar, diese ökologisch sensiblen Bereiche des Freistaates durch eine Gleichstromtrasse zu beschädigen.
Überprüfung der Pläne laut Leo Schrell unabdinglich
Laut Leo Schrell müsse zudem erst einmal belastbar begründet werden, ob es tatsächlich einen Bedarf an weiteren Stromtrassen im Freistaat gibt. Ebenfalls überprüft werden wollte, warum entgegen der geltenden Gesetzeslage der Endpunkt der geplanten Gleichstromtrasse „Süd-Ost“ nun Gundremmingen sein soll. Die Suche nach Alternativen mit weniger Raumwiderstand sieht der Landrat dabei ebenfalls als unabdingbar an. Als eine dieser Alternativen nennte Leo Schrell die Bundesautobahnen. „Im parallelen Verlauf dazu sind die Eingriffe wesentlich geringer“, ist sich Schrell sicher.
Bau der A 7 als konkretes Beispiel gegen die Stromtrassen im Landkreis
Dabei lassen sich die Bundesautobahnen gleich zweifach als Argument verwenden. Bei der Planung zum Neubau der A 7 vor einigen Jahren, bestand keine Möglichkeit diese durch den nordschwäbischen Raum führen zulassen. Als Grund wurden die Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes genannt. „Exakt diese Belange haben in den letzten drei Jahrzehnten beispielsweise wegen der FFH-Richtlinie an Bedeutung gewonnen“, betont der Landrat. Es sei ihm nicht klar, warum diese Argumente nun nicht länger stichhaltig sein könnten.
Die Landkreise Dillingen und Donau-Ries sind gemeinsam gegen die Stromtrassen
Deshalb wird sich der Landrat Leo Schrell weiterhin dafür einsetzen, dass es zu keiner Durchschneidung der Kulturlandschaft kommt. Dies soll in enger Zusammenarbeit mit den nordschwäbischen Abgeordneten und seinem Donau-Ries Kollegen Stefan Rößle geschehen. Denn auch der Landkreis Donau-Ries ist von der Stromtrassen-Planung betroffen.