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Der sogenannte „Weißbier-Index“ der vbw stagniert seit Herbst 2024 bei 78 Punkten und bleibt damit klar unter dem Normalwert von 100. Auch alle Teilindizes verharren weiterhin unter dem gewohnten Niveau. Laut vbw-Präsident Wolfram Hatz hat sich die wirtschaftliche Lage in Bayern seit dem Herbst nicht geändert. „Bayern, aber auch Deutschland stecken fest. Wir gehen zwar davon aus, dass bei der Konjunktur die Bodenbildung erreicht ist, die tiefgreifenden strukturellen Probleme bestehen aber weiter“, sagt Hatz.
Mit dem „Weißbier-Index“ stellt die vbw die Konjunktur anhand eines Weizenbierglases dar: Geht es der Bayerischen Wirtschaft gut, ist das Glas voll, geht es mit der Konjunktur runter, sinkt auch das Bier im Glas. „Fakt ist: Unser Weißbierglas ist nach wie vor zu wenig gefüllt“, sagt Hatz.
Der Lageindex Wachstum beschreibt die allgemeine Konjunkturlage und ist um drei Punkte auf 71 Punkte gestiegen. Der Lageindex Beschäftigung ist von 91 auf 87 Punkte gesunken.
Der Prognoseindex Beschäftigung liegt unverändert bei 73 Punkten. Der Prognoseindex Wachstum ist um drei Punkte auf 84 geklettert. Die vbw erwartet für 2025, dass die Wirtschaft stagniert. „Das zeigt: Wir brauchen dringend einen Politikwechsel – nur so schaffen wir den wirtschaftlichen Aufbruch“, fordert Hatz. Obwohl die außenwirtschaftliche Lage die Herausforderungen verstärkt, sind Hatz und die vbw derzeit hoffnungsvoll: „Wir setzen auf die neue Bundesregierung, die eine priorisierte Umsetzung der Wirtschaftswende verfolgt.“
Auch mit Blick auf die Sektoren der Wirtschaft hat sich nach Auswertung der vbw seit Herbst wenig verändert. Verglichen mit 2024 ist die Produktion in Industrie und Bau um fünf Prozent gesunken. In der Gastronomie ist der Umsatz zurückgegangen. Lediglich Groß- und Einzelhandel haben zugelegt.
Laut vbw wirkt sich die schwache Konjunktur inzwischen auch auf den Arbeitsmarkt aus. „Allein von Januar bis April kamen 11.000 neue Arbeitslose im Freistaat dazu. Gleichzeitig werden kaum neue Beschäftigte eingestellt“, erläutert Hatz. Dennoch sieht die vbw erste positive Signale, dass der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht ist. So steige seit Anfang des Jahres in Industrie und Bau die Auftragslage.
Hatz fordert entschlossenes politisches Handeln: „Einerseits müssen wir unsere hausgemachten Standortprobleme endlich lösen: Die Energie- und Arbeitskosten sowie Steuern und Abgaben sind zu hoch, die überbordende Bürokratie und Regulierung erdrückt unsere Betriebe.“ Gleichzeitig warnt er vor außenwirtschaftlichen Risiken, vor allem durch die US-Handelspolitik. „Die erratische Zoll- und Handelspolitik unseres größten Absatzmarktes, den USA, belastet den gesamten Welthandel und die Weltwirtschaft.“
Daher appelliert er, dass die EU weiter mit den USA verhandelt. „Zudem brauchen wir mehr Handelspartner durch neue Freihandelsabkommen – De-Risking ist hier das entscheidende Wort.“
Hatz fasst die von der vbw geforderten Maßnahmen zusammen, die die Bundesregierung sofort umsetzen sollte: „Von degressiven Sonderabschreibungen, Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise, einem zügigen Bürokratieabbau bis hin zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten – die Bundesregierung ist jetzt gefordert. Tatsache ist aber auch: Wir müssen wieder mehr arbeiten. Eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro gebietet sich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage dagegen derzeit nicht. Wir sind überzeugt: Wenn die angekündigten Maßnahmen entschlossen angegangen werden, bleiben wir zukunftsfähig und meistern die Wirtschaftswende dauerhaft.“