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B4BSchwaben.de: Herr Nellesen, mit welcher Idee haben Sie sich im Sommer vergangenen Jahres selbstständig gemacht?
Markus Nellesen: Die Idee den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, erfolgte aus der Erkenntnis, dass viele Unternehmen im Bereich Energie und Energieeffizienz noch große Potenziale haben. Unsere Motivation ist es, dass wir Teil davon sein möchten, Unternehmen auf dem Weg in die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu unterstützten. Nicht nur der wirtschaftliche Teil, sondern auch der ökologische Einfluss auf unsere Umwelt motiviert uns jeden Tag. Energie, Kosten und CO2 einsparen, wird entscheidend sein für ein langfristig erfolgreiches Unternehmen.
Fördermittel vom Bund waren Teil ihres Businessplans. Welche Auswirkungen hatte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Umwidmung von Schulden?
Im Zuge des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes kam es zu einem kurzfristigen Stopp von Fördermitteln im Haushalt. Unter anderem auch das Förderprogramm für die Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme nach DIN EN 16247-1 Energieaudit, welches 2023 unser Fokus war. KMUs steht laut Gesetz eine Förderung von bis zu 6.000 Euro zu. Je nach Kunde kann das bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Die Verunsicherung war sehr groß, da es zu dieser Zeit keine Gewissheit gab, wie sich die Thematik im Bereich Energie und Förderung entwickeln wird.
Wie reagierten ihre Kunden auf die Nachricht, dass die Förderung gestrichen wurden?
Viele potenzielle Kunden haben Abstand zu unserer Dienstleistung genommen oder die Zusammenarbeit in die Zukunft vertagt. Kunden, die unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen wollten, mussten von heute auf morgen 6.000 Euro mehr investieren. Das ist viel Geld.
Wie reagierten Sie und Ihr Geschäftspartner?
Die erste Reaktion war klar: Wir machen genau so weiter. Schließlich hat unser Energieaudit für jedes Unternehmen einen großen Nutzen. Trotzdem war die Verunsicherung auch bei den Kunden zu spüren. Wir haben dann versucht unser Angebot zu verfeinern: Uns kam die Idee, unser Know-how im Bereich Video und Marketing zu nutzen. Als zusätzlichen Anreiz boten wir im Nachgang unserer Arbeit ein Video-Portrait an. In einem solchen Video lässt sich zeigen, dass sich diese Unternehmen im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit aktiv einsetzten. Diese Idee ist bei unseren Kunden auf Begeisterung gestoßen ist. Deshalb planen wir zurzeit diesen Geschäftsbereich zu erweitern.
Am 19. Januar 2024 ist über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Eilmeldung auf deren offiziellen Website erschienen. Dort wurde bekanntgegeben, dass das Förderprogramm noch am gleichen Tag wieder zugänglich ist. Uns hat das natürlich gefreut, da wir an unsere Arbeit vor dem Förderstopp anknüpfen konnten. Aus dieser Zeit nehmen wir mit, dass wir uns unabhängiger von staatlichen Subventionen machen wollen.
Aufgrund des Förderstopps um den Jahreswechsel haben wir unseren geplanten Umsatz verfehlt. Als Start-Up hat die Unsicherheit durch das Urteil unsere wirtschaftliche Planung und Entwicklung ziemlich beeinflusst. Aktuell sind wir noch in der Phase diesen Rückstand wieder aufzuholen. Wir befinden uns aber auf einem guten Weg.
Seit dem neuen Jahr gibt es viele Verschärfungen rund um das Thema Energie. Für viele Unternehmen sind neu verpflichtet ein Energieaudit durchführen zu lassen. Zusätzlich müssen Unternehmen mit einem Energieverbrauch von mehr als 2,5 GWh/a bis zum 01.07.2024 ihre Abwärmepotenziale dem BAFA übermitteln. Kurz gesagt, machen wir weiter wie zuvor und erweitern kontinuierlich unser Aufgabengebiete in weitere Bereiche der Energieberatung. Kernfokus bleibt jedoch das Energieaudit für KMUs, denn die Förderung in Höhe von 6.000 Euro läuft zum 31.12.2024 aus. Ob KMUs dann auch in die Pflicht kommen ein Energieaudit durchzuführen bleibt abzuwarten, nur dann wird es die Möglichkeit einer Förderung nicht mehr geben.