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Pilotprojekt für Bürokratieabbau im Baubereich geht voran
Förderung

Pilotprojekt für Bürokratieabbau im Baubereich geht voran

Der Freistaat Bayern startet 19 Pilotprojekte im Baubereich. Foto: stock.adobe.com / Alta.C
Der Freistaat Bayern startet 19 Pilotprojekte im Baubereich. Foto: stock.adobe.com / Alta.C

Mit dem Pilotprojekt Gebäudetyp-e will der Freistaat nicht nur kostengünstigen Wohnraum schaffen, sondern die Baubranche zukunftsfähig machen. Welche innovativen Ansätze Bayern dafür einsetzt.

Der Bausektor hat bundesweit mit hohen Preisen und viel Bürokratie zu kämpfen. Mit dem Pilotprojekt Gebäudetyp-e will der Freistaat Bayern nun den sinkenden Bauvorhaben und wachsenden Wohnkosten entgegenwirken.

Mehr Flexibilität und Spielraum schaffen

Bauminister Bernreiter betont: „Mit dem Gebäudetyp-e geht Bayern bei diesem entscheidenden Thema voran. In 19 Pilotprojekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten erproben wir neue Bau- und Wohnformen. Wir begleiten und untersuchen die Projekte, um wertvolle Erfahrungen für uns und die gesamte Branche zu sammeln. Ziel ist es, vorhandene Potenziale zu finden und zu nutzen. Auf Grundlage der Untersuchungen wollen wir mehr Flexibilität und Spielräume bei Bauvorgaben schaffen und Bürokratie abbauen. Die Erkenntnisse, die diese Projekte liefern, werden allen am Bauen Beteiligten zu Gute kommen.“ Um die Herausforderungen zu bewältigen, seien kreative und innovative Ansätze nötig.

„Das große kleine Haus“

Im Münchener Kreativquartier beginnt mit der Grundsteinlegung für „Das große kleine Haus“ die Bauphase des dritten von 19 Pilotprojekten. Der Bau wird eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern haben und soll für Wohnungen und Gewerbe genutzt werden. Auch ein Quartierscafé und eine Multihalle für kreative, soziale und kulturelle Veranstaltungen sollen Teil des Baus sein. Bernreiter unterstreicht die Bedeutsamkeit des Baubeginns des Gebäudetyps-e: „Der genossenschaftliche Neubau startet als eines der ersten bayerischen Pilotprojekte in die Bauphase. Das Projekt ist ein sehr gutes Beispiel, wie mit kreativen Lösungen und innovativen Ansätze das Bauen einfacher, kostengünstiger und ressourcenschonender werden kann. Ich danke den Bauherren für ihren Mut, das einfache und innovative Bauen zu erproben und bin gespannt auf die Erkenntnisse.“

Der Gebäudetyp-e

„Der Gebäudetyp-e bietet die große Möglichkeit tradierte Prozesse zu hinterfragen und die Potenziale von Qualitäten im Bauwesen nicht nur aufzuzeigen, sondern umzusetzen und damit erlebbar zu machen“, erklärt Professorin Elisabeth Endres von der TU Braunschweig, „Es ist eine einmalige Chance, die das Bauministerium in Bayern mit Initiative der Bayerischen Architektenkammer und der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau Kammern aufgegriffen hat.“ Der Freistaat fördert den Bau, der Hauptsächliches CO₂ speichernden Baustoffe wie Holz einsetzt, mit 200.000 Euro. Ebenso gab es Befreiungen und Ausnahmen vom Bebauungsplan damit der Bau wie geplant umgesetzt werden kann. Durch den Schwerpunkt mit Holz als Hauptbaustoff bleibt das Gebäude unterhalb der Hochhausgrenze, um auf sicherheitstechnische Anlagen zu verzichten. Gleichzeitig kann durch den Einsatz der innovativen Bauweise der Schallschutz reduziert werden. Sowie der Heizwert optimiert werden, auf eine Lüftungsanlage verzichtet und Stahlbauteilen einer nahegelegenen Abbruchhalle wiederverwendet werden.

Über das Pilotprojekt

In Friedrichshofen-West begann das Projekt mit dem „Haus fast ohne Heizung“, realisiert von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH (GWG). Mit 15 Wohnungen will der Freistaat die soziale Mietwohnraumförderung unterstützen. Die weiteren Projekte sind noch in Planung oder stehen kurz vor Erteilung der Baugenehmigung. Alle Bauten sollen verschiedene Ansätze testen und werden wissenschaftlich begleitet um Ergebnisse für kostengünstiges und ressourcenschonendes Bauen zu gewinnen. Neben günstigem Wohnraum sollen Gebäude der Daseinsvorsorge, wie Schulen, gebaut werden. Durch die Komplexität der Schulgebäude hofft der Freistaat Wege zu finden, diese zukünftig kosteneffizienter und zukunftsfähiger zu bauen. Den Anfang machte am 26. Februar 2025 der Neubau für die Ellis-Kaut-Grundschule in Germering.

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