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LEW hat im Rahmen der angestrebten Energiewende einen Fünf-Punkte-Plan veröffentlicht, der aus Sicht der Netzbetreiber in Schwaben von der künftigen Regierung berücksichtigt werden muss, um eine bezahlbare, sichere und klimaneutrale Energieversorgung zu ermöglichen. Anlässlich der bevorstehenden Reform der Schuldenbremse haben sich die beiden Vorstandmitglieder Lechwerke, Christian Barr und Dietrich Gemmel, bezüglich der Energiewende und dem Umbau des bestehenden Energiesystems geäußert.
Christian Barr äußert sich: „Mit der Reform der Schuldenbremse und durch Sondervermögen wie dem Klima- und Transformationsfond soll der finanzielle Spielraum künftiger Regierungen deutlich erweitert werden – auch für den Umbau des Energiesystems. Wichtig dabei: Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität darf die Devise nicht nur heißen „mehr Geld“, sondern es muss unbedingt auch um „mehr Effizienz“ gehen. Gerade die Integration der erneuerbaren Energien in die Stromnetze sowie den damit verbundenen Netzausbau könnten wir deutlich günstiger machen. Wir haben dafür Ideen und Lösungen. Deren Einsparpotenziale haben wir für LEW Verteilnetz konkret berechnet. Sie belaufen auf sich auf bis zu 30 Prozent bis zur Klimaneutralität. Die Voraussetzung: Es werden die richtigen politischen Weichenstellungen vorgenommen und die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen, mit denen wir arbeiten, werden weiterentwickelt. So ließen sich Milliardensumme sparen. Dieses Potenzial sollten wir heben.“
Sein Kollege Dietrich Gemmel betont, dass eine kosteneffiziente Energiewende ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland sei. Weiter führt er aus: Die geplante Senkung der Stromsteuer durch die künftige Koalition wäre ein richtiger Schritt. Noch mehr Potenzial liegt jedoch darin, drei entscheidende Hebel klug zu nutzen: Effizienzsteigerungen in der Transformation unseres Energiesystems, marktwirtschaftliche Mechanismen und pragmatisches Handeln. So profitieren alle. Wettbewerbsfähige Strompreise beschleunigen die Elektrifizierung von Wärme und Verkehr – ein Gewinn für den Klimaschutz und die Effizienz des gesamten Energiesystems. Denn je mehr Energie durch das Stromnetz fließt, desto niedriger die Kosten pro Kilowattstunde. So nutzen wir die bestehende Infrastruktur optimal: Das Stromnetz wird zugleich Wärmenetz, Gasleitung und Ölpipeline – ein smarter Weg in eine nachhaltige Zukunft.“
Die Netzbetreiber Amprion, LEW und AllgäuNetz haben sich zusammengeschlossen und fünf Punkte erarbeitet, die aus ihrer Sicht höchste energiepolitische Priorität für den Koalitionsvertrag der zukünftigen Regierung bilden. Punkt eins beinhaltet, dass die Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß gesenkt werden muss und ein Hochlauf strombasierter Technologien stattfinden muss, um die Netzentgelte zu stabilisieren. Die zweite Forderung besteht darin, die gesamtgesellschaftliche Kosteneffizient zu erhöhen. Dies soll durch mehr Windenergie für Bayerisch-Schwaben und das Stoppen des Netzausbaus auf Basis der letzten einzuspeisenden Kilowattstunde erfüllt werden. Laut LEW ließen sich durch diese Maßnahmen bis zu 30 Prozent der Netzausbaukosten einsparen. Den Netzausbau beschleunigen, lautet Punkt drei. Dies soll durch die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren erreicht werden. Zudem fordert die LEW, in ihrem vierten Punkt, die Marktorientierung zu stärken. Durch die Beteiligung von Einspeisern an Netzausbaukosten, system- und netzdienlichen Standortwahlen sowie Anreizen für erneuerbare Energien und Batteriespeicher, soll die künftige Bundesregierung diesen Punkt erfüllen. Die letzte Forderung besteht darin, zu einer evolutionären Netzplanung, statt der Fokussierung auf das Zieljahr 2045 zurückzukehren. Durch einen kürzen Planungshorizont könnte so der Netzausbaubedarf reduziert werden.
Das Pilotprojekt Einspeisesteckdose der LEW und Bayernwerk ermöglicht maximale Effizienz durch die Aufnahme von Strom ausschließlich aus den erneuerbaren Energien. Im Herbst 2025 soll die Einspeisesteckdose den Betrieb aufnehmen. Die bestehende Netzkapazität soll durch die intelligente Kombination von Solar- und Windkraft mit netzneutralen Batteriespeichern optimal genutzt werden. Die Gesamtleistung der angeschlossenen Systeme übersteigt die technische Leistung des Transformators um nahezu 60 Prozent. Die sogenannte Überbauung der Transformatorleistung ist möglich, da sich die Einspeiseprofile von PV- und Windenergieanlagen ergänzen. Dabei beanspruchen die Batteriespeicher keine zusätzliche Stromkapazität, während besonders einspeiseintensiven Zeiten. Dadurch wird das Potenzial der Einspeisesteckdose deutlich: sowohl integriert sie erneuerbare Energien effizienter als auch sorgt sie dafür, dass Transformator und Stromnetz durch die netzneutralen Speicher und den Mix aus Energieträgern optimal ausgelastet werden.