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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
In Bayern ist der Widerstand gegen den geplanten Netzausbau weiterhin groß: Die von dem Stromtrassenverlauf betroffenen Kommunalpolitiker sowie die dort ansässige Bevölkerung wehren sich gegen die Pläne der Regierung. Auch Ministerpräsident Seehofer ist nach wie vor kein Befürworter der Trassen. Besonders betroffen von den Plänen der Regierung könnte in Zukunft auch der Landkreis Dillingen sein. Denn die Netzbetreiber haben in ihrem neuen Entwurf eine Änderung des Verlaufs der Süd-Ost-Trasse festgelegt: Anstelle des geplanten Endpunktes in Meitingen, könnte die Trasse nun beim Atomkraftwerk Gundremmingen enden. Infolge würde die Stromautobahn quer durch den nordschwäbischen Landkreis verlaufen. Ob die Regierung die Pläne in dieser Form umsetzen wird, wird sich jedoch erst im Laufe des von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner initiierten Energiedialogs zeigen. Hier müsse, so Landrat Leo Schrell, auch diskutiert werden, ob Bayern überhaupt eine Strommtrasse benötige. „Vorher ist die Diskussion über mögliche neue Stromtrassen völlig deplatziert“, findet Schrell.
Verlauf der Süd-Ost-Trasse durch Landkreis Dillingen noch nicht beschlossen
Noch ist also nicht sicher, ob die Süd-Ost-Trasse tatsächlich durch Dillingen verlaufen wird. Denn die geänderten Pläne der Netzbetreiber sind längst noch keine beschlossene Sache, wie Landrat Leo Schrell uns bestätigt: „Wir wissen nicht, wo die geänderte Trassenführung verlaufen wird.“ Es sei lediglich ein Korridor von den Netzbetreibern vorgestellt worden, innerhalb dem die Trasse verlaufen könnte. „Weitere Informationen haben wir leider nicht“, so der Dillinger CSU-Politiker.
Süd-Ost-Trasse wird auch im dreimonatigen Energiedialog diskutiert
„Jeder will Strom, aber sobald es konkret wird, gibt es viele gegensätzliche Interessen“, so die Ministerin. Um endlich Klarheit über den Verlauf der Trassen zu erhalten, startete Wirtschaftsministerin Ilse Aigner Anfang November den Energiedialog. Ziel des dreimonatigen Gesprächsprozesses sei ein möglichst breiter Konsens darüber, wie die Energieversorgung im Freistaat in Zukunft aussehen soll, erklärte die CSU-Politikerin. Vertreter von 60 Verbänden und Organisationen beteiligen sich an der Diskussion.
Landrat vom Landkreis Dillingen bezweifelt Notwendigkeit der Stromtrasse
Laut Schrell, müsse zunächst einmal geklärt werden, ob Bayern überhaupt eine Stromtrasse brauche. „Der Ministerpräsident Seehofer verneint dies. Im Verlaufe des Energiedialogs soll diese Frage jedoch endgültig beantwortet werden“, so der Landrat. Vorher sei die Diskussion über mögliche neue Stromtrassen völlig deplatziert. Vor allem die Ost-Süd-Trasse ist Seehofer ein Dorn im Auge: „Gegen diese Trasse sind wir, weil wir nicht aus der Atomkraft ausgestiegen sind, um in die Kohlekraft einzusteigen“, so Seehofer. Viele Kritiker bezeichnen diese Trasse als „Braunkohletrasse“, die nur dafür sorgen solle, die Abnahme von Braunkohlestrom aus Mitteldeutschland sicherzustellen. Die Bundesnetzagentur sieht das anders: Die neuen Netze seien notwendig.
IG Metall und bayme vbm fordern „zügige Entscheidung über Stromnetzausbau in Bayern“
Auch die Vereinigung der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber bayme vbm und die IG Metall äußerten sich in einer gemeinsamen Erklärung zum Energiedialog. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer von bayme vbm und Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, fordern eine zügige Entscheidung über den Stromnetzausbau in Bayern, die jedoch „im breiten gesellschaftlichen Konsens“ erfolgen müsse. Außerdem plädieren sie, dass „als zweite Säule verstärkt an der sparsamen und effizienten Energie gearbeitet wird.“
Ergebnisse des Energiedialogs werden im Februar 2015 erwartet
Bleibt also abzuwarten, zu welchen Ergebnissen die Beteiligten des Energiedialogs zum Februar 2015 kommen werden. Erst dann wird auch feststehen, ob die Gleichstrompassage Süd-Ost tatsächlich quer durch den Landkreis Dillingen laufen und ihr Ende beim Kernkraftwerk Gundremmingen finden wird.