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„Die Straßenbahn kommt“. Kein anderer Satz beschäftigt die Königsbrunner Stadtpolitik, wie dieser. Und das seit Jahrzehnten. Doch die ersten Gleise liegen – und die Jungfernfahrt soll noch in diesem Jahr starten. Profitieren soll davon auch die Wirtschaft in der größten Stadt im Landkreis Augsburg. Davon überzeugt ist auch die Stadtpolitik. Wie von der Verlängerung der Linie 3 das Gewerbegebiet Nord profitieren soll, erklären Bürgermeister Franz Feigl, Verkehrsreferent Jürgen Göttle und Stadtentwicklungs- und Ortsbildsreferentin Doris Lurz.
Bessere Erschließung soll den Handel fördern
Wirtschaftlich profitieren kann durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 vor allem das Gewerbegebiet Nord. 1967 ausgewiesen liegt es zwischen der Augsburgerstraße und der Stadtgrenze nach Haunstetten. Geprägt ist es vor allem durch den Handel. Zwei Haltestellen wird die Tram hier haben. Eine bei der Bereitschaftspolizei, die zweite in der Guldenstraße. Im Königsbrunner Stadtgebiet folgen außerdem noch die Stationen Brunnenzentrum, Mindelheimer Straße und Königsbrunn Zentrum. Alle drei liegen in Wohngebieten. Deshalb zeigt sich Bürgermeister Franz Feigl sicher, dass vor allem der Handel im Norden der Stadt ein Profiteur der neuen Straßenbahn sein wird. Mit der Straßenbahn könnten viele Kunden die „Konsumlandschaft“, so Feigl, schnell erreichen und alle Einkäufe „in einem Rutsch“ abwiegeln. Auch Doris Lurz stimmt diesem Vorteil zu, betont aber auch, dass das Gewerbegebiet Nord so einen immensen Standortvorteil habe, da nicht nur Kunden, sondern auch Arbeitnehmer eine umweltfreundliche Anbindung nutzen können werden. Für Lurz ist die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 damit eine „Entwicklungsachse“ für die Stadt.
Die Jungfernfahrt startet 2021
Der Bau der Trasse zwischen dem P+R Haunstetten West und Königsbrunn läuft bereits seit einiger Zeit. Im Dezember dieses Jahrs soll dann bereits die erste Bahn fahren. Die gröbsten Bauarbeiten sollen dabei schon im Spätsommer abgeschlossen sein, danach fehlen nur noch Arbeiten bei der Verkabelung oder den Haltestellen, so das Fazit von Bürgermeister Feigl auf einer Presseveranstaltung im vergangenen Sommer. Doch bereits jetzt sieht Verkehrsreferent Jürgen Göttle ein großes Potential im Gewerbegebiet Nord. Gut 3.500 Betriebe seien hier gemeldet, erklärt er, und verweist darauf, dass die Zuteilung der Stadt Königsbrunn als „Mittelzentrum“ durch den Freistaat auf eine entsprechende Bedeutsamkeit im kommunalen Angebots- und Entwicklungs-Bereich hinweise.
Was passiert mit dem ehemaligen Hochtief-Gelände?
Neben den zahlreichen Betrieben im Gewerbegebiet Nord wird die Straßenbahn jedoch auch noch einen weiteren Diskussionspunkt der Stadt Königsbrunn passieren. Seit Jahren liegt das ehemalige Hochtief-Gelände an der Guldenstraße brach. Doch auch dieses Grundstück soll durch die Anbindung an die neue Linie 3 attraktiver werden. Wird also die brachliegende Baulücke bald geschlossen? Die Firma Globus SB-Warenhaus hat bereits Interesse an dem Grundstück gezeigt. Doch langwierige juristische Verfahren verzögern den Prozess, erklärt Bürgermeister Feigl. Verkehrsreferent Göttle sieht an dieser Stelle ebenfalls künftig den Globus-Markt, hält es aber auch für prüfenswert, dem Gelände Studentenwohneinheiten zuzuweisen. Kritisch sieht den großflächigen Einkaufsmarkt auf der derzeitigen Brachfläche Doris Lurz. Denn in unmittelbarer Nähe befänden sich mit dem Real – auch nach dessen baldiger Schließung – und einer Kaufland-Filiale bereits zwei großflächige Einzelhändler. Dies könnte einen Verdrängungswettbewerb erzeugen, erklärt sie. Ihr Vorschlag zur Nutzung der Brache sei stattdessen: Ein urbanes Quartier für Wohnen, Arbeiten, Kultur und Einkaufen. Darüber hinaus sei die Stadt Königsbrunn am Erwerb einer Teilfläche des Areals interessiert, um in unmittelbarer Nähe zur Tram-Haltestelle Guldenstraße einen Park&Ride-Platz erstellen zu können.