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Industrielle Abwärme für Augsburg: Rolls-Royce und swa starten Klimakooperation
Fernwärme

Industrielle Abwärme für Augsburg: Rolls-Royce und swa starten Klimakooperation

Vertriebsleiter Ulrich Längle (li.) und der Leiter Erzeugung, Marin Hofer (re.), haben mit Geschäftsführer Tobias Schnell (Mitte
Vertriebsleiter Ulrich Längle (li.) und der Leiter Erzeugung, Marin Hofer (re.), haben mit Geschäftsführer Tobias Schnell (Mitte, v.li.), Prokuristin Daniela Mengele und dem Projektleitung Wärmeauskopplung, Markus Brenner, (alle Rolls-Royce) die Kooperation unterzeichnet. Damit soll ab Mitte 2026 industrielle Abwärme von Rolls Royce in das Fernwärmenetz der swa eingespeist werden. Bildquelle: swa / Thomas Hosemann

Ab 2026 speist Rolls-Royce CO₂-neutrale Abwärme aus der Motorenproduktion in das Augsburger Fernwärmenetz ein. Wie das Projekt zur Klimaneutralität der Region beitragen soll.

Die Stadtwerke Augsburg und Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH haben eine Kooperation geschlossen, um industrielle Abwärme für die Wärmeversorgung in Augsburg zu nutzen. Rolls-Royce produziert in Augsburg MTU-Gas- und Dieselaggregate für die Strom- und Wärmeversorgung. Ab Mitte 2026 soll CO₂-neutrale Wärme aus den Motorenprüfständen des Rolls-Royce-Werks in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden. Das gaben die beiden Unternehmen nach Unterzeichnung der Vereinbarung bekannt.

Abwärme statt fossiler Energie

Die bei Rolls-Royce im Testbetrieb entstehende Abwärme wird künftig in das rund 220 Kilometer lange Netz der swa eingespeist. Genutzt wird dabei unvermeidbare Abwärme aus dem Augsburger Werk. Umgerechnet können rund 500 Haushalte damit versorgt und jährlich etwa 1.500 Tonnen CO₂ eingespart werden. Tobias Schnell, Geschäftsführer von Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH, betonte die Bedeutung der Partnerschaft für den Klimaschutz: „Wir freuen uns, gemeinsam mit unserem Kooperationspartner swa, einen Beitrag zur umweltfreundlichen Wärmeversorgung für die Stadt Augsburg und ihre Bürger leisten zu können.“

Teil einer umfassenden Wärmestrategie

Die Kooperation ist Bestandteil der langfristigen Wärmestrategie der swa, die bis 2045 mehr als 60 Prozent des städtischen Wärmebedarfs mit klimaneutraler Fern- und Nahwärme decken will. Derzeit liegt der Anteil bei rund 25 Prozent. Um das Ziel zu erreichen, wollen die Stadtwerke rund eine Milliarde Euro in Netzausbau, neue Erzeugungsanlagen und Wärmespeicher investieren. Fernwärme ist laut swa-Vertriebsleiter Ulrich Längle besonders flexibel, da sie als technologieoffen gilt. „Wir liefern heißes Wasser in Haushalte und Unternehmen, das auf unterschiedliche Weise regenerativ erzeugt werden kann“, sagt Längle. Neben Müllverbrennung und Biomasse sollen künftig verstärkt industrielle Abwärme, Wärmepumpen, Power-to-Heat-Anlagen, Geothermie und Wasserstoff zum Einsatz kommen.

Zentrale Lösung für die Dekarbonisierung

Ein wesentlicher Vorteil der Fernwärme besteht aus Sicht der swa in der zentralen Umstellung der Wärmeerzeugung, da bei der Fernwärme lediglich wenige große Erzeuger auf erneuerbare Quellen umgestellt werden müssen. Für Eigentümer bedeutet dies eine deutliche Entlastung bei der Dekarbonisierung ihrer Gebäude. Die Fernwärmeversorgung übernimmt den Umstieg auf klimaneutrale Technologien zentral und kosteneffizient. Bislang stammen bereits über 60 Prozent der eingespeisten Fernwärme in Augsburg aus regenerativen Quellen, darunter die Müllverbrennungsanlage und das Biomassekraftwerk.

Modell für weitere Kooperationen

Mit der neuen Vereinbarung haben die swa und Rolls-Royce nun die erste konkrete Partnerschaft zur Nutzung industrieller Abwärme geschlossen. Weitere sollen jedoch folgen. Nach Angaben der swa liegt das theoretische Potenzial industrieller Abwärme in der Stadt bei rund 60 Megawatt – vergleichbar mit der Leistung eines größeren Kraftwerks. Die Stadtwerke befinden sich dazu mit mehreren Unternehmen im Gespräch. Die Zusammenarbeit mit Rolls-Royce könnte damit ein Pilotprojekt für eine ganze Reihe ähnlicher Kooperationen werden.

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