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Gianluca Crestani: „Seien Sie sich bewusst, dass Azubis echte Multiplikatoren sind!“
Interview

Gianluca Crestani: „Seien Sie sich bewusst, dass Azubis echte Multiplikatoren sind!“

Gianluca Crestani, Geschäftsführer der Roman Mayer Logistik Group. Foto: Roman Mayer Logistik Group
Gianluca Crestani, Geschäftsführer der Roman Mayer Logistik Group. Foto: Roman Mayer Logistik Group

Der Markt für Ausbildungskräfte ist hart umkämpft. B4BSCHWABEN.de wirft deshalb einen Blick hinter die Kulissen diverser Ausbildungsunternehmen in der Region. Im Interview verrät der Geschäftsführer der Roman Mayer Logistik Group, Gianluca Crestani, seine Azubi-Strategie und gibt Tipps für Unternehmer, die sich schwer tun, Nachwuchs zu finden.

B4BSCHWABEN.de: Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt derzeit Mangelware. Aber auch Auszubildende werden immer knapper. Können Sie für Ihr Unternehmen überhaupt noch genug Nachwuchskräfte finden, Herr Crestani? 

Gianluca Crestani: Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Der Umstand, dass immer mehr Schüler den Weg in das Studium suchen, ist in dem Kontext sicher ein gewichtiger. Wir selbst können die offenen Ausbildungsplätze bisher noch gut besetzen. Der damit verbundene Aufwand ist allerdings um ein Vielfaches höher, als noch vor einigen Jahren. 

Wie sieht dieser „höhere Aufwand“ aus, von dem Sie sprechen? 

Wir haben verschiedene Instrumente, die wir nutzen, um für Nachwuchskräfte attraktiver zu werden. Inhaltlich bieten wir in unseren Sparten abwechslungsreiche und zukunftssichere Ausbildungsprogramme an. Die Auszubildenden werden sehr eng von Fachausbildern begleitet und haben im Anschluss an ihre Ausbildung gute Job-Perspektiven. Zusätzlich dazu führen wir Seminare durch, die den Fokus auf die persönliche Entwicklung der Auszubildenden legen. Mit gezielten Events, wie zum Beispiel einem zweitägigen Azubi-Ausflug gleich zu Beginn der Ausbildung, versuchen wir die Integration der neuen Auszubildenden im Unternehmen zu vereinfachen. 

Gibt es Favoriten bei den Ausbildungsberufen, die Ihr Unternehmen anbietet?

Eigentlich nicht. Wichtig ist immer, dass die Auszubildenden zum Ausbildungsberuf passen. Das hat natürlich viel mit der schulischen Bildung zu tun. Die persönlichen Stärken und Präferenzen eines jeden einzelnen sind bei der Berufswahl dabei aber fast noch wichtiger. 

Nun stellen nicht nur Arbeitgeber Ansprüche an ihre Auszubildenden, sondern auch umgekehrt. Wie erleben Sie diese Situation? 

Die Ausbildung soll Freude bereiten und gleichzeitig einen guten Einstieg in der Berufswelt schaffen. Abwechslung im beruflichen Alltag und ein gutes Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen, die die Berufsstarter unterstützen, stehen dabei ein oberster Stelle. Diesen Attributen versuchen wir mit unseren Ausbildungsprogrammen gerecht zu werden, was uns in vielen Bereichen ganz gut gelingt. Ansonsten sind unsere Auszubildenden im Großen und Ganzen prätentiöslos und schätzen die Ausbildung in einem großen Unternehmen, das trotzdem familiär geprägt ist. 

Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie versuchen, die persönliche Entwicklung Ihrer Azubis zu fördern. Wie sieht das konkret aus? 

Unsere Seminare im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, die explizit auf die Zielgruppe der Auszubildenden abgestimmt werden, sind sicher etwas sehr Besonderes. Dabei geht es sehr stark um Themen wie persönliche Wirkung, das Bewusstsein über die eigenen Stärken und die Akzeptanz von Schwächen – sowohl bei sich, als auch bei anderen. Das sind wichtige Erkenntnisse sowohl für die berufliche, aber auch für die persönliche Weiterentwicklung und zeigen auf, dass ein wirklich starkes Team stets geprägt ist von unterschiedlichen Charakteren. 

Lassen Sie uns ein wenig ins Generelle gehen. Viele Unternehmen tun sich schwer, Auszubildende zu finden. Haben Sie Tipps? 

Neben den klassischen Elementen wie Werbung und die Teilnahme an lokalen Ausbildungsmessen, sind Kreativität und eine gewisse Hands-On-Mentalität gefragt. Ein enger Austausch mit Schulen, um frühzeitig in Kontakt mit potenziellen Bewerbern zu kommen, ist sicher ein interessanter Ansatz.

Wir haben zum Beispiel ein junges Team, das regelmäßig in Schulen präsent ist um dort – in der Sprache der jungen Menschen – die Berufsausbildung in unserer Unternehmensgruppe einerseits niederschwellig, aber trotzdem kompetent zu vermitteln. Und bei allen Maßnahmen, sollte man sich immer darüber bewusst sein, dass die eigenen Auszubildenden echte Multiplikatoren sein können. In ihrem eigenen Netzwerk sorgen sie dafür, den eigenen Betrieb an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen, oder eben auch nicht. Insofern sind zufriedene Auszubildende mithin der wichtigste Basisbaustein für die Rekrutierung von neuen Talenten.

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