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Manfred Schußmann: „Unternehmen, die Nachwuchstalente finden wollen, müssen selbst aktiv werden!“
Interview

Manfred Schußmann: „Unternehmen, die Nachwuchstalente finden wollen, müssen selbst aktiv werden!“

Manfred Schußmann ist der Ausbildungsleiter von Kuka. Foto: Kuka
Manfred Schußmann ist der Ausbildungsleiter von Kuka. Foto: Kuka

Der Wettbewerb um motivierte Auszubildende wird immer strenger. Um für Nachwuchskräfte attraktiv zu werden, organisiert Kuka eine ganze Reihe Azubi-Projekte. Warum das allein aber nicht ausreicht, um Auszubildende für sich zu gewinnen, verrät Ausbildungsleiter Manfred Schußmann im Interview – und appelliert an Unternehmer im Kampf um die besten Azubis selbst aktiv zu werden.

B4BSCHWABEN.de: Herr Schußmann, wie hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren entwickelt? Finden Sie noch genug Auszubildende? 

Manfred Schußmann: Wir haben – wie andere Unternehmen auch – lange die Pandemie und ihre Auswirkungen gespürt. Wir konnten uns nicht persönlich um Bewerber kümmern oder Einblicke geben, beispielsweise durch Messen, Schnupperpraktika oder Besuche in unserem Bildungszentrum. Das hatte natürlich Auswirkungen auf die Bewerberzahlen. Die Situation hat sich aber in den vergangenen Jahren spürbar gebessert.

Wie sieht es 2024 aus?

In diesem Jahr starten 56 junge Menschen ihre Ausbildung beziehungsweise ihr Verbundstudium bei Kuka. Dazu kommen noch etwa 15 Azubis unserer Verbundpartner, die ihre Ausbildung im Kuka Bildungszentrum machen. Natürlich merken auch wir, dass der Wettbewerb um junge Talente intensiver geworden ist – so hat ein Azubi in Bayern derzeit statistisch gesehen zwei Stellen zur Auswahl. Aber Kuka ist nach wie vor ein guter Name mit spannenden Technologien und wir können unsere Stellen besetzen. 

Eine angehende Kukanerin vor einem Roboter. Foto: Kuka
Eine angehende Kukanerin vor einem Roboter. Foto: Kuka

Was kann Kuka machen, um seinen „guten Namen“, wie Sie sagen, auch in Zeiten strengeren Wettbewerbs zu behalten? 

Wir haben an unserem Augsburger Hauptsitz unter anderem unser neues Bildungszentrum mit einer Roboter-Lehrwerkstatt sowie Innovationsräumen und modernem Equipment. Dabei treiben wir auch die digitalisierte Ausbildung voran, dafür bekommt jeder Azubi zum Start ein Tablet. Dazu kommen eine tarifliche Bezahlung, Englisch-Kurse, aber auch zahlreiche Aktionen wie Kennenlerntage oder unsere Azubi-Feste. Und nicht zuletzt machen natürlich unsere Produkte an sich die Ausbildung attraktiv – mit Zukunftstechnologien rund um Robotik, Automatisierung, Virtual Reality oder KI zu arbeiten macht Spaß und ist äußerst spannend. 

Was sind die beliebtesten Ausbildungsberufe bei Kuka? 

Das sind auf jeden Fall Klassiker wie Mechatronik, Informatik oder kaufmännische Berufe. Es sind Ausbildungsberufe mit Zukunft und die Ausbildung ermöglicht es jungen Leuten, später unterschiedliche Richtungen einzuschlagen.

Um attraktiv für Auszubildende zu sein, setzen einige Unternehmen auf spezielle „Azubi-Projekte“. Kuka auch? 

Unseren Auszubildenden etwas Besonderes zu bieten, ist uns wichtig. Das können Auslandssemester für Studierende und Auslandspraktika für Azubis in den weltweiten Kuka Niederlassungen sein. Diese finden von China über die USA bis nach Ungarn oder Rumänien statt. Darüber hinaus sind unsere Azubis in Sonderprojekten aktiv. So haben junge Kolleginnen und Kollegen eine „Building-Challenge“ programmiert und gebaut, bei der man gegen einen Roboter mit Metallklötzen um die Wette baut. 

Ausbildung ist bei Kuka Teamwork. Foto: Kuka
Ausbildung ist bei Kuka Teamwork. Foto: Kuka

Inzwischen ist es aber so, dass nicht nur Arbeitgeber Angebote an ihre Auszubildenden stellen, sondern diese auch Anforderungen an ihren Ausbildungsbetrieb haben. Wie erleben Sie die Situation? 

Eine gute Work-Life-Balance in ihrem Leben zu haben, ist vielen jungen Leute sehr wichtig. Das auch bereits mit Blick auf ihre Ausbildung. Bei einer Ausbildung bei Kuka bleibt auf jeden Fall genug Freizeit für Hobbies und gesellschaftliches Engagement wird bei uns unterstützt. Wir haben bei Kuka darüber hinaus eine Jugend- und Auszubildendenvertretung, Veranstaltungen für die Auszubildenden und Studierenden organisiert. Auch die Möglichkeit, Home-Office machen zu können, wird nachgefragt. Wir arbeiten natürlich auch virtuell zusammen, bei der Praxisausbildung stoßen wir da aber an unsere Grenzen. Aber sobald die Berufsausbildung abgeschlossen ist und beispielsweise die dualen Studierenden bei Kuka eingesetzt werden, ist Homeoffice möglich. 

Trotz großem Elan haben manche Unternehmen dennoch Schwierigkeiten, ihre Stellen zu besetzen. Haben Sie Tipps? 

Wenn man gute Nachwuchstalente finden möchte, muss man sich intensiv darum kümmern, aktiv auf Interessenten zugehen, den persönlichen Kontakt suchen und Initiative zeigen. Es ist wichtig, bei jungen Menschen Begeisterung zu wecken, gerade bei Praxis-Einblicken wie Schnupperpraktika. Ich muss als Unternehmen aktiv werden. Das kostet Zeit und Kraft – aber es lohnt sich. 

Herr Schußmann, Sie haben zu unserem Gespräch auch zwei Ihrer Auszubildenden mitgebracht: Marc Wilhelm Dohmen und Alvina Schatz. Lassen Sie uns die Frage nach einem erfolgreichen Ausbildungsunternehmen einmal von der anderen Seite stellen. Weshalb haben Sie beide sich dazu entschieden, hier Ihren Einstieg ins Arbeitsleben zu starten? 

Alvina Schatz und Marc Wilhelm Dohmen machen bei Kuka ihre Ausbildung zu Industriemechanikern. Foto: Kuka
Alvina Schatz und Marc Wilhelm Dohmen machen bei Kuka ihre Ausbildung zu Industriemechanikern. Foto: Kuka

Marc Wilhelm Dohmen: Kuka ist die Ausbildungsstätte, für die wir uns entschieden haben, weil wir immer schon mit Robotern arbeiten wollten. Dazu kommt, dass Kuka die neusten Technologien hat und zukunftsorientiert ist.

Alvina Schatz: Im Laufe der Ausbildung erlernen wir viel neue Fähigkeiten wie zum Beispiel Schweißen, Drehen und Fräsen, um tägliche Aufgaben zu meistern. Zu unseren Aufgaben gehören unter anderem Wartungen und Instandhaltungen von Robotern und Anlagen. Besonders gefällt uns die Zusammenarbeit und das positive Arbeitsklima unter den Azubis und den Ausbildern. Wir werden in jeglicher Art unterstützt und gefördert.

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